Branche

Gegen Pflicht zum Corona-Testangebot

BVM-Präsident Kostyra moniert Bürokratisierung

Die jüngste Pressemitteilung des Bundesverbandes Metall in Essen kritisiert die Pflicht zum Corona-Testangebot für Betriebe: Die Betriebe im Metallhandwerk kommen seit Beginn der Pandemie mit großer Sorgfalt ihrer Verantwortung für den Schutz ihrer Mitarbeiter durch Prävention und Hygienemaßnahmen nach. Die jetzt vom Bundeskabinett beschlossene Verpflichtung für Unternehmen zu einem Corona-Testangebot an die Belegschaften geht an der betrieblichen Realität im Metallhandwerk völlig vorbei.

Die jetzt beschlossene Verpflichtung zum Testangebot für Unternehmen droht ein Papiertiger zu werden, der außer mehr betrieblichen Kosten und weiterer Bürokratie keinen Effekt haben wird.  Die soeben vom Bundeskabinett beschlossenen und zu begrüßenden Maßnahmen zum Bürokratieabbau werden damit konterkariert. Es steht zu erwarten, dass durch das verpflichtende Testangebot in den Betrieben des Metallhandwerks nicht mehr Personen getestet werden als ohnehin schon. Stattdessen werden die Betriebe mit einer Reihe von arbeits-, infektions- und datenschutzrechtlich offener Fragen konfrontiert und mit mehr Bürokratie zur Verzweiflung getrieben. Dies trifft die Betriebe in einer Situation, wo händeringend um Fachkräfte, Azubis und Aufträge gekämpft wird. Und das alles, um Testungen für vielleicht noch 3-4 Monate zu gewährleisten, denn dann wird es ja aller Voraussicht nach die zugesagten ausreichenden Impfmöglichkeiten geben.

„Mein Eindruck ist, wir organisieren uns wieder mal über, statt mit einer verlässlichen Impfstrategie und pragmatischen Instrumenten der digitalen Kontaktverfolgung der Pandemie ihren Schrecken zu nehmen und diese wirksam zu bekämpfen“, kommentiert Erwin Kostyra, Präsident des Bundesverbands Metall in Essen die aktuelle Situation.

Aus eigenem Interesse der Unternehmen werden seit einem Jahr freiwillig eine Vielzahl von Maßnahmen in den Betrieben umgesetzt, um Belegschaften und Kunden zu schützen und die Betriebe am Laufen zu halten. Das gilt bis heute und steht im Einklang mit der Wirtschaftspolitik. Diese betonte von Beginn an immer wieder, dass mit allem Mitteln die Unternehmen in ihrer Tätigkeit nicht gefährden werden dürfen, um Arbeitsplätze, Erwerbseinkommen und den sozialen Frieden zu sichern. Die Betriebe im Metallhandwerk leisten dazu ihren Beitrag und übernehmen Verantwortung. Arbeitsplätze wurden aufwändig nach aktuellen Hygienebestimmungen umgestaltet, feste Montageteams gebildet und Baustellen nach Kräften und unter Einhaltung der geltenden Arbeitsschutzbestimmungen betrieben. Die Maßnahmen reichen bis hin zur freiwilligen Organisation und Einbindung von lokalen Corona-Testangeboten in die betrieblichen Arbeitsschutzmaßnahmen- und abläufe. Dieses freiwillige Engagement wird nun völlig außer Acht gelassen.

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