Verbinden mit Kleb- und Dichtstoff

Mit einem 20 Zentimeter vorspringenden Metallrahmen in leuchtendem Rot ist das große Eckfenster im neu gebauten Soudal-Zentrallager in Leverkusen zum echten Hingucker geworden. Der von Metallbau Poggel aus Lennestadt individuell gefertigte Rahmen hebt sich weithin sichtbar von der lichtgrauen Fassade ab. Mit Soudaseal HT High Tack konnten die Metallbauer, den Metallrahmen schnell, einfach und absolut präzise montieren.

Um der Fassade seines neuen Zentrallagers einen wirkungsvollen Eyecatcher zu verleihen, wollte der Kleb- und Dichtstoffhersteller, das markante, große Eckfenster, hinter dem sich der Veranstaltungsraum befindet, optisch hervorheben. Neben der farblichen Akzentuierung war ein plastischer Effekt gewünscht. So fiel die Entscheidung, statt roter Fensterprofile, einen räumlich auskragendenden Metallrahmen in Soudal-Rot anfertigen zu lassen, der das um die Gebäudeecke laufende Fenster einrahmt. „Nachdem die Idee geboren war, haben wir uns gefragt, wie man das am besten macht und wie es am besten aussieht. Mit diesen Fragen haben wir uns an Metallbau Poggel gewandt, die das Gebäude bereits kannten, da sie die Fenster eingebaut hatten“, erklärt Alexander Kirch, Anwendungstechniker Fenster und Fassade bei Soudal. Auf Basis der Lasermessung erstellten die Metallbauer zunächst ein Blanko-Mock-up. Anhand dieses Musters wurden die Breite und Erhabenheit des Metallrahmens noch leicht verändert. „Der Rahmen kragt jetzt 17 Zentimeter aus der Fassade heraus und hat zwei Zentimeter Vorstand vom Fenster. Noch mehr Vorsprung hätte eine aufwändigere Befestigung erfordert“, so Kirch. Er ergänzt: „Eine Besonderheit der Rahmenkonstruktion ist, dass die gekanteten Teile nur an einer der vier Ecken verschweißt wurden. Das kommt der otpischen Wirkung sehr zugute.“

In 3D geplant und produziert

Nachdem der Musterbau gemeinsam besprochen war, ging es an die Produktion. Die Lennestädter Experten sind dank ihrer Laserschneidanlage sowie einer modernen Abkantpresse Trumpf TruBend 5230 in der Lage, individuelle Formen zu realisieren. Modernste Technik ermöglicht es zudem, die 3D-Planungsdaten direkt auf die Maschinen zu übertragen. Das Ergebnis waren Rohlinge aus blankem Metall. In der hauseigenen, GSB-zertifizierten Pulverbeschichtungsanlage wurde der rote Farbton so angepasst, dass das Rot des Fensterrahmens exakt mit dem Rot der Rolltore sowie der Außenverkleidung der Pfosten-Riegel-Fassade des Haupteingang-Elementes korrespondiert. Für hohe Wetterbeständigkeit und Hagelfestigkeit wurden die Metallteile zunächst passiviert, bevor der Pulverlack aufgetragen und eingebrannt wurde. Auf die Rückseite des Rahmens wurde zum Lärmschutz noch eine Anti-Dröhn-Spachtelmasse aufgetragen.

Soudaseal HT High Tack

Die Befestigung erfolgte über spezielle Winkel, die mit Soudaseal HT High Tack an der Fassade fixiert und zusätzlich mechanisch verschraubt wurden. Auf diese Weise konnte ein Einschnitt in die Fassade vermieden werden. Der dauerelastische Kleb- und Dichtstoff auf Hybridpolymerbasis hat sowohl eine haltende wie dichtende Funktion und zeichnet sich durch eine hohe Anfangshaftung und kurze Durchhärtungszeit aus. Die exakte Positionierung der Winkel an der Fassade erfolgte per Laser. Die haltende Funktion von Soudaseal HT High Tack erleichterte die exakt positionierte, mechanische Befestigung. Der U-förmige Rahmen wurde in den Winkeln eingehakt und zusätzlich mit pulverbeschichteten Schrauben verschraubt. Alexander Kirch erläutert die Vorgehensweise: „Beim Auftragen eines Kleb- und Dichtstoffes auf Hybridpolymerbasis muss man generell darauf achten, dass das Material belüftet ist, da es zum Abbinden Sauerstoff benötigt. Um seine besonderen Eigenschaften voll ausspielen zu können, braucht es Klebestärke und Zirkulation. Bei unserem roten Metallrahmen war es deshalb wichtig, das Material nicht komplett rundum aufzutragen.“

Detailgenaue Umsetzung

„Eine besondere Herausforderung bestand für die Metallbauer bei diesem Projekt darin, das vorher Gezeichnete detailgenau umzusetzen, denn vor Ort bei der Montage gab es nur in den Dehnstößen Ausgleichsmöglichkeiten. Dabei wird schnell klar, wie wichtig eine detaillierte Planung im Vorfeld ist und wie sehr es außerdem auf die handwerklich präzise Ausführung ankommt, um ein perfektes Ergebnis zu erzielen. Ein großer Vorteil der 3D-Planung ist, dass sämtliche Fehlerquellen, die bei händischem Messen auftreten können, eliminiert sind. Insgesamt verlief das Projekt sehr reibungslos. „Die Planung hat zwar etwas mehr Zeit in Anspruch genommen, aber es hat sich gelohnt, wie man sieht“, so das Fazit von Alexander Kirch.

Klebetechnik sauber anwenden

Eine Win-win-Situation ergab sich für den Kleb- und Dichtstoffhersteller Soudal und Metallbau Poggel bei der Zusammenarbeit am neuen Zentrallager. Soudal schulte das Poggel-Team vor Ort in der richtigen Anwendung u.a. der Klebtechnik. „Gut geschulte Mitarbeiter können ihren Job sauber und gut machen. Dabei geht es nicht nur darum, sich mit Fassadentechnik und -konstruktion gut auszukennen. Oft wird dem Abdichten von Vorbauelementen an der Fassade wenig Beachtung geschenkt. Man muss z.B. wissen, ob man vorbehandeln muss oder nicht, wo die Dichtebenen in der Fassade liegen, aber auch welche Normen zu erfüllen sind. „Daher legen wir großen Wert auf praxisnahe produkt- und anwendungstechnische Beratungen und Schulungen“, betont Anwendungstechniker Kirch.

www.metallbau-poggel.de