Energieeffizienz im Fokus

VFF-Jahreskongress „Inside 2010“ in Köln

Volles Haus in Köln: Rund 225 Gäste waren jüngst der Einladung des Verbandes der Fenster- und Fassadenhersteller (VFF), Frankfurt/Main zum Jahreskongress „Inside 2010“ in die Rheinmetropole gefolgt.

Das Motto „Energieeffizienz im Fokus – Perspektiven für die Fenster- und Fassadenbranche“ stand für ein breites Fachprogramm und ein kurzweiliges Rahmenprogramm. Bernhard Helbing, Präsident des gastgebenden Verbandes, nannte den Jahreskongress eine „perfekte Gelegenheit, wertvolle Branchenkontakte zu knüpfen und Erfahrungen auszutauschen“.
 
Fachprogramme. Zum „Rahmenmaterial Holz“ begann Eike Gehrts (VFF) den Vortragsreigen und stellte unter dem Thema „Hartholz im Fensterbau – Auslaufmodelle?“ neue Holzarten sowie aktuelle Merkblätter des VFF vor. Es folgte ein Erfahrungsbericht zur Umsetzung einer losen Stabfertigung von Andreas Landgraf (Heinrich-Meyer-Werke, Breloh). „Neue Eckverbindungen für die Oberflächenbehandlung am losen Stab“ waren das Thema von Dr. Odette Moarcas (ift Institut für Fenstertechnik, Rosenheim). Dr. Wolfgang Marka (Firma Hocoplast) befasste sich mit den „Veränderungen des österreichischen Fenstermarktes vom Holz- zum Holz-Metallfenster“.
Das Fachprogramm zum „Rahmenmaterial Metall“ eröffnete Christian Anders (Firma anders Metallbau). Er referierte zum Thema: „Palaisquartier Bauteil B: Realisierung einer Hochhausfassade in Frankfurt – spezielle Anforderungen und Lösungsansätze“. Anschließend berichtete Prof. Christian Niemöller (Rechtsanwaltsgesellschaft SMNG) über Wissenswertes zur CE-Kennzeichnung.
Zum Rahmenmaterial Kunststoff beleuchtete Helmut Hilzinger (hilzinger GmbH) die „Anforderungen an Kunststofffenster der Zukunft aus Sicht eines Herstellers“. Sein Credo: „Ehrlichkeit ist gefragt: In den Prüflaboren sollte man nicht die optimalen Rahmenwerte herauskitzeln, die dann in der Realität keinen Bestand haben.“ Jörn Peter Lass (ift, Rosenheim) nahm die neuen Anforderungen der GZ 695 unter dem Gesichtspunkt der Dauerfunktionstauglichkeit unter die Lupe. Er kündigte an: „Die angegebenen maximalen Flügelgewichte werden künftig abgeprüft.“ Michael Vetter (Firma Rewindo) rundete das Fachprogramm mit einem Beitrag zum Thema „Kunststoff-Fenster-Recycling – Lückenschluss und Impulsgeber in der Wertschöpfungskette“ ab. Er verwies auf eine Recyclingquote von 77% und monierte ein Preisdumping seitens der Betreiber von Müllverbrennungsanlagen, die das Material mittlerweile gerne verwenden würden.
 
Zukunftsthemen. Am Nachmittag sprach Dr. Volker Treier, der Chefvolkswirt beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), in seinem Beitrag „Volkswirtschaftliche Entwicklung in Deutschland“ Klartext: „Wir sind noch nicht über den Berg, aber ein Wachstum von 2,3 Prozent ist möglich“, bekräftigte er. Danach werde der Wachstumspfad zwar flacher, es gehe aber weiter aufwärts.
Ministerialrat Hans-Dieter Hegner (BMVBS) beschrieb die energetischen Ziele des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung und beantwortete die Frage „Wohin geht der Weg der Fenster und Fassaden?“. Wichtige Themen der Zukunft seien neben der Energieeffizienz auch die Bereiche Nachhaltigkeit und Innovation. Hinsichtlich möglicher Verschärfungen der EnEV stellte er klar: „Rasenmäher-Verschärfungen für alle wird es nicht mehr geben.“ Mögliche Maßnahmen würden verstärkt unter dem Gesichtspunkt wirtschaftlicher Umsetzbarkeit geprüft. Er rief die Branche auf, gemeinsam innovativ tätig zu werden und beim Thema Nachhaltigkeit in Lebenszyklen der Fenster- und Fassadenprodukte zu denken.
 
Rahmenprogramm. Einen Höhepunkt bot das VFF-Frauenforum mit dem Workshop „Gedächtnistraining für den Alltag“. Gedächtnisweltmeisterin Christiane Stenger trainierte mit den interessierten Teilnehmerinnen das Erlernen von Techniken, um sich Zahlen, Namen und Vorgänge schneller und besser merken zu können. Abgerundet wurde der Tag von einem gemeinsamen Abend im Kölner Science-Center „Odysseum“, einem interaktiven Wissenspark. Hier konnten die Verbandsmitglieder selbst zum Entdecker und Abenteurer werden.
 
Ausblicke. Mit dem Vortrag „Lüftung und andere Anforderungen an Fenster und Fassaden der Zukunft“ von Ulrich Sieberath (ift, Rosenheim) startete der zweite Tag, gefolgt von einem Beitrag des Architekten Dr. Burkard Schulze-Darup, der sich mit der energetischen Modernisierung aus der Sicht eines Architekten befasste. Mit den Marktzahlen für Deutschland und Europa sowie einem Ausblick auf das Jahr 2011 beendete VFF-Geschäftsführer Ulrich Tschorn den Kongress.
 
Info + Kontakte
 
Verband der Fenster- und Fassadenhersteller e.V.
Walter-Kolb-Straße 1-7
60594 Frankfurt/Main
Tel. +49 (0)69/955054-0
Fax +49 (0)69/955054-11

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