Gewerkeübergreifend mit dem BNI
Im Gespräch mit Uwe Liebehenschel, UnternehmerBusiness Network International (BNI ) ist ein Unternehmer-Netzwerk, das 1985 in den USA gegründet wurde und heute in 71 Ländern auf allen Kontinenten agiert. Nach eigenen Angaben haben die KMUs der DACH-Region durch die Netzwerk-Empfehlungen 2016 rund 800 Millionen Euro Umsatz mehr generiert. Uwe Liebehenschel ist seit zwölf Jahren Mitglied und hat keine Stunde bereut.
metallbau: Worin unterscheidet sich BNI von anderen Netzwerken?
Uwe Liebehenschel: Das Netzwerk hat ein einziges Ziel: Mehr Umsatz generieren. Es gibt keine Lobbyarbeit, keinen Wohltätigkeitsgedanken. Es geht bei uns nur darum, sich gegenseitig kennenzulernen und weiterzuempfehlen oder gemeinsam Projekte durchzuführen.
metallbau: Wer kann mitmachen?
Liebehenschel: Jeder selbstständige Unternehmer und Freiberufler. Allerdings muss man sich für eine Mitgliedschaft bewerben, auch für deren jährliche Verlängerung. Das ist kein Selbstläufer. Ein Mitgliederausschuss berät darüber stets neu.
metallbau: Wie funktioniert das Netzwerk, wie ist es gegliedert?
Liebehenschel: Das Netzwerk ist regional verankert. In Deutschland gibt es 44 Regionen mit 8.468 Mitgliedern in 305 Unternehmerteams, Chapter genannt. Es macht auch nur Sinn, in einem regional gut erreichbaren Chapter Mitglied zu sein, denn die Teilnehmer treffen sich wöchentlich an einem festgelegten Tag von 7:00 bis 8:30 Uhr. Es wird klar strukturiert und konzentriert gearbeitet, jeder stellt die Ergebnisse seiner Arbeit oder besondere Höhepunkte oder Problemstellungen vor. Und lernt, sich perfekt in kurzer Zeit zu präsentieren. Unsere Gruppe trifft sich immer freitags im Berliner Sony-Center und sogar schon eine halbe Stunde früher zum offenen Netzwerken.
metallbau: Und in einem Chapter sind zum Beispiel nur Handwerker, in einem anderen die Architekten oder Steuerberater?
Liebehenschel: Nein, das gerade nicht. Jede Gruppe ist ganz bunt gemischt und jeder Berufszweig ist normalerweise nur einmal vertreten. Man soll ja grade über den Tellerrand hinausgucken und ganz andere Menschen und Themen kennenlernen.
metallbau: Der Zeiteinsatz ist enorm, wenn man sich jede Woche trifft. Das sind rund 50 Termine und mindestens 100 Stunden im Jahr. Wer kann sich das leisten?
Liebehenschel: So dürfen Sie das nicht betrachten. Natürlich ist der Einsatz groß, aber Sie bekommen auch viel. Unser Motto beim BNI ist: Wer gibt, gewinnt. Ich bin seit zwölf Jahren dabei und würde das nicht machen, wenn es nichts bringen würde. In unserem Chapter sind 25 Leute; wir haben 2016 durch unsere Kontakte zusammen nachweisbar 1,5 Millionen Umsatz generiert.
metallbau: Was macht man im Urlaub oder bei Krankheit?
Liebehenschel: Das Netzwerk lebt von regelmäßiger Anwesenheit. Wer verhindert ist, kann eine Vertretung schicken. Das verlangt jedem viel Disziplin ab. Aber nur so lernen wir uns besser kennen und verstehen, was macht der andere, was macht ihn einzigartig, warum kann gerade er dem Kunden eine bessere Leistung bringen? Und erst dann können wir uns gegenseitig und guten Gewissens empfehlen.
metallbau: Was kostet die Mitgliedschaft?
Liebehenschel: Die einmalige Aufnahmegebühr kostet 160 Euro, eine 1-Jahres-Mitgliedschaft 925 Euro, zwei Jahre kosten 1.690 Euro. Hinzu kommt das wöchentliche Frühstück.
metallbau: Wie kann man denn am besten einen ersten Eindruck vom BNI gewinnen?
Liebehenschel: Das Beste ist, man geht einfach zu einem Treffen. Wir sind ein offenes Netzwerk, wir freuen uns immer über Gäste. Wichtig: Vorher anmelden.⇥
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