Leica 3D Disto versus Flexijet 3D
In der Römhilder Glücksburg wurden vier Rundbögen des Nordflügels herausgebrochen und anschließend Fensterelemente eingebaut. Da die Rundbögen rund 800 Jahre alt sind, sind die Maße der vier Bögen nicht identisch. Über den Daumen messen die Fensterelemente 3,90 m in der Höhe und 3,70 m in der Breite. Die vier Fensterscheiben (siehe Bild S. 38) brachten ein Gewicht von je 680 kg auf die Waage.
Mitte Juni 2015 hat JMF Metalltechnik die Aufmaße erstellt, bis zum internationalen Keramiksymposium, das im August auf der Glücksburg stattfand, sollte die Baustelle fertiggestellt sein. Mit einem handwerklichen Aufmaß hätte Dipl.-Ing. Wolfgang Peter den zeitlichen Ablauf für die Abwicklung des Auftrags nicht einhalten können: Der Unternehmer hätte insgesamt drei Tage länger geplant und an den vier Rundbögen Maß genommen. „Um mit Schablonen das Maß der Bögen zu erfassen, hätten wir zunächst ein Gerüst aufbauen müssen“, berichtet Peter. Zusätzlich wären Transportkosten angefallen. Zu unterstreichen ist, Peter hätte zwei Techniker zwei Tage lang für das Aufmaß mit Schablonen einsetzen müssen.
Ohne Materialkosten, ohne den zusätzlichen Aufwand für den Aufbau des Gerüsts und ohne die Logistik für den Transport der Schablonen summieren sich alleine die Mehrkosten für die Mitarbeiter auf bereits ca. 2.000 Euro.
Flexijet 3D hat erweiterte Funktionen
Die recht unterschiedliche Einarbeitungszeit in die Bedienung des 3D Disto (zwei Stunden) beziehungsweise des 3D Flexijets (einen Tag) rührt daher, dass der 3D Flexijet nicht nur mehr kostet, sondern auch umfassendere Funktionen bietet. Das Gerät ist einerseits wie der Leica 3D Disto ein dreidimensionales Laseraufmaßsystem, andererseits lassen sich mit den Maßen direkt im Anschluss auf der Baustelle dreidimensionale CAD-Zeichnungen erstellen. Die Bemaßungen der Zeichnungen erfolgt automatisch. Die Konstruktionszeichnung kann sofort auf der Baustelle kontrolliert werden. Peter hat von dieser Funktion keinen Gebrauch gemacht, in der Testauswertung gab er an, ausschließlich zweidimensional gearbeitet zu haben.
Fazit
Beide Geräte haben bei der Abwicklung dieses Projekts reibungslos funktioniert und im Workflow vom Aufmaß bis zur Weiterleitung der Daten in die Fertigung keinerlei Probleme aufgeworfen. Dennoch würde Peter keines der Geräte kaufen. Sowohl der Leica 3D Disto als auch der Flexijet 3D ist als Mietgerät erhältlich. Entscheidend für den Kauf ist, wie oft ein Metallbauunternehmen Aufträge auszuführen hat, für die ein Laseraufmaßsystem wesentliche Kosteneinsparungen bringt. Klar ist, Zollstab oder Leiter sind überflüssig, die Wasserwaage ist weiterhin zur Kontrolle wichtig.⇥red ◊