Anwenderbericht

Sensoren optimieren Industrietore

Ein nachgerüstetes Tor spart 5.000 kWh im Jahr

Pneu Egger ist ein führendes Unternehmen im Schweizer Reifenhandel. In Hinwil im Kanton Zürich hat eine der 40 Filial-Werkstätten ihren Standort. Dort passieren täglich bis zu hundert Fahrzeuge das Einfahrtstor – von Motorrädern und Pkws über Lkws und Busse bis hin zu mobilen Baumaschinen. Seitdem das Einfahrtstor mit dem Sensorsystem Hyperion 3D von BBC Bircher Smart Access ausgestattet wurde, verbraucht die Werkstatt jährlich 5.000 kWh weniger Strom.

Pneu Egger Hinwil hatte erst vor Kurzem in ein neues bedarfsgerechtes Sektionaltor investiert. Die Betätigung des Tors erwies sich in der Praxis aber als sehr aufwändig. Zunächst wurde das 4,5 m hohe Industrietor für jedes eintreffende Fahrzeug per Fernsteuerung betätigt und komplett geöffnet – egal, ob ein Lkw in die Werkstatt einfahren wollte oder ein 1,30 m hoher Sportwagen. Gerade in der Reifenwechsel-Hochsaison im Frühjahr und Herbst führte das zu sehr hohen Energieverlusten – und für die Mitarbeiter zu ungemütlichen Temperaturen in der Werkstatt.

Sensoren automatisieren umfassender

Die Bedienung des Tores wurde als umständlich empfunden: Im Büro war permanent eine Person damit beschäftigt, das Tor via Fernbedienung zu öffnen, damit die Servicemitarbeiter in die Werkstatt einfahren konnten. Zum anderen führte dieses Prozedere zu hohen Energieverlusten. Pneu Egger Hinwil suchte deshalb nach einem System, um die Toranlage so zu automatisieren, dass sich die Öffnungshöhe adaptiv an das jeweilige Fahrzeug anpasst. Für diese Anforderung konnte BBC Bircher mit Hyperion 3D eine maßgeschneiderte Lösung bieten.

„Insbesondere wenn jahreszeitbedingt die Winterreifen gewechselt werden, herrscht bei uns Hochbetrieb. Wir fertigen dann bis zu 100 Fahrzeuge ab, Ein- und Ausfahrtstor werden in dieser Zeit täglich ca. 50 Mal geöffnet. Dank Sensorsystem können wir nun Vollöffnungen und damit Zugluft vermeiden. Unsere Mitarbeiter sind um jedes Grad Celsius froh, welches wir in der Halle halten können“, berichtet Marc Kristoffy, Filialleiter bei Pneu Egger Hinwil.

Bodenschleife oder 3D-Analyse

Im ersten Versuch hatte das Unternehmen überlegt, eine Bodenschleife zu installieren. Dabei handelt es sich allerdings um ein induktives Verfahren, das nur metallische Fahrzeuge detektieren kann. Für eine Erkennung von Personen scheidet sie aus. Hyperion 3D hingegen ist ein optisches System, dass Personen und Fahrzeuge unterscheiden und zugleich vermessen kann. Zudem analysiert es die Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit der Objekte mithilfe eines intelligenten Algorithmus. So kann das Sensorsystem erkennen, welches Fahrzeug das Tor tatsächlich passieren will und welches als Querverkehr einzustufen ist. Sobald die Sensoren eine entsprechende Absicht erkannt haben, wird das Tor höhenadaptiv geöffnet. Eine Bodenschleife würde immer eine Vollöffnung veranlassen.

Sensoren für gängige Steuerungen

Das Sensorsystem von Bircher BBC Smart Access kann an jede gängige Torsteuerung angeschlossen werden, sofern diese über eine interne Auf/Stopp/Zu-Schnittstelle verfügt. Ein Hyperion 3D-System ist im Normalfall innerhalb von vier Stunden installiert und in Betrieb genommen. Der Master-Sensor wird mittig oberhalb des Tores montiert, ebenso wie der Slave-Sensor bei einem Zwei-Wege-System. Der Höhensensor wird am Torblatt in ca. 10 - 20 cm Höhe angebracht — je nachdem, wie hoch die Sektionen sind. Die Stromversorgung (Master- und Slave-Sensor) wird entweder über die Torsteuerung mit 24VDC generiert oder mittels externem Netzteil. Der Höhensensor wird mit 4 AA-Batterien betrieben. Die Bedienung via App sieht zwei Nutzer-Rollen vor: Installateur und Endkunde, die sich über separate QR-Codes entsprechend authentifizieren können.

Umfassende Analyse der Tortätigkeit

Über die Bircher SmartConnect App kann das System einfach konfiguriert und schnell in Betrieb genommen werden. Die App ermöglicht Pneu Egger Hinwil außerdem, Feineinstellungen selbst vorzunehmen und Torstatistiken abzurufen sowie das automatische, bedarfsgerechte Öffnungsverhalten durch 3D-Analyse der Torumgebung exakt einzustellen.

Der Betreiber der Tore hat im Statistikbereich Einblick in drei Zähler, die die relative Energieersparnis in Prozent anzeigen. Die relative Energieersparnis wird berechnet, indem die tatsächliche Anzahl der Öffnungszyklen ins Verhältnis zu den adaptiven Öffnungshöhen gesetzt wird. Sprich: Die App vergleicht adaptive Öffnungshöhen mit der gleichen Anzahl Vollöffnungen und errechnet so die prozentuale Energieersparnis in Prozent. Warum gibt es drei von diesen Zählern? Der erste ist nicht zurücksetzbar und zeigt die Energieersparnis über die Gesamtdauer der Installation. Die anderen zwei Zähler zeigen dasselbe. Nur sind diese zurücksetzbar, wie der Tageskilometerzähler beim Auto. Somit kann der Anwender die Daten von beispielsweise Monat A und Monat B aufnehmen und vergleichen. Im Installationsprofil der App können folgende Funktionen aktiviert und eingestellt werden: Größe der Felder für Detektion (Aktivierung) und Präsenz im Nahbereich des Tores, Sicherheitsabstand zum Objekt 0,3-1,5 m, Schließverzögerung 2-30 sek., Objektunterdrückung für Personen/Fahrzeug und Querverkehrs-Optimierung.

Fazit

Reduziert sich der Stromverbrauch im Jahr um 5.000 kWh, ergeben sich beim Preis von 0,3173 EUR/kWh netto knapp 1.600 Euro Ersparnis. Der Energiekalkulator des Herstellers errechnet die Summe mit insgesamt 13 Parametern. ⇥red ◊

                     

smartaccess.bircher.com/de/loesungen/hyperion-3d-energiesparloesung

Vorteile im Überblick

¬ Bedarfsgerechtes Öffnungsverhalten durch 3D-Analyse der Torumgebung

¬ Signifikant höhere Produktivität der Toranlage

¬ Deutliche Reduktion der Toroffenzeiten

¬ Weniger Verschleiß an den Komponenten am Tor durch reduzierte Laufmeter

¬ Jährliche Energieeinsparung von rund 5.000 kWh

¬ Dank verlässlicher Personenerkennung öffnet das Tor nur bei Fahrzeugen

¬ Komfortable App für Feineinstellungen und Torstatistiken

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