Eine Zäsur ...
… steht an, das ist gewiss. Leider ist nicht absehbar, wann wir unter die COVID-19-Krise einen Strich ziehen können und ein Neustart uns tief durchatmen lässt.
Dennoch, die Branche des Metall- und Stahlbaus schlägt sich in der aktuell wirtschaftlich schwierigen Zeit gut. Das belegt die Konjunkturumfrage des Bundesverbands Metall (BVM) in Essen, der zum Ende des dritten Quartals die Mitgliedsbetriebe der Branche befragt hat: Demnach ist für knapp 78% der Betriebe Kurzarbeit kein Thema, lediglich rund 8% der Metall- und Stahlbauer nutzen die Kurzarbeit; rund 12% haben wohl vorsorglich einen Antrag gestellt.
Fürchtet der Bereich Feinwerkmechanik/Werkzeugbau/Maschinenbau in erster Linie (ca. 65%) um Aufträge und Preiswettbewerb (ca. 58%), nennen die Metall- und Stahlbauer den Fachkräftemangel (ca. 72%) als größtes Problem und an zweiter Stelle den Preiswettbewerb (ca. 38%). Eine schwierige Auftragsakquise melden nur ca. 20%. In Konsequenz beurteilen ca. 83% der Unternehmer des Metall-/Stahlbaus ihre Geschäftslage zufriedenstellend bis sehr gut.
Sonderteil Nachhaltigkeit
Bauen ist mit 430 Mrd. Euro Umsatz hierzulande eine der wichtigsten Branchen. Der Bereich steht nach den Angaben der Bundesstiftung Baukultur für 50% des Ressourcenverbrauches, über 50% des Abfallaufkommens und 30% der C02-Emissionen. Das Bauwesen bietet beträchtliches Potenzial, um ein nachhaltiges Wirtschaften zu forcieren.
„Für die nötigen Transformationen sind Investitionen nötig, die im Hinblick auf unsere Zukunft zwingend sind“, konstatiert Andreas Engelhardt von Schüco im Interview. Im Positionspapier, das die Stiftung 2° anlässlich des EU-Ratsgipfels Mitte Oktober veröffentlichte, sagte der persönlich haftende Gesellschafter: „Die Realität übertrifft bereits jetzt die schlimmsten Klima-Szenarien. Deswegen müssen wir sofort handeln. Klimaschutz und Ressourcenschonung gehören dabei zu den wichtigsten Aufgaben meiner Generation − denn wir stehen in der Verantwortung, Veränderungen jetzt anzutreiben. Hier kann die Baubranche schon heute mit energiesparenden- und kreislauffähigen Produkten einen wirksamen Beitrag leisten.“
Im Zuge des sogenannten EU Green Deal von 2020 wurde ein Europäisches Klimagesetz vorgeschlagen – darin enthalten sind Rechtsvorschriften für eine nachhaltige Produktpolitik. Unter anderem geht es um eine Überarbeitung der Bauproduktenverordnung, die künftig für definierte Bauprodukte die Möglichkeit des Recyclings fordern soll.
Über das Grüne Engagement des Metall- & Stahlbaus berichten wir ab Seite 9, stellen nachhaltige Produkte vor und geben Tipps, auf welchen Online-Plattformen Sie nach Produkten mit Umweltkennzeichnung recherchieren können. Klar ist, große Teile der Wirtschaft möchten einen Aufschwung nach der Corona-Krise nutzen, um einen Beitrag zur Einhaltung der Pariser Klimaziele zu leisten.
Beste Wünsche für Ihre Gesundheit!
Stefanie Manger
Chefredakteurin