Logistikzentrum in Stahlleichtbauweise
Großflächige Industriebauten mit ihren extremen Dimensionen fordern die Kreativität des Architekten heraus. Wenn die Wirtschaftlichkeit einer solchen Baumaßnahme an erster Stelle steht, Gründe der baulichen Zweckmäßigkeit eine tragende Rolle spielen und optische Argumente ausschlaggebend sind, kommen zunehmend Stahlleichtbauelemente zum Einsatz.
Beispielhaft hierfür ist die Errichtung eines neuen Logistikzentrums für Bäderausstattungen in Ahlen/Westfalen. Mit der gestalterischen Entwurfsplanung wurde Architekt Adrian Sarnes aus Hamm beauftragt, die Genehmigungs- und Ausführungsplanung fertigte das Architekturbüro agn Niederberghaus & Partner GmbH, Ibbenbüren, Bauleitung und Projektsteuerung lagen bei SIB Schütt Ingenieurbau, Baukoordination und Projektmanagement, Münster.
Mit dem Fassaden- und Dachbau beauftragte die Bauleitung die Sideka GmbH in Ibbenbüren, einen erfahrenen Spezialisten für Systemelementtechnik und Mitglied im Industrieverband für Bausysteme im Metallleichtbau e.V. (IFBS), Düsseldorf. Das Unternehmen ist Komplettanbieter für die gewerkeübergreifende Ausführung im Industrieleichtbau. Mit eigenen Statikern, Planern, Technikern und Metallbauern garantiert Sideka hohe Ausführungsqualität und pünktliche Abwicklung.
Bauliche Gliederung. Höhe und Ausmaß des Logistikzentrums sprengen den Rahmen aller in Ahlen typischen Gebäude. Selbstverständliches städtebauliches Ziel war es deshalb, eine angemessene Gliederung des Baukörpers bei strikter Unterordnung unter die funktionell-technische Anordnung der logistischen Grundlagen zu erreichen.
Die 200 m lange und 15,60 bzw. 20,60 m hohe Hallenkonstruktion besteht aus Stahlbetonträgern und bietet insgesamt 14.000 m2 Nutzfläche. Diese ist aufgeteilt in ein manuelles Lager, ein vollautomatisches Hochregallager mit Regalbediengeräten, einen Kommissionierungsbereich, Flächen für die Lagerverwaltung, einen Techniktrakt und Sozialräume.
Die Ausführung. Schon beim Stahlbau zeigt sich der hohe Qualitätsanspruch des Bauherrn. Die zweischaligen Wandkonstruktionen bestehen innen aus Kassettenprofilen, der Unterkonstruktion und einer Dämmung. Wegen der gewünschten Verlegeart des Fassaden-Vorhangmaterials musste die komplette Tragkonstruktion zusätzlich mit Stahlträgern im Abstand von 6,00 bis 6,50 m verstärkt werden. Die Verstärkung wurde konsequent bis in den Dachbereich fortgeführt, weil durch die enormen Spannweiten die vorgegebenen Abstände dort ebenfalls nicht ausreichten. Auch in den Längswänden wurden die Stützenabstände im Abstand von 3 m durch Stahlbinder verstärkt - eine aufwendige Zusatzleistung, damit der Verarbeiter die Außenhaut horizontal einwandfrei montieren konnte.
Das Erscheinungsbild des Gebäudes wird wesentlich mitbestimmt vom Material der Oberfläche. Von außen bekleideten die Monteure von Sideka die Längswände mit hochwertigen Brandschutzelementen Isorock-VARIO in einer Baubreite von 12 m mit ebener Oberfläche im RAL-Ton 9006. Es handelt sich hierbei um ästhetische Elemente mit thermisch getrennten Deckschalen und nicht brennbarem, biolöslichem Steinwollkern.
An Kopf– und Stirnseite des Logistikzentrums wurde ein Stahlleichtbauelement mit einer Oberfläche ReflectionsLume, Typ reflection silver 1, montiert. Diese Oberflächen reflektieren besonders viel Licht und transportieren auf ideale Weise die Absichten der Gestaltung. Dabei verändert sich der Glanzgrad je nach Sonneneinstrahlung.
Die horizontale Verlegung der Fassadenelemente, als Endlosverlegung montiert, erforderte den professionellen Umgang mit dem Material und exakte Montagen, gerade in Bezug auf die Untersichten und die Vormontagen.
Herausforderungen. Eine Vorgabe des Fassadenplaners für Sideka bestand darin, keine Lisenen einzuarbeiten, was bei einer Gebäudelänge von 200 m beinahe unmöglich schien. Diese Bauaufgabe lösten die Fachleute mit einer doppellagigen Unterlegung von Dichtbändern aus dem Hause SFS intec in den einzelnen Elementstößen. Eine weitere Anforderung war die Einarbeitung zusätzlicher Schattenfugen, weil die Fassade versetzt zum Betonfertigteil um ca. 600 mm zurückspringt. Eine zusätzliche Schwierigkeit war die Montage der Fassadenfront mit dem über den Baukörper weit in den freien Raum hinausragenden Bauteil: Die Herausforderung bestand darin, das vormontierte Segel (10 x 9 m) mittels hydraulischer Hebegeräte an die untere Fassade punktgenau auf die vorbereitete Wand aufzusetzen und die Fassadenfront damit zu schließen.
An der Seite der Andockstationen für die Lkw nimmt das Gebäude die Gestalt eines einzigen großen Tores an, durch das alle Produkte das Werk verlassen. Ein riesiger metallischer Torbogen überspannt in einem Schwung eine die ganze Hallenbreite öffnende Ladeluke in einer ausdrucksstarken Geste, die die Funktion des Warenflusses nachvollziehbar darstellt. Hier befindet sich die insgesamt 15 Tore für die Belieferung und den automatisch gesteuerten Shuttleverkehr zwischen der Produktion und dem Logistikzentrum. Entlang der Torbereiche ist die Fassade durch Glaselemente betont filigran gehalten. Weil die Sonneneinstrahlung hier über die gesamte Front reicht, wurde eine über die komplette Fassadenbreite reichende Verschattungsanlage installiert.
Das Dach ist als Flachdach ausgebildet und mit RWA-Anlagen ausgestattet. Im Gebäude ist es durch die großen Glaselemente in der Fassade hell und freundlich. Die äußere Hülle wurde noch 2008 fertiggestellt, Innenausbau und Logistiktechnik wurden im Frühjahr 2009 abgeschlossen. Die benachbarten Bestandsgebäude auf dem Werksgelände werden ebenfalls saniert: Die Außenwände wurden inzwischen ertüchtigt und erhalten im nächsten Schritt von Sideka wärmegedämmte Fassaden aus modernen Stahlleichtbauelementen.
Profis im Umsetzen moderner Industriegebäude
Das 1996 in Ibbenbüren gegründete Unternehmen realisiert unter der Geschäftsführung von Joachim Heda und Eckhard Witthake mit insgesamt 54 Mitarbeitern bundesweit Industrie- und Gewerbebauten in moderner Stahlleichtbauweise mit Systemelementen in sämtlichen Ausführungen. Zum Kerngeschäft gehören neben den Hallenkonstruktionen und Dacheindeckungen die kompletten Gebäudehüllen mit den dazugehörigen Gewerken. Dynamik und Präzision zeichnen das Unternehmen aus. Für die Abwicklung stellt der Verarbeitungsbetrieb jeweils eigene, erfahrene Fachleute in Projektteams zusammen. Sie sorgen für reibungslose Abläufe von der Objektplanung mit gewerkeübergreifender Bauabwicklung und Montage bis hin zur Übergabe an den Kunden. Qualität durch Sachverstand – die Sideka Industriebau GmbH gewährleistet diesen Anspruch ans eigene Unternehmen durch die Mitgliedschaft im Industrieverband für Bausysteme im Metallleichtbau e.V. (IFBS), Düsseldorf, sowie in der Metallhandwerkerinnung und bietet passende Lösungen für unterschiedliche Branchen an. sr