„Werkzeuge nur für den Metallbau“
Im Gespräch mit Vertriebsleiter Thomas GerlickiDer Markt für Elektrowerkzeuge ist ein Verdrängungsmarkt. Fein in Schwäbisch Gmünd/Bargau generiert in Deutschland, Österreich und der Schweiz über 40 % des Umsatzes. Stefanie Manger hat den Vertriebsleiter D-A-CH, Thomas Gerlicki, auf der Blechexpo nach dem Markt in den deutschsprachigen Ländern gefragt.
metallbau: Wie viele Außendienstler betreuen in den D-A-CH-Ländern Ihre Kunden vor Ort?
Thomas Gerlicki: Die Betreuung unserer Kunden übernehmen in den drei Ländern rund 40 Anwendungs- und Fachberater.
metallbau: Wie sehr wird das Geschäft in der Schweiz von der Aufgabe des Euro-Mindestkurses beeinflusst?
Gerlicki: Wir stellen fest, dass die Schweizer Verbraucher sich mit Investitionen im Moment eher zurückhalten. Grund dafür ist die ungewisse Entwicklung des Währungskurses.
metallbau: Schaut es in Österreich besser aus?
Gerlicki: In Österreich besteht derzeit die höchste Arbeitslosigkeit, dies wirkt sich auf die Konjunktur aus. Die Verbraucher verhalten sich eher zurückhaltend, was auch zu einer rückläufigen Marktentwicklung im unteren einstelligen Bereich führen wird.
metallbau: So richtig gut läuft es derzeit nur in Deutschland?
Gerlicki: Ja, bis zum 3. Quartal war es ein gutes Marktumfeld, für 2015 gehen wir von einer positiven Entwicklung von bis zu 7 % aus. Allerdings ist die Haltung bei den Verbrauchern zum Jahresende auch hier gedämpfter.
metallbau: Was tut Fein, um in dieser angespannten Marktlage mit seinem Angebot im Gespräch zu bleiben?
Gerlicki: In erster Linie differenzieren wir uns über die Qualität, Leistung und Anwendernähe unserer Produkte. Fein entwickelt neue Produkte in enger Zusammenarbeit mit der Zielgruppe, versteht deren besondere Anforderungen und findet passende Lösungen. Beispielsweise sind die Vier-Gang-Akku-Schrauber speziell für die Anwendungen im Metallbereich ausgelegt.Außerdem haben wir noch weitere Maschinen speziell für den Metallbau, beispielsweise den handgeführten Bandschleifer oder auch unser handgeführtes Kernbohrsystem. Außerdem hat Fein als einziger Hersteller einen Elektro-Gewindebohrer im Programm.
metallbau: Welche Entwicklungsabteilung steht hinter diesen Spezialmaschinen?
Gerlicki: In den letzten Jahren haben wir unsere Kapazitäten in der Entwicklung ausgebaut und vor zwei Jahren am Stammsitz für diesen Bereich einen Erweiterungsbau fertiggestellt. Eine unserer Kernkompetenzen ist die Motorenfertigung: Mit unseren Motoren erreichen wir außergewöhnlich hohe Wirkungsgrade. Dieses Jahr haben wir eine neue Produktionshalle für den Bereich Zubehör gebaut, auch hier gehen wir von zusätzlichem Potenzial aus.
metallbau: Im Entwicklungsprozess einer Maschine finden ja vielfach Testläufe auch in Metallbauunternehmen statt. Gilt das prinzipiell für jede Maschine?
Gerlicki: Jede Entwicklung einer Maschine schließt mit einem Feldtest ab. Neben dem eigenen Testlabor sowie serienbegleitenden Dauerlauftests prüfen wir Maschinen und Zubehör weltweit auch unter Realbedingungen.