Thomas Fischer von Emmegi
Der Maschinenbauer Emmegi bekam die Corona-Krise etwas früher zu spüren als die meisten deutschen Unternehmen. Der Grund ist logisch: Die Fertigung des Unternehmens ist in Italien. „Italien war uns sechs Wochen voraus“, erinnert sich Thomas Fischer, Deutschland-Geschäftsführer von Emmegi. So bekam er am Rosenmontag einen Nachricht von einem polnischen Partner, der eine Veranstaltung eben in Italien absagte. Zu riskant.
Vom schwäbischen Zell aus verkauft Emmegi mit 26 Mitarbeitern Maschinen nach Deutschland, Österreich sowie in viele Länder Ost- und Südosteuropas. Der Absatz war dieses Jahr etwas schwächer als im Vorjahr. Von einem Corona bedingten Einbruch will Fischer aber nicht sprechen. „2019 war ein absolutes Rekordjahr für uns“, sagt Fischer. Man habe mehr als 300 Maschinen verkauft. Dieses Jahr werde man wohl knapp unter dieser Marke landen, doch damit sei er zufrieden. Die Kunden sind breit gestreut. Metallverarbeiter aller Branchen bestellen die Maschinen, nicht nur aus dem Bereich Bauzulieferer, sondern auch zum Beispiel aus der Autoindustrie. Dort war die Stimmung dieses Jahr etwas gedämpft, doch auch damit komme man zurecht.
Emmegi selbst hat im Oktober seinen neuen Campus in Lemgo eröffnet. Gemeinsam mit dem Kooperationspartner Wolff Steuerungstechnik ist dort ein beachtlicher Showroom entstanden. Diese Investition trotz Corona aufrecht zu erhalten, sei eine bewusste Entscheidung gewesen. Auch um einen Ersatz für die abgesagten Fachmessen zu schaffen, auf denen Emmegi sich sonst gezeigt hätte. „Wir müssen ja weiter unsere Kunden erreichen“, so Fischer. „Die Messen Fensterbau-Frontale und die Aluminium in Düsseldorf sind dieses Jahr ausgefallen. Das sind für uns normalerweise wichtige Treffpunkte mit unseren Kunden.“
In Italien hat es im Frühjahr 2020 einen härteren Lockdown gegeben als in Deutschland. Das führte bei Emmegi tatsächlich zu Lieferproblemen mit den eigenen Maschinen. Aufträge hätten sich deswegen aber nur verschoben. „Wir hatten keine Stornierungen“, so Fischer. Für das neue Jahr bleibt Fischer zuversichtlich. „Alles was baut, hat immer noch große Nachfrage.“ Das führt dann auch zu Bestellungen bei Emmegi.