Auf Investorensuche
Vorpommern bietet viele Standortvorteile„Wir haben reichlich Flächen, die beste Anbindung an den gesamten Ostseeraum, ein ausgezeichnetes Forschungs- und Entwicklungsklima, eine gute Infrastruktur und hervorragende Fördermöglichkeiten.“
Für Rolf Kammann, Geschäftsführer der Wirtschaftsfördergesellschaft Vorpommern ist der Nordosten der Republik bestens geeignet für Investoren – auch und vor allem aus dem Bereich Metallbau. Vorpommern ist eine boomende Region. Zumindest, was den Tourismus anbelangt. Der Metallbau hat im Nordosten der Republik seinen Schwerpunkt traditionell im Schiffsbau – zu DDR-Zeiten erlebte diese Branche eine regelrechte Hausse, nach der Wende wurden die Werften zu den modernsten der Welt aufgerüstet und der Bereich der maritimem Zulieferer erfolgreich beibehalten und ausgebaut. Im „restlichen“ Metallbau wurden Anfänge gemacht, die Ostseestal in Stralsund, flz auf Rügen und die Cziotec GmbH in Greifswald sind drei Beispiele für Unternehmen, die die Standortvorteile zu nutzen verstanden. „Vorpommern ist nun nicht gerade als industrieller Schwerpunkt bekannt, eher als agrarisch geprägte Region“, erklärt Kammann. Allerdings liegt ein Schwerpunkt der von ihm geführten Wirtschaftsfördergesellschaft (WFG) im „Anlocken“ gerade von Produzenten aus dem klassischen Metallgewerbe. Kammann: „Sicherlich ist hier in der Region selbst nicht der große Markt, aber durch die Häfen und die Autobahn- und Schienenanbindungen sehen wir uns vor allem als Tor nach Skandinavien, Russland, ins Baltikum und nach Osteuropa, und das mit enger Anbindung an die Metropolregionen Berlin-Brandenburg und Hamburg.“
Kurze Wege. Sassnitz-Mukran an der Ostseite der Insel Rügen beispielsweise ist nicht nur der östlichste Tiefwasserhafen Deutschlands, sondern auch der größte Eisenbahnfährhafen. Und als einziger Standort in Westeuropa bietet der Hafen Gleis- und Umschlaganlagen für Waggons der finnischen und russischen Breitspur – deshalb wird er gerne auch der „westlichste Cargo-Bahnhof der transsibirischen Eisenbahn“ genannt. „Für alle, die auf diesen Märkten aktiv sind oder werden wollen, ideale Voraussetzungen: Kurze Wege zwischen Produktion und Logistik, sowohl für die Zufuhr als auch die Ablieferung“, meint Kammann.
Von der Metallbaubranche werden nicht nur Produkte entwickelt und hergestellt, die dem privaten wie dem gewerblich-industriellen Endnutzer dabei helfen, Energie – und damit auch Kosten - zu sparen. Auch in der Produktion und im Versand ist ein Denken und Handeln in eine ökologisch-nachhaltige Richtung spürbar. Die Transportmöglichkeiten per Bahn und Schiff und die von einem möglichen Produktionsstandort vor Ort dann nur kurzen Anlieferstrecken per Lkw können die CO2-Bilanz eines Unternehmens spürbar verbessern. Ebenso der Umstand, dass 45 Prozent des Stromaufkommens in Mecklenburg-Vorpommern über erneuerbare und umweltschonende Energien gedeckt werden. Beides entlastet nicht nur die Umwelt, sondern spart den Unternehmen auch reichlich Kosten.
Vernetzung. Ein Problem könnte auf den ersten Blick der vermeintliche Mangel an qualifizierten Fachkräften darstellen. Lediglich rund 2500 Metallbauer und Feinwerkmechaniker sind in den etwa 670 Betrieben in Mecklenburg-Vorpommern beschäftigt. Dazu kommen 700 Auszubildende. „Die Zahl der Auszubildenden hat sich aufgrund der demografischen Entwicklung seit der Wende nahezu halbiert“, berichtet Reinhard Richter, stellvertretender Geschäftsführer des Metallgewerbeverbandes Mecklenburg-Vorpommern. „Der Trend geht im Ausbildungssektor weiterhin rasant nach unten. Daher ist jede Neuansiedlung, gerade von namhaften Produzenten, sehr zu begrüßen, um eine Sogwirkung auszulösen.“
Dennoch brauchen sich mögliche Interessenten keine Sorgen zu machen. Rolf Kammann: „Zum Einen gibt es hier die exzellente und starke Hochschullandschaft, die für ein breites Spektrum an hoch spezialisierten Fachkräften sorgt, sowie ein dichtes Netz an Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen sowie Technologiezentren, das bereits heute für eine erstklassige Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft sorgt. Zweitens bietet die Region eben auch eine sehr hohe Lebensqualität, was einen enormen Pluspunkt darstellt, wenn es darum geht, Menschen zum Leben und Arbeiten in einer Gegend zu motivieren, in der andere Urlaub machen.“
Besonders attraktiv sind nicht zuletzt die hervorragenden finanziellen und administrativen Rahmenbedingungen. „Niedrige Steuersätze, günstige Preise für Gewerbeflächen und –immobilien, Förderquoten bis zu 50 Prozent und schnelle Genehmigungsverfahren sind Faktoren, an denen sich Vorpommern im Wettbewerb messen lassen kann“, betont Kammann.
Eine Region ist bereit, das Team der WFG ebenfalls.
Interview mit Rolf Kammann
„Firmen nutzen innovative Energiekonzepte“
In Vorpommern herrscht Aufbruchsstimmung. Die Voraussetzungen für Investoren sind hervorragend, das Klima und die Lebensbedingungen laden geradezu ein, sich im Nordosten der Republik anzusiedeln. Und mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) steht ein Dienstleister bereit, der Investoren alle erdenkliche Hilfe anbietet. metallbau-Redakteur Bernd Schulz fragte den WFG-Geschäftsführer, was aus seiner Sicht Vorpommern für Unternehmen aus der Metallbranche interessant macht.
Herr Kammann, können Sie in einem Satz zusammenfassen, warum Investoren aus dem Metallbau sich in Vorpommern ansiedeln sollten?
Rolf Kammann: Sie finden bei uns gute Standort- und Förderangebote, motivierte Fachkräfte, viele Kooperationspartner und viel Know-how; eine starke Unterstützung bei allen Ansiedlungsfragen und eine Region, in der sie arbeiten und leben können, wo andere Urlaub machen.
Welche konkreten Unterstützungen können Investoren durch die WFG Vorpommern erhalten?
Rolf Kammann: Wir verstehen uns als Dienstleister in allen Belangen, die Investoren interessieren können und liefern Antworten auf alle Fragen. Dies fängt bei der Standortsuche an, geht über Finanzierungs- und Förderfragen zur Personalrekrutierung bis hin zu den Genehmigungsfragen für Bauvorhaben. Wenn es gewünscht ist, vermitteln wir auch Theaterkarten oder Kinderkrippenplätze.
In Mecklenburg-Vorpommern wird viel Wert auf Ökologie gelegt, unter anderem durch den beachtlichen Anteil von 45 Prozent an erneuerbaren Energieträgern wie Windkraft, Biogas und Photovoltaik. Welche Vorteile bringt das Metallbauunternehmen und welche Maßstäbe sollten Unternehmen erfüllen, die hier ansiedeln wollen?
Rolf Kammann: In der Tat ist ein Schwerpunkt der Wirtschaftspolitik in Mecklenburg-Vorpommern, effiziente Energiepolitik mit Klimaschutz zusammenzuführen. Und die Zahlen bestätigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Zahlreiche Firmen in der Region nutzen beispielsweise innovative Energiekonzepte zur Kostensenkung und Umweltentlastung. Die Standort- und Rahmenbedingungen sind sehr günstig, und der Unternehmer hat letztendlich die Wahl, welche Konzepte er vor Ort umsetzt. Besondere Maßstäbe werden dabei nicht an die Unternehmen gestellt; in Vorpommern sind alle Metallbauunternehmen herzlich willkommen und befinden sich in guter Nachbarschaft zu Kooperationspartnern, Absatzmärkten, Zulieferern etc.
Herr Kammann, wir danken Ihnen für das informative Gespräch.
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Fax +49 (0)3834/550-551
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