Skyline in Stuttgart

Am nördlichen Tor zur Stuttgarter Innenstadt entsteht derzeit ein neues Quartier, Erkennungszeichen ist der von weitem sichtbare Gebäudekomplex namens "Skyline". Dieser besteht aus einem sechsgeschossigen Gebäude sowie einem 75 Meter hohen Turm, in dem 146 Wohnungen und Appartements entstehen, die ihren zukünftigen Bewohnern phänomenale Ausblicke auf Stuttgart und Umgebung versprechen. Im 22. Stockwerk werden zwei Penthouse-Wohnungen mit jeweils rund 185 m2 realisiert.

Ende Oktober beendete Helmut Hartl von Dodel Metallbau in Ulm die Arbeiten an der Fassade des Wohnturms. Der Obermonteur war für die rund 7.500 m2 Fassadenfläche verantwortlich. Mit 12 Mitarbeitern war er von April bis Oktober 2016 damit befasst, die Montage der Aluminium-Glas-Fassade am Wohnturm des „Skyline“ zu koordinieren. Zuvor hatten er und seine Kollegen bereits die hinterlüftete Fassadenkonstruktion am sechsgeschossigen Bürogebäude fertiggestellt. Die Basis für die vorgehängte, hinterlüftete Aluminiumfassade und die bodentiefen, dreifachverglasten Fenster bilden rund 300 mm dicke Wände aus Stahlbeton. An ihnen wurden in einem ersten Schritt mehr als 4.300 Konsolen zur Aufnahme der Unterkonstruktion befestigt. „Um die Auswirkungen möglicher Wärmebrücken so gering wie möglich zu halten, sorgen wir für eine thermische Trennung zwischen Wand und Konsole. Verschraubt werden die Anker mit 8 x 85 mm Hilti-HUS-Schrauben. Anschließend werden die eigentlichen Tragprofile, in die später die Bekleidung aus Aluminiumpaneelen eingehängt ist, an den Konsolen befestigt, bevor schließlich die Verlegung der Dämmung erfolgt", berichtet Hartl.

Bei einer Gesamtgebäudehöhe von 75 Metern kam für den Planer nur ein nichtbrennbares System aus Steinwolle infrage. Die eingesetzten „Fixrock 035 VS“ Dämmplatten von Rockwool mit einer Dicke von 180 mm sorgen für maximalen Brandschutz und erfüllen die energetischen Anforderungen. Darüber hinaus sind die Platten äußerst formstabil und lassen sich auch bei beengten Platzverhältnissen auf dem Gerüst problemlos und exakt zuschneiden, etwa für die Dämmung der Zwischenräume in den einzelnen Konsolen. „Verarbeitung und Montage der Platten sind einfach und schnell zu erledigen. Theoretisch eignet sich die ,Fixrock 035 VS’ für die geprüfte Montage mit nur einem Dübel pro Platte. In Abstimmung mit den Technikern von Rockwool haben wir uns allerdings im Falle des ‚Skyline’ entschieden, auf allen Etagen mit zwei Dübeln je Platte zu arbeiten, womit die errechneten Windsoglasten von bis zu 1,7 kN pro m2 in den oberen Stockwerken zuverlässig abgeleitet werden“, erläutert Helmut Hartl.

Die bauphysikalischen Eigenschaften und Vorteile einer hinterlüfteten Fassade unterstützen die Steinwolleplatten optimal: Der Hinterlüftungsraum führt durch seinen Luftstrom zuverlässig alle anfallende Feuchtigkeit ab. Gleichzeitig sind die mit einem schwarzen Vlies kaschierten „Fixrock 035 VS“ Platten diffusionsoffen und sorgen damit aktiv für eine trockene Bausubstanz.


Das Erscheinungsbild des Turmes wird maßgeblich von der Bekleidung mit schwarzen (RAL 9011) und eloxierten (Eloxal E6/EU1) Aluminiumpaneelen sowie den bodentiefen Verglasungen bestimmt. Eine Auflockerung erfährt die Fassade insbesondere durch die unterschiedlich großen Fenster-Aluminiumflächen. „Zwischen den Fenstern hängen wir 3.000 mm hohe, schwarze Paneele aus pulverbeschichtetem Aluminium ein. Da die Fenster unterschiedliche Breiten aufweisen und versetzt angeordnet sind, sind die Aluminiumpaneele zwischen 660 mm und 2.700 mm breit. Den Kontrast zu den dunklen Flächen bilden das Gebäude horizontal umlaufende Bänder aus silber eloxierten Aluminiumpaneelen. Beide Bekleidungen werden über die gleichen Konsolen gehalten, was rechnerisch etwa 5 kN kg pro Schraube entspricht“, so Helmut Hartl.

Vor allem der detailgenaue Anschluss der Aluminiumpaneele an die Glasfronten gestalte sich aufwändig, erläutert der Obermonteur. Nur ein millimetergenaues Einmessen der Unterkonstruktion stellt sicher, das später ein quasi fugenfreies Erscheinungsbild der Fassade zu erreichen ist. Bei der Verarbeitung geht es um ein gutes Auge, konzentriertes Arbeiten und einen sicheren Stand: „Unsere Monteure müssen hier oben frei sein von Höhenangst. Auf der 17. Etage befinden wir uns in etwa 60 Metern Höhe über Boden – das verträgt nicht jeder. Aber unsere Mitarbeiter, die in solchen Höhen montieren, sind trittsicher und schwindelfrei“, versichert Helmut Hartl. red

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