Internationaler Metallbau

Alu alprem über den Dächern Wiens

Das slowenische Metallbauunternehmen Alu alprem wurde mit einem Dachausbau in Wien beauftragt. Welche Anforderungen dieses grenzübergreifende Projekt an den Betrieb aus Ljubljana gestellt hat, berichtet Geschäftsführer Andrej Vrhovnik.

In der Wiener Leopoldstadt, dem zweiten Bezirk, wurde ein Gründerzeithaus komplett saniert und im Zuge dessen das Dachgeschoss ausgebaut. Entstanden sind nach den Plänen des Wiener Architekturbüros Gottfried Buresch sehr helle und hochwertig ausgebaute Wohnungen mit großzügigen Außenflächen. Für viele Dachaufbauten wird in der Regel viel Stahl und, besonders wegen des geringeren Gewichts, auch Aluminium verbaut. Folglich ist das Metallbauhandwerk gefragt. So auch bei diesem Objekt: Die Dachstuhlkonstruktion besteht ebenso wie Geländer und Pergola aus Stahl, alle Fenster im Dachgeschoss aus Aluminium. Die Ausführung von Fenstern und Türen übernahm das slowenische Unternehmen Alu alprem. Ein lokaler Fensterhersteller war der Koordinationspartner vor Ort.
Alu alprem gehört zu den ältesten Metallbauunternehmen Sloweniens. Es ist seit mehr als 50 Jahren auf dem Markt. Das Hauptbetätigungsfeld ist die Produktion und Montage von Alu-Bauelementen. Geschäftsführer Andrej Vrhovnik ist stolz auf seinen Betrieb: „Die Produktpalette umfasst Fenster und Türen, Glasfassaden, Glastrennwände, Brandschutzelemente und Wintergärten. Darüber hinaus bieten wir Leistungen an wie Beratung, Planung, Produktion und Montage. Und das nicht nur in Slowenien, sondern in allen EU-Ländern.“

Die größten Herausforderungen in Wien

Vrhovnik erinnert sich an die Wiener Baustelle: „Beim Dachausbau in Wien stellten vor allem Logistik und Transport die größten Herausforderungen dar. Zum einen wegen der innerstädtischen Lage, zum anderen weil die rund 400 kg schweren Glaselemente im fünften Stock unversehrt ankommen und eingebaut werden mussten.“ Hierzu wurden alle Profile vom Hersteller roh ins Werk von Alu alprem geliefert und dort eloxiert. Die eloxierten Profile wurden verarbeitet (Rahmeneinbau und Verglasung) und die produzierten Elemente direkt zum Objekt geliefert und über einen Turmdrehkran, der während der gesamten Bauzeit zur Verfügung stand, nach oben transportiert. Der Maschinenpark der Slowenen entspricht dem neuesten Stand. Auch daraus macht Vrhovnik kein Geheimnis: „Gehen wir von der Produktionsreihenfolge aus: Wir verfügen über eine automatische Säge von Emmegi, ein Bearbeitungszentrum von Schüco, eine Eckverbindermaschine und weitere Handwerkszeuge.“ Weiter spricht er die geringen Produktionszeiten an. „Je nach Lieferung des Materials und Produktionsauslastung liegen die Fertigungszeiten im Durchschnitt bei vier bis fünf Wochen.“ Die Aufbauten am Dach in Wien wurden in Stahl- und Holzkonstruktionen realisiert. Sämtliche Fenster im Dachgeschoss sind neu. Straßenseitig befinden sich in den Schlaf- und Arbeitszimmern Hebe-Schiebe-Fenster, ein Lichtband mit Kippflügeln sowie ein Dachflächenfenster. Dem Aufgang zur Dachterrasse liegt eine Pfosten-Riegel-Konstruktion von Schüco zugrunde. Der Wohnbereich rund um den Innenhof wurde mit rahmenlosen Schiebefenstern von Sky-Frame realisiert. Da es sich um Standardelemente handelt (Hebeschiebetüren von Schüco vom Typ ASS 70.HI, Fenster AWS/ADS 70.HI, Fassadenverglasung FW 50.HI+), waren Sonderanfertigungen nicht erforderlich. Vorgesehene Öffnungen passten bei der Montage genau.

Geschulte Monteure

Um solche Bauten reibungslos zu realisieren, absolvieren die Monteure von Alu alprem, zusätzlich Schulungen für die Montage von Schüco Elementen. Aber nicht nur Schulungen in Sachen Handwerk sind wichtig, wenn man grenzüberschreitend arbeitet. Das weiß auch Vrhovnik. „All unsere Monteure, die im deutschsprachigen Raum tätig sind, sprechen Deutsch.“ Auch ihre Berufserfahrung ist bemerkenswert: im Durchschnitt 15 bis 20 Jahre. Alu alprem besitzt für Slowenien und Österreich darüber hinaus ein Zertifikat für Brandschutzelemente. Für Deutschland befindet sich der Betrieb derzeit noch im Zertifizierungsverfahren. Vrhovnik achtet darauf, dass für diesen spezifischen Bereich die Monteure ebenfalls speziell geschult sind. „In Wien waren diese Anforderungen für den Dachausbau zwar nicht erforderlich, aber generell betrachten wir das als Pflichtbaustein.“ Als Zertifikatsinhaber muss Alu alprem jährlich eine Kontrolle der Produktion und der Montage bestehen. Über das Zertifikat für Slowenien verfügt das Unternehmen bereits seit 15 Jahren, für Österreich seit fünf. Bisher wurden alle Kontrollen bestanden. Das ist auch gut so, denn Alu alprem stattet verschiedene Objekte, von individuellen Wohnungen und Familienhäusern bis hin zu großen Geschäftsgebäuden und Einkaufszentren aus. Um international gut aufgestellt zu sein, müssen neben den europäischen Normen  auch die nationalen Anforderungen der jeweiligen Länder  berücksichtigt werden. Inzwischen hat sich das Unternehmen auf dem österreichischen Markt mit einer neuen Niederlassung etabliert, MM alprem in Enns (siehe Interview mit dem Geschäftsführer Mario Maroh ).

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