Pohl Metallbaumeister Klaus Domurath
Metallbaumeister Klaus Domurath hat bei der Kölner Pohl-Gruppe die Fertigung und Montage des Messingportals für das Rockefeller Center betreut. Er sagt: "Messing unterstreicht die Exklusivität des Eingangs, zudem ging es um Vorgaben des Denkmalschutzes." Das Portal hatte ein Gesamtgewicht von 4,7 Tonnen. Wir haben Domurath nach den Herausforderungen des Auftrags gefragt.
metallbau: Welche Aufgaben hatte die Metallbauwerkstatt von Pohl beim Bau des Portals sowie beim Security Desk?
Klaus Domurath: Für das Portal haben wir sämtliche Elemente, vom Einzelteil bis zur der größtmöglichen Baugruppe, gefertigt. Auch für das Desk lag die Verantwortung aller Arbeitsschritte bei uns – vom geraden Blech bis zur fertigen Oberfläche.
metallbau: Mit welchen Hilfsmitteln haben Sie über die Entfernung Köln Manhattan gearbeitet?
Domurath: Da das Portal in einem Freiraum aufgestellt wurde, war übermäßige Ortsbegehung nicht notwendig. Die Planung wurde durch CAD-Programme (computergestützte Arbeitstechniken) realisiert und anschließend in Köln umgesetzt. Die Fertigung erfolgte nach handwerklicher Sitte per Hand mit Maschinenunterstützung nach Zeichnung.
metallbau: Was waren entscheidende Schritte für den Ablauf der Planung und der Fertigung des Portals?
Domurath: Für die sich ergebenden Schwierigkeiten Lösungen zu finden, die den Vorstellungen der Auftraggeber entsprachen. Beispielweise unsichtbare Schweißnähte, gewünschter Farbton und natürlich die Logistik der Teile von Köln nach New York.
metallbau: Wie lässt sich das Material Messing verarbeiten?
Domurath: Messing ist besonders wärmeleitend. Durch Hitze verändern sich die Eigenschaften des Grundmaterials (d.h. Vermeidung von Schweißverzug). Bei zu viel Wärmeeinfluss, verändert sich das Material insofern, dass die anschließende Färbung im Bereich der Schweißnähte heller oder dunkler ausfällt. Dies kann im Nachhinein nicht mehr ausgeglichen werden.
metallbau: Wie haben Sie diese Problematik in den Griff bekommen?
Domurath: Durch zahlreiche Tests der konstruktiven Ausführung im Nahtbereich und das Pulsschweißverfahren mit Sondereinstellungen der Parameter sowie die Fingerfertigkeit unserer Mitarbeiter.
metallbau: Wie ist die Montage des Portals abgelaufen?
Domurath: Das Portal wurde vom Auftraggeber mit Unterstützung von Pohl-Mitarbeitern in Manhattan binnen fünf Wochen fertiggestellt. Der Security Desk wurde als komplettes Bauteil in Köln gefertigt und im Überseecontainer verschifft.
metallbau: Was war für Sie das Besondere am Auftrag für diese beiden Objekte?
Domurath: Sich den Herausforderungen zu stellen, solche großvolumigen Bauteile so zu fertigen, dass keinerlei Befestigungs- oder Verbindungsstellen sichtbar sind. Sowohl das Portal als auch das Security Desk sollten aussehen, als ob sie aus einem Guss wären. Dazu mussten wir Fertigungswege entwickeln, die weit vom Standard abweichen. Teamarbeit war wichtig, um Ideen und Vorschläge zu entwickeln.