Thomas Hammer aus Sinsheim
"In Werkstatt & auf Baustelle alles wie gewohnt!"Thomas Hammer, Geschäftsführer der Stahlmanufaktur in Sinsheim hat der Redaktion metallbau am Mittwoch, 22.4. 2020, dieses Statement zur Corona-Krise gegeben.
"Unsere Kontakte zu den Kunden halten wir in vollem Umfang aufrecht. Auch bei den Fertigungsabläufen haben wir bisher keinerlei Einschränkungen erlebt. Alle Materialien - Stahl, Glas und andere wurden pünktlich angeliefert. Es machen alle einen sehr guten Job in Zeiten von Corona. Alle Krananmietungen und die Lieferung von verzinkten Stahl auf die Baustelle verliefen reibungslos. Bei uns in der Werkstatt läuft alles seinen absolut gewohnten Gang. Von der Arbeitsvorbereitung bis zur Endmontage. Ebenso auf den Baustellen, auch dort gab es bisher keine Einschränkungen, keine Verbote, und keine Quertreiber. Wir respektieren die Abstände zu anderen Firmen und halten einfache Regeln ein. Dennoch wirkt das Arbeiten in einer gewissen Form „entschleunigter“ – allerdings ohne dass wir Einbußen an der Leistung bemerken.
Im Betrieb haben wir mit Beginn der Corona-Krise strenge hygienische Regeln eingeführt, an die sich die Mitarbeiter halten. Dennoch nützt dies wenig, wenn eine Ansteckung in der Freizeit erfolgt und der Betrieb erst nach zwei Wochen davon erfährt. Dann startet ein „Worst-Case-Szenario“, welches eine sofortige Schließung des Betriebes zur Folge hätte und einer Beobachtung über die Entwicklung und des Verlaufes der Erkrankung. Klar würden alle Kunden informiert werden. Und rechtliche Fragen zur Vertragserfüllung würden wir schriftlich ausarbeiten und gegenzeichnen.
Seit Jahresanfang haben wir eine Auslastung von 8 -10 Wochen im Voraus. Dies hat sich durch Corona nicht verändert, allerdings etwas verschoben. Auftraggeber aus dem Sektor von Verkaufsmärkten haben aktuell geschlossen und somit fanden auch keine Beauftragungen statt. Kunden aus dem Sektor der öffentlichen Einrichtungen und Freizeitbranche, bei dem wir jedes Jahr einen hohen Umsatz verbuchen können, liegen erst einmal in der Schublade. Dennoch stehen die Unternehmen zu uns in Kontakt, denn drei Wochen bevor die Geschäfte wieder öffnen, benötigen wir freie Kapazitäten, um die ruhenden Aufträge anzufangen oder abzuarbeiten. Insgesamt ist unser Auftragseingang verblüffend gut. Fast jedes Angebot wird zu einem Auftrag. Von daher spüre ich keine schlechte Stimmung bei unseren Kunden, vielmehr möchte jeder dazu beitragen dass das „Rad der Wirtschaft“ nicht stillsteht. Stornierungen gab es keine – zum Glück.
Bislang haben wir keine staatlichen Hilfen beantrag. Dies liegt darin begründet, dass wir keine personellen Ausfälle haben, sehr gut ausgelastet sind und wir können, sofern es so bleibt, in den kommenden Wochen Umsatz generieren. Wir finden es gut, wenn die Finanzunterstützung, die erreicht, die sie brauchen. Ein Appell an die Antragsteller: Ein Staat wie Deutschland, mit einer sehr hohen Sozialstruktur auf breiter Ebene und hohem Niveau, hat nichts zu verschenken. Noch immer ist Deutschland hoch verschuldet, noch immer steht unsere Regierung hinter sozialen Projekten und das ist gut so.
Unsere Regierung verteilt derzeit Geld mit der Gießkanne. Jede Pflanze, die aus dem Boden sich meldet, bekommt Wasser - ob benötigt, gerechtfertigt, ungerechtfertigt oder vorsätzlicher Betrug oder Manipulation vorliegt. Es gibt keine Hemmschwelle den Antrag nicht auszufüllen. Bei ungerechter Antragstellung ist dies „Bereicherung von Staatsgeld“ (BGB §§812). Weil der Staat nicht in der Lage ist, alle Anträge im Nachgang auf Richtigkeit zu prüfen, wird das Wiedereintreiben der ungerechtfertigten Geldbeträge sich als schwierig erweisen. Und somit ist klar, dass es früher oder später „das Volk“ also wir wieder zurückzahlen müssen. Sicherlich eine Schuldenlast für die nächste Genration.
Die Aussichten auf 2020 und auch 2021 bewerte ich durchweg positiv! Ich beschwere mich erst dann über einen nassen Anzug, wenn ich in das Wasserbecken gefallen bin. Nicht wenn ich am Beckenrand stehe.“