Warema Sun Academy
Schulung von 4.000 Fachpartnern pro JahrKeine 200 Meter vom Sun Forum entfernt hat Warema im Mai die Sun Academy eröffnet. So ist der Standort in Wertheim mit Showroom und Schulungsräumen ein Warema-Zentrum für den Kontakt mit Fachpartnern.
Kraft der Investition in die Weiterbildung möchte der Zulieferer für Sonnen- und Wetterschutz seine Fachpartner mit qualifizierter Sachkunde am Markt positionieren. Die Sun Academy bietet eine moderne Trainingswelt rund um die Themen Produktwissen, Montage, Steuerungstechnologie und Servicekompetenz. Exklusiv für Prime Partner werden weitere Schulungen zu Digitalisierung, unternehmerischem Wissen und Verkauf angeboten. Angelique Renkhoff-Mücke, Vorstandsvorsitzende, stellte bei der Eröffnung fest: „In zwei Jahren möchten wir jährlich 4.000 Teilnehmer in der Sun Academy fortbilden und zusätzlich ca. 10.000 über Webseminare erreichen.“ Im Fokus stehen Verarbeiter und Fachhändler, Planer und Architekten sollen vor allem online über die Möglichkeiten der Produkte informiert werden.
Konzept der Academy
Im Schulungszentrum sind in einem modularen System unterschiedliche Einbauszenarien mit Sonnenschutzprodukten angeordnet. Aufgeteilt in vier Lernzonen mit verschiedenen Hauskonzepten erleben Teilnehmer alle Inhalte rund um Verschattungslösungen bei Fenster- und Fassadensystemen, im Outdoor-Living-Bereich, zu smarten Steuerungsprodukten sowie zu sämtlichen Wartungs- und Servicethemen. Immer auf dem Stand der Technik lernen Fachmonteure und auch -verkäufer sämtliche Details und Kniffe zu Einbau, Wartung und Leistungsspektrum der Produkte.
Die Besonderheit: Die für Schulungszwecke relevanten Produkte sind in modernen Lagersystemen ergonomisch leicht erreichbar verstaut. So lassen sie sich flexibel in verschiedenen, realitätsnahen Trainingssituationen verbauen. Dabei kann – je nach Schulungsthema – das Einbauszenario schnell verändert werden. Fahrbare Montagegestelle und Montagetische passen sich flexibel dem jeweiligen Training an. Neben der Trainingsfläche, wo bis zu drei Schulungen zeitgleich stattfinden können, stehen weitere fünf Seminarräume für die Wissensvermittlung zur Verfügung. Verschiedene Rückzugsorte laden zu entspannten Pausen oder fachlichem Austausch ein.
Neben den Präsenzschulungen zu 47 Themen bietet Warema Webinare an und stellt regelmäßig aktuelle Videos – derzeit sind es 145 – in Deutsch, Englisch, Französisch und teilweise in Niederländisch bereit.
Das Schulungsteam
Die sieben Trainer/-innen um Akademieleiter Armin Fischer kommen alle aus der Praxis. Ob Montage, Verkauf, Steuerung oder Produktwissen – die Spezialisten/-innen bringen ihre jeweiligen Kompetenzen ins Team ein und teilen sich die Trainingsbereiche auf. Dabei suchen sie den Austausch untereinander sowie mit den Experten aus den Fachabteilungen, immer mit dem Ziel: Gemeinsam relevantes Wissen zu vermitteln. Weitere Kollegen/-innen im Backoffice sorgen tagtäglich für einen reibungslosen Schulungsablauf.
Ausbau Standort Wertheim
Auf dem Almosenberg wurde seit 2020 ein Logistikzentrum mit 34 Dockingstationen, eine Pulverbeschichtungsanlage und eine Produktion für das Lamellendach Lamaxa gebaut. Insgesamt sind inzwischen 390 Mitarbeitende an diesem Standort tätig. Neben einer größtmöglichen Reduktion von manuellen Logistiktätigkeiten sorgen unter anderem 12 fahrerlose Transportsysteme mittels Laser- und Magnetnavigation für eine zunehmende Digitalisierung der Arbeitsschritte. Auch in der Produktion wurden durch Softwareeinführung, ergonomische Konzepte, der Verknüpfung von Arbeitsabfolgen und modernster Anlagentechnik maßgebliche Bereiche automatisiert und digitalisiert. Die Photovoltaikanlagen produzieren 800.000 kWh Strom. An normalen Werktagen kann damit bis zu 80% des Strombedarfs gedeckt werden. Jährlich werden so 170 t CO2 eingespart.
Nachhaltigkeit
Die Bedeutung des außenliegenden Sonnenschutzes für das klimaresiliente Bauen möchte Warema mit den Zahlen unterstreichen, die aus Berechnungen mit einem Tool der Repräsentanz Transparente Gebäudehülle (RTG) stammen. Die Grundlage der Berechnung bildet das international anerkannte Greenhouse Gas Protocol. Analysiert wurden alle drei Scopes, das heißt, sowohl direkte und indirekte Emissionen am Produktionsstandort sowie indirekte Emissionen entlang der Wertschöpfungskette.
Bei den drei berechneten Sonnenschutzlösungen wurde jeweils eine mittlere, handelsübliche Produktgröße und Ausführungsvariante angesetzt. Die Berechnung der potenziellen CO2-Einsparung bezieht sich auf einen Raum in einem Nichtwohngebäude (LxBxH 8,25m x 5,4m x 2,8m) mit einem Fensterflächenanteil von 70 Prozent (16,17m2) auf der Westseite. Für die aktive Kühlung wurden 22 Grad Celsius festgelegt. Angenommene Nutzungsdauer des Sonnenschutz-Produkts: 20 Jahre bzw. 10.000 Lastwechsel.
Das Ergebnis: Die CO2-Emissionen der Sonnenschutz-Produkte liegen zwischen 265 und 293 kg CO2-Äquivalenten (CO2e). Die Fenstermarkise zeigt dabei den geringsten, der Rollladen den höchsten Ausstoß. In allen Fällen sorgen die zugekauften Rohstoffe für den Löwenanteil bei den CO2-Emissionen. Allein diese schlagen mit 82,4 bis 90,6 Prozent der Gesamtemissionen zu Buche. Auffällig ist, dass sich der Energie- und Wartungsbedarf einer motorisierten Lösung kaum auf die Emissionen auswirkt.
Dem gegenüber steht das Einsparpotenzial während der Nutzungsphase: Es ist bis zu 28 Mal höher als der CO2-Ausstoß. Eine Fenstermarkise kann bei den oben beschriebenen Nutzungsbedingungen bis zu 7.297 kg CO2e einsparen, ein Raffstore bis zu 5834 kg CO2e und ein Rollladen immerhin noch bis zu 3.931 kg CO2e. Damit liegt das Potenzial für die CO2-Einsparung selbst beim Rollladen noch 13 Mal höher als der CO2-Ausstoß im gesamten Lebensweg. Der CO2-Fußabdruck der Warema Group wurde erstmals für das Basisjahr 2021 nach dem Greenhouse Gas Protocol mit 260.000 t CO2e bilanziert. Im Vergleich dazu konnte das Unternehmen im ersten Folgejahr eine Reduktion um ca. 11 % auf 232.000 t CO2e erzielen – und dies ausschließlich durch Reduktionsmaßnahmen, wie Steigerung der Energieeffizienz oder Einsatz erneuerbarer Energien. Kompensationsmaßnahmen schließt Warema aus. Seit Anfang 2023 beteiligt sich die Gruppe an der Klimaschutzorganisation Science Based Targets. Ein Nachhaltigkeitsbericht ist für den Hersteller von Sonnenschutz ab 2025 Pflicht, dieses Jahr wird jedoch erstmals ein Bericht veröffentlicht.
Geschäftszahlen
Die Warema-Group hat im Jahr 2022 weltweit einen Gesamtumsatz von rund 750 Mio. Euro erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Plus von über neun Prozent. Die Zahl der Mitarbeitenden wuchs in diesem Zeitraum auf insgesamt ca. 5.300 Personen. Der Start in das Jahr 2023 sei aber weiterhin von Unsicherheit und kaum absehbaren Entwicklungen geprägt. „Aktuell erwarten wir im Sonnenschutzbereich eher eine Konsolidierung des Marktes mit einer schwächeren Nachfrage als in den Vorjahren“, so Angelique Renkhoff-Mücke. Wenngleich die rückläufige Bauwirtschaft die Sonnenschutzbranche mit Zeitverzug treffe, zeigen sich im Wohnbau inzwischen erste deutliche Schwächen. Zudem konkurriere die energetische Sanierung immer stärker mit dem Heizungsaustausch. Insbesondere Produkte für Outdoor Living würden unter der Kaufzurückhaltung der Endkunden leiden.
Nach den Zahlen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung vom September 2022 ergibt sich für die Nachfrage im Hochbau 2023 folgendes Bild. 21% stammen aus dem Neubau/Wohnungsbau, 49% aus dem Bereich Sanierung/Wohnungsbau, 13% aus dem Neubau/Nichtwohnbau und 17% aus dem Bereich Nichtwohnbau/Modernisierung.