Marktübersicht

Smart-Home-Systeme fürs Privatsegment

Haupttreiber für die Anschaffung eines Smart-Home-Systems sind Energiemanagementfunktionen sowie Sicherheit und Komfort. Bevorzugt werden Retrofit-Lösungen, die mit den Bedürfnissen der Nutzer wachsen und individuell angepasst werden können. Die Übersicht stellt zehn Anbieter mit 22 Lösungen vor.

Metallbauer, die beim Endkunden Smart Home-Systeme implementieren wollen, benötigen ein gewisses Grundverständnis für die Technologie und deren Möglichkeiten sowie Kenntnisse der unterschiedlichen Systeme. „Es werden aber keine Zertifikate benötigt. Und für den Großteil der Smart-Home-Geräte bedarf es auch keiner besonderen Installationskenntnisse“, betont Cammi Tran. Lediglich Unterputzlösungen oder Komponenten wie eine Außenkamera, die Außenanschlüsse benötigen, sollten durch einen Elektriker angeschlossen werden. Zudem unterstützen die meisten Anbieter mit umfangreichem Service und Support. Bosch bietet zum Beispiel von der Planung bis zur Installation fachmännischen Beratungsservice an. Für den Einstieg in die Smart-Home-Welt haben sich Starterpakete etabliert, die zu einem günstigen Einstiegspreis das Ausprobieren erleichtern.

Um gegenüber dem Endanwender richtig beraten zu können, sollte der Metallbauer in einem Vorgespräch herausarbeiten, welche Anwendungsbereiche im Smart-Home abgedeckt werden sollen, welche Vorlieben es für die Bedienung und Steuerung gibt, ob das Smart-Home mit bestehenden zentralen Systemen wie z.B. dem Heizsystem integrierbar sein soll und wie viel Wert auf die Kompatibilität mit anderen Geräten beziehungsweise Herstellern gelegt wird. Wichtig sind auch die Themen Datensicherheit und Privatsphäre. Auf Basis dieser Informationen kann der Metallbauer eine optimale Empfehlung für das passende Smart-Home-System geben.

Wachsendes Interesse

„Das Interesse an Smart Home ist in den letzten fünf Jahren stetig gewachsen. Vor allem Sicherheit und Komfort sind die wichtigsten Kaufbeweggründe von Endverbrauchern“, berichtet Cammi Tran, Sprecherin von Bosch Smart Home. Aber auch Nachhaltigkeit steht im Fokus, vor allem wenn es um smartes Heizen oder smarte Licht- und Gerätesteuerung geht, mit denen der Energiebedarf und damit auch die eigenen Kosten reduziert sowie gleichzeitig die Umwelt geschont werden kann. Der eigentliche Mehrwert eines Smart Homes besteht im intelligenten Zusammenspiel der Geräte – und hier liegt auch der Vorteil eines Systems gegenüber solitären Lösungen. „Denn durch die Vernetzung der einzelnen Komponenten, wie z.B. Heizkörper-Thermostate, Tür- und Fenster-Kontakte oder Rauchwarnmelder, kann ein Smart Home einerseits regelmäßige Abläufe automatisch steuern und andererseits auch Alarmierungen automatisch auslösen“, begründet Cammi Tran. Wichtig sei, dass der Nutzer die Bandbreite der Komponenten und Features selbst bestimmen und das Smart-Home-System mit den Anforderungen mitwachsen kann. Daher ist das Bosch-System als Retrofit-Lösung ausgelegt und erweitert sein Partnernetzwerk ständig für weitere Nutzungsmöglichkeiten.

Bevorzugt: Kommunikation per Funk

Smart Home-Geräte können prinzipiell kabelgebunden kommunizieren. Viele Anbieter präferieren jedoch Funk-Protokolle, weil dies einfach nachrüstbar ist. Die Nutzer setzen mittlerweile eine gewisse Interoperabilität voraus, also die Fähigkeit verschiedener Systeme und Komponenten, möglichst nahtlos zusammen zu arbeiten. Die am häufigsten verwendete Funkfrequenz liegt auf dem 868 MHz- beziehungsweise 2,4 GHz-Band. Wichtige Funk-Protokolle sind z.B. WLAN, ZigBee, Z-Wave, DECT und EnOcean. Lokale Funknetze bieten den Vorteil, dass sie auch bei Internet-Störungen zuverlässig funktionieren und das Smart-Home-System nicht stilllegen.

Bosch Smart-Home nutzt Zigbee, 868 MHz und WLAN über das 2,4 GHz-Band. „Die Wahl des Funkprotokolls richtet sich unter anderem nach dem Produktzweck. Beim 868 MHz-Standard sind Reichweite und Stromverbrauch sehr gut ausgewogen. Wichtig ist das für Komponenten, die häufig funken müssen. ZigBee verbraucht sehr wenig Strom und wird deshalb bei unseren Bewegungs- und Rauchwarnmeldern eingesetzt. WiFi wird bei der Übertragung großer Datenmengen über größere Reichweiten gebraucht, zum Beispiel bei den Außenkameras“, erläutert Cammi Tran.

Laut Bosch legen sehr viele Anwender Wert auf größtmögliche, anbieterübergreifende Flexibilität eines Smart-Home-Systems, aber auch genauso großen Wert auf die Sicherheit ihrer Daten. „Die Speicherung persönlicher Daten erfolgt bei uns daher lokal im Controller. Sie werden nur bei ausdrücklicher Aktivierung des Fernzugriffs in der App über das Internet und in die Cloud verschickt. Das ist jedoch nur notwendig, wenn Nutzer das System auch von unterwegs steuern möchten“, so Tran.

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