Zulieferer

Stahlproduzenten & Corona

Anlagen stilllegen, Personal abbauen


Foto: Arcelor/Peter Ginter

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Aufgrund der Coronakrise erwartet ArcelorMittal einen deutlichen Rückgang seiner industriellen Aktivität in allen geografischen Märkten, in denen der Stahlkonzern tätig ist. Als Reaktion werden vorübergehend die Anlagen zur Stahlerzeugung und -verdelung stillgelegt. Dort, wo die Nachfrage nach Produkten, etwa bei Lebensmittelverpackungen, anhalte, werde der Konzern sich bemühen, den Betrieb zu reduzieren. So soll sichergestellt werden, dass die Anforderungen der Abnehmer erfüllt werden können.

Die Standorte Bremen, Bottrop und Eisenhüttenstadt sind von Produktionskürzungen aufgrund sinkender Nachfrage betroffen. Seit KW 13 wurde die Produktion schrittweise heruntergefahren und dann in fast allen Bereichen für zwei bis drei Wochen gestoppt. Vor dem Hintergrund der derzeitigen Krisensituation wurde bereits für einen Großteil der Mitarbeiter Kurzarbeit angemeldet.
In Bremen wird der Hochofen 3, der erst Anfang Januar wieder in Betrieb ging, erneut stillgelegt. Kokerei, Hochofen 2 und das Stahlwerk werden auf minimaler Produktion weiterbetrieben.

thyssenkrupp reagiert nun auf die abkühlende Konjunktur, die Corona-Krise und auf die seit vielen Jahren vorhandenen Stahl-Überkapazitäten. Zudem sei der Markt von stark schwankenden Rohstoffpreisen und einem hohen Importdruck geprägt. Zu den Sofort-Maßnahmen gehört ein Abbau von bis zu 2.000 Stellen in den nächsten 3 Jahren. Weitere etwa 1.000 Stellen sollen bis 2026 wegfallen. Geplant ist, den Produktionsstandort in Duisburg zu stärken und dazu einzelne Aggregate an anderen Standorten zu schließen. Von den insgesamt rund 3.000 Stellen werden etwa 1.000 in der Verwaltung entfallen. 800 Stellen sind im Bereich Grobblech betroffen. Dort sieht thyssenkrupp keine Entwicklungsperspektive innerhalb der Unternehmensgruppe. Hinzu kommt ab 2022 beginnend der Abbau von weiteren rund 1.200 Stellen durch die Optimierung des Produktionsnetzwerks.
Der Stellenabbau sei nach Angaben des Konzerns fest verabredet und werde sozialverträglich erfolgen. Die Beschäftigungssicherung gelte bis zum 31.03.2026. Beide Seiten hätten sich darüber hinaus klar zum hohen Stellenwert der Berufsausbildung im Stahlbereich bekannt, heißt es bei thyssenkrupp.

Die Stahlstrategie sieht zudem einen zusätzlichen Investitionsrahmen von insgesamt etwa 800 Millionen Euro über 6 Jahre vor, der die bereits in der Planung enthaltenen jährlichen Investitionen von ca. 570 Millionen Euro ergänzt. Neben der Optimierung des Produktionsnetzwerks soll das Produktportfolio konsequent auf Zukunftsmärkte und profitable Stahlgüten ausgerichtet werden. Dazu zählen Mehrphasenstähle und Leichtbaustähle sowie Güten mit hoher Oberflächenqualität. Außerdem soll die Produktion hochwertiger, nichtkornorientierter Elektrostähle gestärkt werden.

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