Metallbauer in NRW weniger optimistisch

Zum Ende des dritten Quartals 2014 kann sich das nordrhein-westfälische Metallhandwerk der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung nicht entziehen. Trotz einer nahezu unveränderten aktuellen wirtschaftlichen Lage, mehren sich die skeptischen Signale für die Zukunft, wie der Fachverband Metall NW meldet:

Auch aktuell schätzen vier von zehn Unternehmen des Metallhandwerks ihre aktuelle wirtschaftliche Situation als gut oder besser ein. Mit einer durchschnittlichen Bewertung von 2,81 ist die Veränderung zu den beiden Vorquartalen marginal. Die durchschnittlichen acht (Metallbau) Wochen aktueller Auftragsbestand zum Quartalsende zeugen zwar von einer stabilen Entwicklung, im Detail jedoch zeigen sich hier erste Eintrübungen: So ist der Anteil derjenigen Unternehmen mit einem Auftragsbestand von einem halben Jahr und mehr bei den Metallbauern um drei Prozentpunkte  gesunken. Analog zu dieser Entwicklung haben sich die Einschätzung zur nahen Zukunft stark eingetrübt: Mittlerweile rechnet jeder dritte Metallbauer mit einer Verschlechterung der eigenen wirtschaftlichen Situation. Ein weiteres Puzzleteil der eher eingetrübten Aussichten ist die stark zurückgehende Investitionsbereitschaft der Unternehmen: Gerade einmal ein Drittel der Unternehmen planen weitere Investitionen in der nächsten Zukunft. Zwar geht die Investitionsneigung im dritten Quartal immer zurück, ein derart starker Rückgang (-15 Prozentpunkte) ist seit 2009 nicht erfasst worden.
Parallel zu diesen skeptischen Aussichten rückt die Sorge um den Fachkräftemangel in den Hintergrund und die Furcht um zunehmenden Preiskampf dominiert: Lediglich jedes dritte Unternehmen sieht sich aktuell und in naher Zukunft vom  Fachkräftemangel betroffen, nahezu 6 von 10 Betrieben fürchten jedoch einen zunehmenden Preiskampf auf den Absatzmärkten. Das dieser bereits begonnen hat, verdeutlicht auch die Einschätzung der aktuell erzielbaren Preise. Nicht einmal mehr jedes zehnte Unternehmen bezeichnet diese als gut, jedes sechste Unternehmen jedoch als ungenügend. Fast ein Drittel bangt um ausreichende Aufträge.

„Das sind keine guten Nachrichten“, kommentiert Stephan Lohmann vom Fachverband Metall NW die aktuellen Ergebnisse. „Zwar ist die aktuelle Lage noch zufriedenstellend, die Skepsis bei den Aussichten gibt jetzt Anlass zur Sorge. Gerade der sich weiter verschärfende Preiswettbewerb und die damit einhergehende Sorge um die zukünftige Auftragslage belasten unsere Mitglieder in einer Zeit, wo auch die bürokratischen Hürden weiter wachsen. Neue und zum Teil unbedachte Regelungen wie die Umkehr der Steuerschuldnerschaft (Reverse-Charge-Verfahren) für die Lieferung edler und unedler Metalle belasten ebenso zusätzlich, wie die bereits bekannten Herausforderungen aus der Normenwelt. Da ist es unsere Aufgabe, unsere Mitglieder tatkräftig zu unterstützen.

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