André Langer von Husemann & Hücking
Der Profilspezialist Husemann & Hücking kämpft sich wacker durch die Corona-Krise. „Dem Bau und seinen Zulieferern geht es verhältnismäßig gut“, sagt der technische Leiter André Langer. Husemann & Hücking ist Teil der WPW-Unternehmensgruppe, die mit ihren 220 Mitarbeitern zuletzt einen Umsatz von rund 80 Millionen Euro eingespielt hat. 2020 werde der Wert wohl etwas geringer ausfallen, schätzt Lange. Doch alles in allem ist er zufrieden. Das Unternehmen aus dem Herzen des Sauerlandes stellt Spezialprofile her. In vielen Gartentoren sind mehrere Standardprofile verbaut – und immer eins von Husemann & Hücking. Auch im Ladenbau oder in der Industrie werden die Produkte verbaut, die über den Stahlhandel den Weg zum Handwerker finden. Wer etwa im Supermarkt am Kassenband seine Waren mit der berühmten Kunststoffstange vom vorigen Einkauf trennt, der holt dafür die Stange aus einem speziellen Metallprofil. In den Märkten der beiden größten deutschen Discounter Aldi und Lidl stammen diese Profile von Husemann & Hücking.
Weil das Unternehmen über Groß- und Fachhändler verkauft, fehlt der direkte Input vom Endkunden. „Wir rechnen damit, dass Großprojekte verschoben und verändert werden“, sagt Langer. Er kennt das auch aus dem eigenen Unternehmen. Die Firma produziert aktuell an vier Standorten in Nordrhein-Westfalen, darunter zwei vom Mutterkonzern. Eigentlich war vorgesehen, innerhalb der nächsten zwei Jahre noch mal zu erweitern. Jetzt gehe man davon aus, dass es eher in den nächsten vier Jahren passieren werde. Ob und wann genau, das sei jetzt wieder offen. Zuvor wolle man die Folgen der Corona-Krise auf den Markt abwarten. Corona brachte dem Unternehmen viele Maßnahmen, die zwar mit Aufwand und somit Kosten verbunden waren, die man aber nicht oder nur bedingt an die Kunden weitergeben konnte. Mitarbeiter in der Produktion etwa wurden konsequent voneinander getrennt. Es wurden kleine Teams gebildet, sodass bei einem Corona-Verdacht nur wenige Menschen separiert werden mussten. Es gab zwar ein paar Warnungen, deren Ursprünge stets aus dem Privatleben der Mitarbeiter kamen, aber einen konkreten Fall habe es bis heute nicht gegeben, so Langer. An den beiden eigenen Produktionsstätten in Iserlohn und Troisdorf beschäftigt das Unternehmen rund 70 Mitarbeiter. Kurzarbeit habe es nicht gegeben. André Langer bleibt aber wachsam, was die Marktlage angeht. „Ein Stahlwerk runterzufahren ist so, als würde man einen großen Dampfer bremsen. Es dauert länger, bis er anhält, und es dauert auch, bis er wieder auf Volldampf fährt.“ In der Mitte sei ein Vakuum entstanden, das man am volatilen Markt spürt. Die Preise stiegen fast täglich, so Langer. Wie sie sich in den kommenden Wochen entwickeln, vermag er nicht zu sagen.
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