Wicona Architektenberater Thim Kirchner
„Ich vermittle zwischen Planern und Metallbauern.“Thim Kirchner (25) spezialisierte sich bereits in seinem Bauingenieur-Studium auf Fassadentechnik. Den Praxisteil des dualen Studiums absolvierte er in einem Fassadenplanungsbüro, in der Bachelorarbeit beschäftigte er sich mit Doppel- bzw. Abluftfassaden. Auf das Masterstudium in Projektmanagement an der Hochschule Augsburg folgte der Fachingenieur Fassade. Seit einem halben Jahr ist er bei Wicona und arbeitet als Projekt- und Architektenberater. Fachredakteurin Dipl.-Ing. Ulrike Hensel befragte ihn über seine Aufgaben an der Schnittstelle zwischen Architekt und Metallbauer und welche Vorteile die Beratungsleistungen bringen.
metallbau: Was kann man sich unter Ihrem Job vorstellen?
Thim Kirchner: Als Architekten- und Projektberater bieten wir technische Beratung und unterstützen Architekten, GUs, Planer und Bauherren bei der Planung, Ausschreibung und Lösungsfindung für verschiedene Projekte. Wir begleiten größere Planungsphasen und helfen bei der Ergebnisoptimierung, indem wir bei der architektonischen Idee mitwirken und frühzeitig Systemlösungen finden.
metallbau: In welcher Projektphase steigen Sie ins Gespräch mit Architekt und Planer ein?
Kirchner: Ich kann in allen Phasen einsteigen. Je früher man einsteigt, desto besser ist es, weil dann schneller ein optimales Ergebnis gefunden wird. In der Regel ist das bereits in der Entwurfs- und Konzeptphase, also nicht erst, wenn das Projekt bereits ausgeschrieben wird.
metallbau: Und wie kann man sich die Beratung konkret vorstellen?
Kirchner: Es kommt darauf an, was der Architekt oder Planer braucht, wie viel er gern selbst machen möchte und machen kann. Entsprechend helfen wir bei der Umsetzung, prüfen, was machbar ist und wo man ggf. eine Sonderlösung braucht. Wir unterstützen meist im Bereich der Planung und Ausschreibung und erarbeiten Leitdetails mit projektbezogenen Anschlusssituationen.
metallbau: An welcher Stelle der Projektphase kommt denn der Metallbauer ins Spiel?
Kirchner: Ich vermittele nicht zwingend Kontakte zwischen Metallbauern, Architekten und Planern. Ich erleichtere den Informationsfluss zwischen ihnen. Als Architektenberater habe ich einen optimalen Überblick über die Projekte in meinem Gebiet und kann dadurch gut einschätzen, welche Projekte für welchen Metallbauer interessant sind.
metallbau: Wer betreut dann den Metallbauer direkt?
Kirchner: Das ist bei Wicona nach wie vor im Vertrieb verankert. Unsere Fachberater sind für den Metallbauer vor Ort zuständig. Diese Abteilung kümmert sich um die detaillierten Abstimmungen bei den Aufträgen sowie um die Angebotserstellung und die Bestellvorgänge und ist direkter Ansprechpartner für unsere Metall- und Fassadenbauer.
metallbau: Kann sich der Metallbauer auch direkt an Sie wenden, z.B. wenn er Arbeit braucht?
Kirchner: In der Regel ist der zuständige Fachberater erster Ansprechpartner der Metallbauer. Er kann im Einzelfall direkt auf Wicona zukommen und nachfragen. Zum Beispiel, um seine Auslastung zu optimieren oder damit seine Werkstatt nicht stillsteht. Der Weg über uns Projektberater steht jedoch auch offen, sodass wir ihm die notwendigen Kontakte vermitteln können.
metallbau: Worum geht es dann in der Zusammenarbeit mit den Metallbauern?
Kirchner: Es geht darum, dass wir die Projekte mit den richtigen Metallbauunternehmen zusammenbringen. Da spielt es einerseits eine Rolle, wann und wo das Projekt ist, aber auch, was derjenige Metallbauer in seinem Betrieb realisieren möchte. Welchen Maschinenpark hat er zur Verfügung, wofür ist er zugelassen, welche Größenordnung kann er stemmen? Oder auch: Arbeitet er nur regional oder auch international? Beispielsweise könnte ja ein Münchner Architekt ein Bauvorhaben in Zürich haben. Dann wäre es vielleicht interessant, Kontakte zu Schweizer Metallbauern herzustellen.
metallbau: Welche Rolle spielt dabei der Wicona-Außendienst?
Kirchner: Außendienst und Architektenberater arbeiten eng zusammen. Die Kollegen kennen die Metallbauer am besten und wir als Architektenberater verfügen über die notwendigen Projektinformationen. Da fahren wir dann auch mal gemeinsam raus und so lerne ich auch die Metallbauer und ihre Spezialitäten kennen. Wichtig sind die Kontakte und das persönliche Kennenlernen. Das erleichtert für beide Seiten die Zusammenarbeit und verkürzt auch bei Wicona intern die Wege.
metallbau: Was ist für Sie dabei besonders wichtig?
Kirchner: Dass man regelmäßig und kontinuierlich im Austausch bleibt. Das erspart Hauruck-Aktionen, dass jemand zum Beispiel spontan Aufträge braucht. Wichtig ist auch, dass die Beteiligten mit ihren Vorstellungen offen umgehen. Das ist die Basis, damit am Ende alle gemeinsam ein gutes Produkt abliefern.
metallbau: Was läuft bisher gut, was weniger gut?
Kirchner: Ich kann explizit sagen, dass von den Metallbauern der Dialog sehr gern angenommen wird. Denn für sie ist es natürlich immer von Vorteil, wenn sie frühzeitig über Projekte Bescheid wissen. Und sie können ja auch ablehnen, wenn sie zum Beispiel keinen Brandschutz machen wollen oder ein Projekt für sie einfach nicht interessant ist oder zu viel Aufwand bedeutet.
metallbau: Ist es denkbar, dass sich die Beratungs- und Unterstützungsleistungen künftig auch auf den Metallbausektor ausweiten könnten?
Kirchner: Wie bereits erwähnt, ist der Metallbausektor sehr gut durch unseren Vertrieb abgedeckt. Beratungs- und Unterstützungsleistungen finden auch dort in fokussierter Form, abgestimmt auf die Kunden und deren Bedürfnisse und Wünsche statt.