Sanierungsobjekt
Ehemaliges BahnausbesserungswerkDas einstige Bahnausbesserungswerk in München-Neuaubing ist heute Teil eines Gewerbeparks vor den Toren der bayerischen Landeshauptstadt. Bei der denkmalgerechten Sanierung der Werkhalle 3 setzten die Architekten u.a. auf Janisol Arte 2.0 von Schüco Stahlsysteme Jansen. Mit dem feinen Sprossensystem konnten die historischen Industrieverglasungen unter Wahrung des charakteristischen Erscheinungsbilds erneuert werden.
Die sogenannte Werkhalle 3 zählt zu den ältesten Gebäuden auf dem Gelände des Eisenbahn-Ausbesserungswerkes, das zwischen 1912 und 1918 in München-Neuaubing entstand. Es handelt sich um einen mit Klinkern verkleideten Stahlbetonbau, der 1906 als Wagenreparaturwerkstatt in Betrieb genommen und bis Anfang der 2000er-Jahre genutzt wurde. Nach dem Auszug der Bahn übernahm der Projektentwickler Aurelis Asset GmbH das Gelände mit den seit 2008 denkmalgeschützten Hallen.
Die Werkhalle 3, ehemals als „Westliche Wagenreparaturwerkstatt” genutzt, ist mit einer Grundfläche von rund 11.000 Quadratmetern die zweitgrößte der historischen Hallen. Die bestehende Grundfläche der bis zu 11,50 Meter hohen Konstruktion wurde durch den Einbau von Galerien um weitere 2.000 Quadratmeter erweitert.
Im Rahmen der Umnutzung zu Büro- und Gewerbeeinheiten gliederten die mit der Sanierung beauftragten Architekten – Fischer + Steiger und Partner Architekten in München – das Volumen in vier eigenständige Bereiche, die über einen Innenhof miteinander verbunden sind. Die Sichtklinker-Fassaden wurden bei der Sanierung erhalten, ebenso die charakteristischen Rundbogenfenster.
Authentische Sanierung
„Die Sanierung der historischen Hallen erforderte unsere ganze Flexibilität und Kreativität“, sagt Heinz Fischer von Fischer + Steiger und Partner Architekten in München. „Eine besondere Herausforderung war die Verbindung von bauphysikalisch vernünftigen und technisch zeitgemäßen Lösungen mit den Anforderungen des Denkmalschutzes.“ Aufgrund der Denkmaleigenschaft wurden die einfach verglasten Stahlprofile der großformatigen Industrieverglasungen nach Möglichkeit instandgesetzt und innenseitig um eine thermische Fensterebene ergänzt. Zur Rekonstruktion fehlender Fenster wählten die Architekten Janisol Arte 2.0 von Schüco Stahlsysteme Jansen. Äußerst schmale Ansichtsbreiten und hervorragende Leistungswerte charakterisieren das thermisch getrennte Stahlsystem. Mit den feinen Stahlsprossen konnten die neuen Fenster – Stahlrahmen-Konstruktionen mit Dreifach-Isolierverglasung – in der gewünscht schlanken Ansicht realisiert werden.
Transformation von Bestandsimmobilien
Hinter der Industriearchitektur der Jahrhundertwende findet sich nach der Sanierung modernste Technik. Die Energieversorgung erfolgt durch Fernwärme aus einer nahe liegenden Geothermieanlage. Eine neue, innenliegende Wärmedämmung sowie der Einbau einer zusätzlichen Isolierglasebene zum Innenraum hin sorgen dafür, dass die wertvolle historische Bausub-stanz energieeffizient genutzt werden kann. Das Projekt ist ein gutes Beispiel für die Möglichkeiten, die in der Umnutzung von Bestandsimmobilien liegen: Mit vergleichsweise geringen CO2-Emissionen wurde dem Bauwerk ein weiterer Lebenszyklus beschert. Im Zusammenspiel mit dem zukunftsfähigen Nutzungskonzept ist es gelungen, den Wert der Immobilie zu steigern und ein Stück Bahngeschichte für die Zukunft zu erhalten.
Bautafel:
Bauherr: Aurelis Asset GmbH, Eschborn
Architekten: Fischer + Steiger und Partner Architekten mbB, München
Matallbauer: Peintner Glas- und Metallbau, Farchant
Verwendete Stahlprofilsysteme:
Fenster: Janisol Arte 2.0
Türen: Janisol
Systemlieferant:
Schüco Stahlsysteme Jansen, Bielefeld
Systemhersteller: Jansen AG, Oberriet/CH
Fertigstellung: 2024