Hochkarätige Veranstaltung in Kolbermoor

Biennale der Schmiede

Vom 2. bis 5. August fand im bayrischen Kolbermoor zum neunten Mal die Biennale der Schmiede statt. Im Mittelpunkt: zahlreiche Fachvorträge zu wichtigen Themen des Handwerks - und das Gastland Italien.

„Wir freuen uns immer, wenn die Schmiede hier in unserer Stadt sind“, bekräftigte Bürgermeister Peter Klo in seiner Eröffnungsrede. Es gehört schon zur Tradition in Kolbermoor: Alle zwei Jahre wird die Biennale der Schmiede vom Förderverein Europäisches Zentrum für zeitgemäße Metallgestaltung e.V. veranstaltet. Es ist eines der wichtigsten Fachtreffen für Schmiede und Metallgestalter aus aller Welt. Die Organisatoren der Stadt Kolbermoor registrierten in diesem Jahr mehr als 6000 Besucher und nahezu 200 aktive Schmiede aus 16 Ländern. Sie waren aus Amerika, Norwegen, Osterreich, der Schweiz, Holland, Luxemburg, Belgien oder Italien gekommen. Jung oder erfahren, Meister oder Lehrling, aktiver Teilnehmer oder interessierter Fachmann – der Besuch hat sich gelohnt.
 
Viel Neues. In diesem Jahr legten die Veranstalter einen großen Schwerpunkt auf ein hochkarätiges Fachprogramm. Von Donnerstag bis Sonntag liefen Vorträge und Kurse. Es gab reichlich Informationen, Tipps und Erfahrungsberichte z.B. über Fotografie, Marketing, Image- und Präsentationsformen für Metallgestalter und Schmiede.
 
Vorträge. Heiner Zimmermann hielt seinen Zuhörern einen Spiegel vor: Er präsentierte Fakten aus dem Internet. Mit den Statistiken aus Google beschrieb er das Zerrbild zwischen der Meinung von Kunden und dem Selbstverständnis der Schmiede. Havard Bergland und Referenten vom Himmelberger Zeughammer vermittelten Wissen über die Geschichte und Herstellung von Äxten und Damaszenerstahl.
Mit dem Thema „Wasserstoff – Energie der Zukunft“ begeisterte Peter Schmeller die Zuhörer. Mit Wasserstoff als Energie-Alternative zeigte er, wie er sich den Betrieb einer Schmiedeesse vorstellt. Nach seiner Auffassung ist eine dezentrale Energieversorgung mit Wasserstoff eine reale Möglichkeit, Energiekosten zu sparen. „Jetzt sind alle kreativen Köpfe und frische Ideen gefragt, um Wege für den Betrieb einer solchen Technologie zu finden“. Begeistert meldete Johannes Angele sein Interesse. Als Fachhändler und Förderer der Schmiedeszene erkannte er das Potenzial und versprach, zusammen mit Peter Schmeller an der Entwicklung zu arbeiten.
 
Preis. Angeles emsiges Wirken, sein Interesse und international anerkannte Leistungen für die Entwicklung und Vermarktung von Schmiedewerkzeugen und –Zubehör erfuhren am Freitagabend eine Ehrung. Johannes Angele erhielt den dritten „Alfred Habermann-Gedächtnis-Preis“. IFGS-Präsi-dent Cornelis Pronk gratulierte und Vorjahrespreisträger Havard Bergland  überreichte Angele als Preis eine geschmiedete skandinavische Axt. Ein Preis, den der Geschäftsführer der Angele Maschinenbau, Ochsenhausen, gerne ausstellen wird.
 
Brüder in Eisen. Erstmals präsentierte sich in Kolbermoor ein Gastland. „Fratteli di Ferro“ (Brüder in Eisen) lautete das Motto der 9. Biennale. Über 25 Schmiedefreunde reisten aus Italien an und bereicherten das Treffen fachlich, menschlich und auch kulinarisch. Drei Köchinnen waren angereist und verführten die Kolbermoorer erfolgreich mit Spezialitäten des Gastlandes. Im Rahmen einer eigenen Ausstellung, die noch bis Ende September im Rosengarten der alten Spinnerei zu sehen ist, stellen italienische Gestalter ihre Arbeiten vor. Natürlich konnten die vielen Besucher auch beeindruckende Schmiedearbeiten im Mareis-Saal bewundern.
Zusätzlich zum Schauschmieden boten Verkaufsstände den Besuchern viel Abwechslung. Beim aufwendig angelegten Kinderschmieden hatte der Nachwuchs Gelegenheit, selbst am Amboss zu stehen. Weit über 100 Kindern konnte der Umgang mit Hammer und Werkzeug näher gebracht werden.
 
Fachleute. Für die Schmiede lieferten die Partnerfirmen viele Neuheiten. Die Mecu Metallhalbzeuge GmbH, Velbert, Buntmetall-Anbieter Josef Buchner, Eresing und die Gerd Eisenblätter GmbH, Geretsried, präsentierten ihre Neuheiten. Mit großem Erfolg, wie Marketingleiter Cristian Bathen berichten kann. „Wir haben uns auf der Biennale der Schmiede in Kolbermoor sehr wohl gefühlt: Als bodenständiges Unternehmen fühlen wir uns den Schmieden und Metallgestaltern schon lange sehr verbunden. Das rege Interesse der Besucher und das große Lob für unsere Produkte seitens der Teilnehmer haben uns sehr gefreut. Bei der nächsten Biennale der Schmiede 2014 wollen wir auf jeden Fall wieder vertreten sein“.
 

 


 

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