Michael Jooss, Bulmer Metallbau
„Wir haben das Lager zunächst mal zentralisiert.“Michael Jooss hat den Betrieb in Nagold-Emmingen 2014 gekauft. Mit seinen acht Mitarbeitern stellt der 37-Jährige Alu-Glas-Fassaden, Türen, Fenster und Sommer- sowie Wintergärten her. Seit Implementierung der Zink-Software vernetzt der Metallbaumeister zunehmend die Betriebsabläufe, reduziert Papier und gestaltet seine Lagerhaltung schrittweise effizienter.
metallbau: Was war der Anlass, dass Sie die Lagerhaltung verändert haben?
Michael Jooss: Da wir als Metallbauer in der Herstellung und Montage von Bauelementen aus Aluminium sowie als Schlosserei im klassischen Sinn tätig sind, nimmt die Lagerung von Halbzeugen, Zubehör etc. einen wichtigen Stellenwert im Arbeitsalltag ein. Leider waren die verschiedenen „Gruppen“ grundsätzlich an verschiedenen Orten in der Fertigungshalle gelagert. Die Zentralisierung war der Grundgedanke und Anlass unserer Optimierung.
metallbau: Mit welchem Ziel haben Sie dann welche Änderungen vorgenommen?
Jooss: Bei den baulichen Maßnahmen lag der Fokus auf Systematisierung, Übersicht der Lagerteile und Verkürzung der Arbeitswege. Für Elemente, die auf der Freifläche gelagert wurden, haben wir ein überdachtes, geschlossenes Lager gebaut. Nach dieser räumlichen und baulichen Optimierung konnten wir die Wareneingangskontrolle digitalisieren und haben dann auch die Fertigungsprozesse und die Arbeitswege entsprechend angepasst.
metallbau: Wieviel Zeit und Geld haben Sie investiert?
Jooss: Wir haben das meiste in Eigenleistung umgesetzt und dies durch das tolle Engagement unserer Mitarbeiter auch neben dem Tagesgeschäft realisiert. Der geschätzte Zeitaufwand liegt bei ca. 200 Stunden, die Kosten beliefen sich auf ca. 25.000 Euro, allerdings ist die Anschaffung und Implementiertung der Software bei diesem Betrag nicht berücksichtigt.
metallbau: Welche Vorteile haben Sie von den Veränderungen?
Jooss: Aktuell betreiben wir lediglich das Bestellwesen und den Wareneingang vernetzt digital. Dies erleichtert den Auftragsablauf ungemein. Ein Dritter kann jederzeit in den Workflow einsehen oder eingreifen. Hinsichtlich der immer strengeren Auflagen, denen wir Handwerker uns wegen zunehmender Zertifizierungsmaßnahmen wie beispielsweise der DIN EN 1090 stellen müssen, ist dies eine extreme Erleichterung.
metallbau: Was haben die Veränderungen des Lagers mit der zunehmenden papierlosen Fertigung zu tun?
Jooss: Im Grunde nichts. Jedoch nutzen wir Softwaremodule der Firma Zink. Diese verschiedenen Module werden durch das Programm MMC „gedeckelt“. Die Aufträge haben wir somit vom Erstkontakt des Kunden über das Bestellwesen bis hin zur papierlosen Fertigung immer im Überblick. Zur Software gehört das Modul „Lagerwirtschaft“, die Verwendung ist für uns noch Zukunftsmusik.
metallbau: Welche wöchentliche Arbeitszeitersparnis gelingt Ihnen durch das effizientere Lagersystem?
Jooss: Eine Zeitersparnis in Zahlen zu nennen, ist mir nicht möglich. In der Vergangenheit haben wir wegen verschiedener Fehlerketten unterschiedlich viel Zeit verloren. Dies läuft nun dank unserer Maßnahmen wesentlich reibungsloser. Wobei ich einräumen muss, dass uns allen die Eingewöhnungszeit viele Nerven gekostet hat.
metallbau: Welche Maßnahmen müssen Sie noch für das Lager umsetzen, damit es sich soweit von Ihnen gewünscht digital in die Betriebsabläufe einbeziehen lässt?
Jooss: Ein Wunsch wäre die digitale Lagerhaltung durch automatische, digitale Umlaufregale - sogenannte Pater Noster. Dies wird in den nächsten fünf bis sieben Jahren jedoch noch nicht kommen. Wir wollen uns noch in einigen anderen Bereichen digital verstärken. Wie gesagt, das Zink-Modul „Lagerwirtschaft“ - Teil des Programms MMC - haben wir noch nicht im Einsatz.
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