Zweiter FTA Branchentag
Hersteller und Partner an einem StrangBeim ersten FTA Branchentag im Jahr 2013 wurde das Partnerprogramm für die ausführenden Firmen vorgestellt, inzwischen sind rund 35 Verarbeiter als Fördermitglieder eingetragen. Beim jüngsten Branchentag Mitte September zeigten sich nun die ersten Fortschritte bei der Kooperation zwischen Herstellern und Verarbeitern.
Mit der Türautomation Markt zu machen, ist das gemeinsame zielführende Interesse sowohl der Hersteller als auch der Verarbeiter des FTA. Als FTA Partner haben sich die Verabreiter auf die Fahnen geschrieben, das Qualitätsniveau für den Einbau und die Wartung von Automatischen Türsystemen zu erhöhen, um sich so von „schwarzen Schafen“ im Markt abzugrenzen. Dafür steht das Logo, das Partnerbetriebe für ihre Geschäftsunterlagen verwenden können.
Doch es gibt auch erste konkrete Ergebnisse: Beispielsweise wurden im Arbeitskreis Technik in Abstimmung zwischen Herstellern und Verarbeitern Richtlinien wie die Risikobeurteilung, der Bestandsschutz und das Prüfbuch überarbeitet. Zudem wurde der Internetauftritt www.fta-partner.de ausgebaut.
Über Schulungen durch die FTA Akademie soll eine einheitliche Qualifikation der Servicetechniker erreicht werden. Anstatt der Weiterbildungen durch Mitarbeiter des TÜVs sind Kurse durch FTA Trainer in Vorbereitung. Auch unklare Begriffe in den Normen wie etwa der des Sachkundigen möchte der FTA durch verbandseigene Definitionen klären. In Diskussion sind noch die Voraussetzungen, die ein Selbständiger bzw. ein Betrieb als Fördermitglied nachweisen muss. „Die jetzigen Partner haben entweder langjährige berufliche Erfahrungen mit kraftbetätigten Türanlagen oder eine Ausbildung im Arbeitsumfeld Servicetechnik“, erklärt Maschinenbautechniker Lothar Zeglinski, der gemeinsam mit Siegfried Große-Sextro und Harald Reisinger als Sprecher der FTA Partner fungiert. Ein typisches Fördermitglied ist beispielsweise der gelernte Schlosser Helge Kleinschmidt, der mit seinem Sohn in Sanitz bei Rostock einen Betrieb für Servicetechnik betreibt (s. Infokasten). Das Unternehmen von Lothar Zeglinski in Marl ist auf die Automatisierung von Türanlagen spezialisiert, vom gesamten Umsatz betragen Aufgaben im klassischen Metallbau etwa 15 %.
Fachliches Update
Das Vortragsprogramm war vielseitig: Martin Langen von B+L Marktdaten zeigte auf, welche Auswirkungen die Bauentwicklung in Europa und Deutschland auf die Potenziale der Türautomation haben wird (siehe "Wohin geht die Reise" von Martin Lange).
Architektenberater Günther Weizenhöfer von Geze erläuterte, wie das komplexe Thema „Barrierefreiheit“ mit Hilfe von Türautomatisierung umgesetzt werden kann. Er informierte darüber, dass die DIN 18040 inzwischen in 12 Bundesländern als Technische Baubestimmung bauaufsichtlich eingeführt ist. Im Vergleich zur DIN 18024 und 18025 lässt die DIN 18040 den Planern mehr Freiraum. „Die Formulierung von Schutzzielen etwa lässt freie Hand, mit welchen baulichen Maßnahmen diese umgesetzt werden“, betonte Weizenhöfer. Zu den normativen Vorgaben in punkto Bedienkraft gab er den Hinweis: „Bei Unklarheiten, ob die nötige Kraft, um eine Türe zu öffnen, der Normvorgabe entspricht, ist es sinnvoll, die Türe beim Einbau für eine Automatisierung vorzurüsten.“ Stellt sich nach der Montage heraus, dass ein Antrieb nachgerüstet werden muss, fällt der Aufwand wesentlich geringer aus. Prinzipiell gilt: Bei Unklarheit sei der Servicetechniker mit der Automatisierung der Türe auf der sicheren Seite. Neben praktischen Themen wurden aber auch die für die tagtägliche Arbeit relevanten Normen- und Rechtsgrundlagen vertiefend erläutert. Durch den Vorsitzenden des FTA Technikkreises Peter Rürup von Geze und Olaf Heptner, Geschäftsführer des FTA, wurde ein aktueller Stand der zurzeit gültigen und kommenden Normen vermittelt. Sonja Frieß von der BGHW referierte in diesem Zusammenhang über die Interpretation der ASR A1.7 in der Informationsschrift „DGUV-I Türen und Tore“, welche voraussichtlich ab Anfang 2015 gültig ist. ⇥ma ◊