Komplex ist normal
Passivhäuser sind nicht nur nachhaltig, für den Metallbauer sind diese Aufträge auch etwas spannender als manch andere. Denn erst nach Fertigstellung misst der Blower-Door-Test, ob vorschriftsmäßig gearbeitet wurde und das Gebäude tatsächlich ein Passivhaus ist. Die Unternehmer haben Respekt vor dieser Art der Bauabnahme. Mehr über die Ausführung von Gebäuden im Passivhausstandard erfahren Sie in dem Beitrag ab Seite 24. Drei Unternehmer schildern Fachautor Philipp Peters, worauf es in diesem Markt ankommt. Normenkonformes Planen und präzises Montieren nach den Anleitungen der Hersteller sind nötig, um das Vertrauen der Bauherren nicht zu verlieren. Metallbaumeister Olaf Wagner räumt ein, dass für diese speziellen Anforderungen etwa der doppelte Zeitaufwand kalkuliert werden sollte.
Komplex, lösbar und bezahlbar
Wie inzwischen viele Objekte gestaltete sich der Bau des Stadtentwicklungszentrums von Siemens in London nicht nur international, sondern auch technisch komplex. Mit quadratischen oder rechteckigen Fenstern hätten sich keine Fassadengeometrien gestalten lassen, die an die Form eines Kristalls erinnern. Also haben sich die Planer mit Trapezen und Parallelogrammen beholfen. Zugunsten einer natürlichen Lüftung galt es dann, Parallel-Ausstellfenster in diesen Kristallpalast einzupassen. Am Ende glich kein Flügel dem anderen, Beschlag- und Profilhersteller tüftelten Sonderkonstruktionen für die Fenster aus. Eine AluFee in Ungarn führte die Unikate aus. Der Bericht mit den Schnitten der Fenster steht auf S. 38.
Neue Antworten auf neue Aufgaben
Möglicherweise wird mit der jüngsten Flüchtlingswelle das Leben und auch Bauen komplexer. Aber mehrfach hat sich gezeigt, es gibt Lösungen für schwierige Anforderungen. Im Bausegment werden die Flüchtlinge vor allem einen Schub für den Sozialen Wohnungsbau bringen. Unternehmen die sich jetzt darauf einstellen, sind dann am Zug. Ein Markt, der wie jeder andere Potenzial für den bietet, der ihn richtig anpackt. Auf Seite 5 schildert Gerold Brunken, Personalverantwortlicher von Reuther STC in Fürstenwalde, wie es gelingt, Asylsuchende als Praktikanten zu integrieren. Auch die Wege, mit dem Fachkräftemangel umzugehen, sind vielfältig.
Hilfreiche Anregungen wünscht
Stefanie Manger
Chefredakteurin metallbau
