Partnertag bei al bohn
Fachvorträge & WerksbesichtigungEinmal im Jahr lädt al bohn in Sinsheim zum Fachhändler-Tag. Ende März kamen unter dem Motto „Neue Ideen für den gemeinsamen Erfolg“ ca. 300 Teilnehmer in der PreZero Arena in Sinsheim zusammen.
Über 130 Partnerunternehmer haben das Angebot zur Werksbesichtigung genutzt; geführt wurde durch drei Betriebe der al bohn Gruppe: sinsheimer glas, TEBAU – Bauelemente aus Aluminium, und durch das Werk al bohn Fenster + Türen. Nach dem Besichtigungstermin referierten vier Experten in der Arena zu den Themen Glas, Haustüren, Bauanschlüsse und Marketing. Durch das Vortragsprogramm führte al bohn Geschäftsführer Matthias König.
Marketing für die Branche
Über Marketing im Netz sprach Petra Schumacher von der Agentur ps-projekt und strategie, die Branchenexpertin war viele Jahre Marketingleiterin bei Velux. Weil laut Zentralverband des Deutschen Handwerks inzwischen ca. 40 Prozent der Handwerksbetriebe in Deutschland Probleme haben, ihre Stellen zu besetzen, gab Schumacher Tipps zum erfolgreichen Personalmarketing.
Standardfrage nach gelungenen Kontakten sollte immer sein: „Wie wurden Sie auf uns aufmerksam?“ Die Rückmeldungen zeigen die lohnenden Wege auf, in welche Kanäle des Marketings es sich zu investieren lohnt. Prinzipiell gilt es auch für regional tätige Betriebe, eine klar definierte Marke zu schaffen, die über das Marketing nach außen getragen wird.
Wer sich für einen Facebook-Kanal entscheidet, muss wissen, dass diese Unternehmensdarstellung wöchentlich Aktivität erfordert. Liegt die Site brach, fällt dies negativ auf das Unternehmen zurück. Um Content für die Website und Facebook zu generieren, sollten Referenzobjekte fortlaufend mit Fotos, Kundenzitaten und Notizen als Firmeneckdaten dokumentiert werden. Vorher-/Nachher-Abbildungen kämen bei Usern besonders gut an. „Die Firmenwebsite ist heute für Bewerber erste Anlaufstelle und sollte über einschlägige Buttons wie Karriere oder Ausbildung/Personal über aktuelle Chancen im Unternehmen informieren. Höchste Wirksamkeit lässt sich erfahrungsgemäß mit kurzen Referenzstatements der eigenen Mitarbeiter erreichen“, so Schumacher. In punkto Auftragsakquise betonte sie, dass nach aktuellen Studien die Gewinnung eines Neukunden so viel koste wie die Pflege von sieben Bestandskunden. „Überlegen Sie präzise, was und wen Sie mit Ihrem Marketing erreichen wollen.“
al bohn Neuheiten
Dr. Gerd Schwöbel, langjähriger Geschäftsführer bei al bohn Fenster+Türen, berichtete über Neuheiten. Dazu gehört beispielsweise der webbasierte Konfigurator für Haustüren, den die Partner ab Mai gegen eine Lizenzgebühr von 300 Euro/Jahr und eine einmalige Gebühr von 250 Euro nutzen können. Mit Einsatz des Tools verschafft sich der Verkäufer im Kundengespräch Vorteile: Beispielsweise erleichtert die Visualisierung der Produkte dem Kunden die konkrete Auswahl, der Preisvergleich mit den unterschiedlichen Leistungsmerkmalen unterstützt dabei, die Verhandlungen zum Abschluss zu bringen.
Aber auch für die Bauelemente gibt es neue Angebote: etwa das Terrassendach TERRA lux. Dank einer weitgehend sparrenfreien Konstruktion kann mehr Licht in den Sommergarten fallen. Dem Trend zu mehr Transparenz entspricht auch die Bauweise des Vordachs San Remo: Es handelt sich um eine absolut freitragende Konstruktion ohne Zugstangen oder Stützen, die Befestigung ist verdeckt; gebaut wird es in der Größe 2.800 mm Breite und 1.000 mm Tiefe; die Tragfähigkeit beträgt bis 400 kg/m². Aus Sicherheitsgründen wird ein spezielles Verbundsicherheitsglas aus 2 x 8 mm TVG mit Spezialfolie eingesetzt. Für eine Montage auf Wärmedämmverbundsystemen wird eine spezielle Unterkonstruktion angeboten. Die Beleuchtung ist optional.⇥sm◊
www.albohn.de
Werksbesichtigung TEBAU
Im Unternehmen TEBAU der Alfred Bohn Gruppe stellen ca. 50 Mitarbeiter aus Aluminium Fenster, Türen, Terrassendächer und Wintergärten her. Alles Glas liefert das gruppeneigene Unternehmen sinsheimer glas, das rund 60 Mitarbeiter beschäftigt.
Beim Partnertag führte Dipl.-Ing. Jürgen Czemmel durch das Werk. Der Betriebsleiter für den Geschäftsbereich Aluminium zeigte die modernen Maschinen für die Profilbearbeitung. In der Fertigungshalle stehen fünf elumatec Maschinen: zwei Doppelgehrungssägen, zwei Stabbearbeitungszentren sowie eine Kunststoffgehrungssäge. „Wir beziehen alle Produktionsmaschinen von elumatec, weil wir den Service dann gleich um die Ecke haben“, sagt Czemmel. Zudem modifiziert der Maschinenbauer in Mühlacker seine Standards nach dem Bedarf seiner Kunden. Das SBZ 630 ist als Sonderanfertigung mit vier Aggregaten für 16 Werkzeuge konstruiert. Auf Wunsch wurde die Maschine so gebaut, dass die Profile stirnseitig bearbeitet werden können. Die Bediener am SBZ rufen lediglich die Jobnummer auf, die Daten werden in der Arbeitsvorbereitung programmiert und dann an die Maschinen weitergeleitet.
In die automatischen Sägen spannt TEBAU wegen der Qualität des Schnitts und des geringeren Verschleißes Hartmetallblätter ein. „Statt drei Mal in der Woche die Sägeblätter zu wechseln, wechseln wir damit nur noch alle drei Wochen. Allerdings zahlen wir für die diamantbestückten Blätter einen deutlich höheren Preis“, so Czemmel.
In den Lagerregalen stapeln sich die Profile; allein für den Fensterbau werden über 100 unterschiedliche Profile verarbeitet. Für Fenster und Türen verarbeitet TEBAU zum Großteil die Systeme von heroal, für Faltwände liefert Schüco die Profile und die Systeme für Schiebetüren werden von Reynaers bezogen. Für Wintergärten und Terrassendächer, die in der TEBAU-Welt Sommergärten heißen, ist TEBAU Systemgeber und Verarbeiter gleichermaßen. Metallbauer, die sich die Fertigung unterschiedlicher Elemente aneignen, werden belohnt. „Je flexibler sich unsere Mitarbeiter einsetzen lassen, umso besser fällt der Lohn aus“, sagt Czemmel.
Bei der Führung durch die Montagehalle weist der Betriebsleiter darauf hin, dass der Tür-, Fenster- und Dächerbau vor allem im September Konjunktur hat, im März hingegen arbeiten wir bewusst mit dem Zeitkonto.
In der anschließenden Montagehalle laufen die Fertigungslinien für Türen und Fenster parallel nebeneinander. „Aktuell werden die Türblätter noch geklebt, aber wir sind dabei, auf eine Clipstechnik umzustellen“, berichtet Czemmel. Heroal hat die Verbindungstechnologie vor ca. vier Jahren auf der Messe Fensterbau Frontale vorgestellt, in diesem Jahr möchte TEBAU ab dem zweiten Quartal das Clipssystem für den Bau der Türe Top-Line verwenden. Die anderen folgen sukzessive. Dr. Gerd Schwöbel, langjähriger Geschäftsführer bei al bohn Fenster-Systeme erläutert: „Wir haben uns zwei Jahre lang mit dem Clipssystem beschäftigt und dieses Jahr einen neuen Anlauf für die Umsetzung genommen.“ Die Technik mit Nuten hat mehrere überzeugende Pluspunkte: Die Montageabläufe beschleunigen sich, da die Metallbauer bis zu den nächsten Arbeitsschritten nicht zu warten brauchen: Es gibt keinen Kleber, der erst trocknen muss. Zudem müssen beim Kleben bestimmte Umgebungstemperaturen eingehalten werden und die Aluelemente müssen aufgeschnitten werden; beides entfällt. Ein entscheidendes Argument für das Clipsen ist ferner der einfache Austausch des Türblatts. Der Bauherr kann selbst nach zwanzig oder dreißig Jahren völlig problemlos das Türblatt austauschen. Die einbruchhemmende Widerstandsklasse RC2 lässt sich mit der Clipstechnik ebenso erreichen. sm ◊