Messe Metallsoftware 2009
Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage ist ein vielfach diskutierter Verzicht auf betriebsnotwendige Investitionen u. a. im Bereich der betrieblichen Software kontraproduktiv. Zu diesem Thema haben wir den betriebswirtschaftlichen Berater des Fachverbandes Metall NW, Stephan Lohmann, befragt.
Herr Lohmann, welche Bedeutung hat eine moderne und angemessene Software in der heutigen Zeit für metallhandwerkliche Unternehmen?
Stephan Lohmann: Mehr denn je gewinnt der so leicht dahin gesagte Ausspruch „Unternehmer kommt von unternehmen!“ an Bedeutung. In den erfolgreicheren Unternehmen des Metallhandwerks verlagert sich der Schwerpunkt betrieblichen Handelns mehr und mehr von den technischen, handwerklichen Fähigkeiten hin zu unternehmerischen Entscheidungen und Aktivitäten.
Die zunehmende Dynamik des gesellschaftlichen Wandels beeinflusst gerade das produzierende Metallhandwerk. Werden seitens der Kunden zunehmende Flexibilitäten zu sinkenden Preisen, Entwicklungspartnerschaften und Zusatzleistungen wie die Planungen zum Nulltarif erwartet, stehen die öffentlichen Stellen mit ihren zusätzlichen Auflagen und Anforderungen dem in Nichts nach. Für die Wettbewerbsfähigkeit der metallhandwerklichen Betriebe bedeutet dieser Wandel einen zunehmenden Einfluss der organisatorischen, kaufmännischen Fähigkeiten in den Unternehmen. Dieser ist ohne den Einsatz moderner Hilfsmittel, wie z.B. die stets passende Branchensoftware kaum noch zu bewältigen.
In diesen Zeiten der Weltwirtschaftkrise, wo genau helfen aktuelle Softwarelösungen den Metallern?
Stephan Lohmann: Nicht erst der sich verschärfende Wettbewerb oder die voranschreitende Globalisierung haben die Angebotserfolgsquoten im Metallhandwerk nachhaltig beeinträchtigt. Immer mehr Anfragen sind zu kalkulieren, immer mehr Angebote zu schreiben. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an die Genauigkeit der Angebote, denn grobe Schätzungen mit komfortablen Risikozuschlägen führen garantiert nicht zum Auftrag. Die Kalkulationsprogramme der heutigen Generation bieten über das „normale“ Kalkulieren hinaus weitere Vorteile. Hier werden die Arbeitsabläufe festgelegt und im Zweifelsfall optimiert, notwendige Lieferantenanfragen und –aufträge initiiert und Zahlungen verwaltet. Nicht zuletzt durch die Möglichkeit einer mitlaufenden Nachkalkulation werden Schwachstellen im Unternehmen frühzeitig aufgedeckt und so wird der notwendige Raum für unternehmerisches Handeln geschaffen.
Und darüber hinaus? Wo sind die Vorteile moderner EDV-Lösungen?
Stephan Lohmann: Auf der einen Seite werden die Erwartungen der Kunden an die technischen Dokumentationen und Konstruktionen immer höher und auf der anderen Seite nimmt das Kostenbewusstsein kontinuierlich zu. Die Datensätze aus den unterschiedlichsten CAD-Lösungen als Grundlage der zwischenbetrieblichen Zusammenarbeit zu nutzen, wird zunehmend zum Standard in der technischen Kommunikation und auch Visualisierungen bis hin zu Simulationen sind keine Seltenheit im Anforderungskatalog metallhandwerklicher Unternehmen. CAD-Systeme zählen deshalb schon heute in vielen Bereichen des Metallhandwerks zum technischen Standard. CAD-Systeme optimieren dabei auch Fertigungsprozesse. Die automatische Weitergabe von Daten an die CNCFertigung sowie die Generierung von Fertigungs- und Montagezeichnungen sowie der Stücklisten aus der Konstruktion seien hier nur beispielhaft erwähnt.
Und wie findet der Metaller heraus, welche Lösung sinnvoll ist?
Stephan Lohmann: Leider kann von einer wirklichen Markttransparenz nicht gesprochen werden. Dieses gilt umso mehr, als in den herstellerabhängigen Vorführungen lediglich ein Produkt präsentiert wird, ein sinnvoller Vergleich ist so nicht möglich! Eine sinnvolle Alternative, sich über unterschiedliche Angebote gleichzeitig zu informieren, bieten Messen. Doch auch hier steht man sehr schnell vor dem gleichen Problem: Welche der zahllosen Messen bietet einen angemessenen Überblick? Die Antwort ist klar: Die Metallsoftware in Oberhausen – die einzige Branchensoftwaremesse für das Metallhandwerk in Deutschland! Die namhaften Anbieter von EDV-Branchenpaketen werden am 17. September das interessierte Metallhandwerk über Neuerungen und Fortentwicklungen bei branchenadäquaten Softwarepaketen informieren. Keine mediale Überfrachtung der Besucher, sondern Information pur, nicht Quantität bei den unterschiedlichen Alternativen, sondern ein konzentriertes Angebot für die Praxis, das ist und das bleibt das Erfolgsrezept der Metallsoftware. Dabei sind die Highlights im 15-Minuten-Takt nach wie vor ein wesentliches Element. Mehr als 70% der Besucher der vergangenen Jahre haben diesen Event besucht.
Herr Lohmann, wir danken für das informative Gespräch.