Facade-Lab Großbeeren

Treffpunkt für Fassadenexperten

Ein Mock-up, das aktuell von den Fachmedien viel besprochen wird, ist das Muster der Abluftfassade, die priedemann fassadenberatung für die Festo Vertriebszentrale in Esslingen geplant hat. Der Zulieferer Warema, von dem der innenliegende Screen für die Festo Fassade ist, hat die Musterfassade im Showroom platziert. „Die Musterfassaden vieler namhafter Hersteller stehen im Facade-Lab“, berichtet Wolfgang Priedemann. Angefangen von Lithodecor, Dorma, Wicona über Renson, Raico, Schüco bis hin zu Kalzip, Hueck oder Gutmann. Die Intention der Aussteller ist klar: Die Hersteller erhoffen sich, über die Besucher unseres Hauses Aufträge zu generieren. Wer sich auf der BAU mal Musterfassaden nur dieser neun genannten Hersteller zur Besichtigung auf seine Agenda genommen hat, dem ist das Potenzial dieses speziellen Showrooms schnell klar.

Planungsaufträge in 40 Ländern

priedemann fassadenberatung mit der Zentrale in Berlin und eigenständige Niederlassungen weltweit ist mit rund 100 Planern in knapp 40 Ländern tätig. In Indien arbeiten 40 CAD-Planer für priedemann-Gruppe. „Sicher sind wir einer der Marktführer unter den internationalen Planungsbüros, die eine durchgängige Technologie von der Planung über die Werkplanung bis zur Maschineneinrichtung leisten können“, konstatiert Priedemann.
Etwa 55% des Umsatzes erwirtschaftet das Büro inzwischen im Ausland. Das jährlich aktuelle Vergabevolumen für Beratungs- und Planungsleistungen beträgt weit über 500 Mio. Euro netto (angenommene Ausführungskosten der Gebäudehülle).
Zur Weiterbildung kommen die Mitarbeiter aus aller Herren Länder im Facade-Lab zusammen. „Ob Projektleiter, Planer, Statiker, CAD-Ingenieure oder Marketingmitarbeiter, hier werden sie alle geschult“, berichtet der 67-Jährige. Aber Facade-Lab ist nicht nur Schulungszentrum für die eigenen Mitarbeiter, sondern auch Zentrale für Entwicklung und Forschung. In der ehemaligen Produktions- und Lagerhalle arbeiten 34 Mitarbeiter, darunter zwei Metallbaumeister.
Metallbaumeister Thomas Weinhold steht vor einer Kunststoffkonstruktion aus dem 3D-Plotter. Er fährt mit dem Modell zur Prüfung nach Bielefeld. Die Kopplungen der Fensterrahmen werden dort auf Dichtigkeit geprüft. „Für den Test haben wir Musterelemente aus Sibirien nach Bielefeld transportieren lassen, dort werden sie am Schüco Fassadenprüfstand getestet“, berichtet er. Für die parametrischen Elemente, die in ein Verwaltungsgebäude in Ekaterinenburg eingebaut werden, gibt es in Russland keine Prüfmöglichkeiten.
Die Fassadenelemente aus Ekaterinenburg werden riesig sein. Weinhold berichtet von „12 Meter hohen und sechs Meter breiten Fenstern“. Die Glasscheiben sind 5 cm dick, die Profile aus Stahl; Aluminium und Kunststoff. Ein Element bringt 6,5 t auf die Waage.  „In Ekaterinenburg werden die Elemente in vier Teilen vorgefertigt zur Baustelle transportiert und vor Ort in einer eigens dafür gebauten Halle von Monteuren zusammengeschweißt“, weiß Weinhold.
„Die Metallbaumeister im Team stellen sicher, dass wir unsere Planungsdaten in eine Werkplanung umsetzen und diese Daten von Großbeeren aus in die Fertigungsmaschinen überall auf der Welt einspeisen können“, betont Priedemann. Er legt großen Wert auf eine durchgängige Planung von der Konstruktion bis zur Generierung der Fertigungsdaten für den Maschinenpark in der Produktion.⇥ma ◊

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