Spezialtore für Antarktis
Bis minus 40° und bis zu 63 m/sec WindlastFür die Neumayer-Station III in der Antarktis hat Buchele aus Ebersbach bei Göppingen ein besonderes Projekt realisiert: Der Spezialist für die Fertigung von Türen und Toren, die auch in unwirtlichen Umgebungen höchsten Anforderungen entsprechen, entwickelte und montierte zwei Sonderkonstruktionen aus Stahl mit integrierter Dichtungsheizung und Hydraulikantrieb. Diese halten selbst den widrigsten Bedingungen, wie einer Windlast von bis zu 63 Metern pro Sekunde und Temperaturen bis -40 Grad Celsius, stand.
Um zu vermeiden, dass Schnee hereingeweht wird, wurden die Tore so konstruiert, dass eine Luftundurchlässigkeit bis Klasse LD3 geprüft nach DIN EN 1026 gewährleistet ist. Gleichzeitig sind sie durch einen besonderen Hydraulikantrieb selbst bei schwerem Sturm mit einer Windlast von bis zu 27 Metern pro Sekunde noch zu öffnen. „Die große Herausforderung war, dass vor Ort keine Nacharbeiten möglich sein würden“, sagt Boris Brodbeck, Projektleiter bei Buchele. „Die Vorbereitungen waren also besonders akribisch.“ Um gewährleisten zu können, dass die Torkonstruktionen die hohen Anforderungen erfüllen, wurde extra ein Nachbau zu Testzwecken hergestellt. Auch die Tore selbst wurden einmal komplett montiert, bevor es für die Lieferung vorbereitet wurde. Brodbeck erklärt: „Der Prüfaufwand war hoch, aber notwendig. So konnten wir sicherstellen, dass der Aufbau in der Antarktis reibungslos funktioniert und die Tore ihren Zweck anstandslos erfüllen.“
Auch persönlich wurden die von der Firma Buchele Beteiligten ideal auf ihren Aufenthalt in der Antarktis vorbereitet. Das Briefing fand im Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven statt. „Dabei wurde erwähnt, dass Turbulenzen bei der An- und Abreise durchaus möglich sein können“, so Boris Brodbeck. Tatsächlich sei bei der Anreise das Wetter dann auch so schlecht gewesen, dass das Team eine Woche in Kapstadt gestrandet ist. Aus einem geplanten Aufenthalt von drei Wochen wurden letztendlich 14 Tage. Aufgrund der hervorragenden Vorbereitung des Teams und seiner langjährigen Erfahrung konnten jedoch sämtliche Arbeiten auch in der verkürzten Zeit abgeschlossen werden.
Die Neumayer-Station III ist bereits die dritte Forschungseinrichtung in der Antarktis, für die Buchele große Tore geliefert hat. „Zuvor waren wir für die indische Station „Bharati“ und die brasilianische Station „Estação Antártica Comandante Ferraz“ tätig und wir freuen uns, dass auch das Alfred-Wegener-Institut, das die Neumayer-Station III betreibt, auf unsere Erfahrung und Kompetenz setzt“, erklärt Geschäftsführer Jürgen Buchele. Weitere Projekte realisierte der Spezialist für Brand-, Schall- und Objektschutztüren sowie Sonderkonstruktionen in Umgebungen wie Dubai oder in der Nordsee.