Unternehmensporträt

Fassadenbauer Geilinger

Spezialist für Sanierungen bei laufendem Betrieb

Das Winterthurer Metallbauunternehmen Geilinger zählt zu den führenden Schweizer Fassadenbauern und fertigt und montiert Gebäudehüllen unterschiedlichster Bauweise: Als Metall- oder Ganzglasfassaden, als Doppelhaut- oder hinterlüftete Fassaden, als Pfosten-Riegel-Konstruktionen, Holz-Metall-Fassaden, Stahlkonstruktionen oder auch als Spezialkonstruktionen.

Kein Wunder, dass eines der jüngsten Projekte, der Neubau des Solothurner Bürgerspitals, bereits im Vorfeld die Schlagzeilen der Presse beherrscht: Wegen seiner außergewöhnlichen Fassade werde das Spital seinen Stadtteil ebenso prägen wie die Kathedrale die Altstadt. Geschäftsführer Harry Bienz berichtet nicht ohne Stolz: „Beim Bürgerspital Solothurn haben wir eine Gebäudehülle mit verschiedenen Fassadentypen errichtet. Das Erdgeschoss hat eine Pfosten-Riegel-Konstruktion mit großformatiger Verglasung und ausgeklügelter Statik. An der Innenhoffassade dienen die mächtigen Aluminiumschilder als Brise Soleil. Und das Bettenhaus verfügt über 280 Fassadenelemente im Raster von 4,20 Meter Länge und 3,60 Meter Höhe.“

174 Jahre Hochs und Tiefs

Neben dem Fassadenbau liegt das Hauptaugenmerk auf dem allgemeinen Metallbau sowie den Bereichen Brandschutzelemente und Holz/Alu-Fenstersysteme. Und das hat historische Wurzeln, denn das Unternehmen wurde bereits 1845 von Abraham Geilinger als Bauschlosserei mitten in Winterthur gegründet. In der Folgezeit orientierte sich die Unternehmerfamilie Geilinger stets am technischen Fortschritt, stellte unterschiedlichste moderne Waren wie Gaskochherde, Eisenprodukte für den modernen Hausbau, Masten für das aufkommende Telefonnetz oder Türen und Fenster her. So nahm das Unternehmen bis Ende des 20. Jahrhunderts einen rasanten Aufschwung, beschäftigte bis zu 860 Mitarbeiter in vier eigenständigen Geschäftsbereichen und war weltweit tätig. Mitte der 1990er Jahre kam das Unternehmen wegen Rezession und Immobilienkrise in eine deutliche wirtschaftliche Schieflage. 1998 gelang der Neustart als aktiengeführte Unternehmung, bei der Harry Bienz seit 2010 als Geschäftsführer tätig ist. Unter seiner Leitung stieg die Zahl der Mitarbeiter auf 100, darunter sind neun Auszubildende.

Schwerpunkt sind Fassadenprojekte. Mit ihnen erwirtschaftet das Unternehmen 70 Prozent vom Umsatz, der aktuell 30 Millionen CHF beträgt. „Eine unserer Stärken sind Erneuerungsbauten, also Gebäude, die in den 1970er und 1980er Jahren erstellt wurden. Sie weisen einen sehr hohen Sanierungsbedarf auf“, erläutert Harry Bienz. Bei vielen dieser Projekte wurde die Fassade unter laufendendem Bürobetrieb ersetzt. Geilinger plant mit eigenen Projektteams, fertigt vorwiegend alles selbst und erstellt die Fassaden mit eigenen Monteuren. Verarbeitet werden Profile von Wicona, Schüco, Raico, Reynaers usw. Etwa 60 Prozent der ausgeführten Projekte sind Neubauten, 40 Prozent sind Sanierungen.

Investitionen in Infrastruktur

Das Unternehmen ist vorwiegend in der Schweiz tätig und befindet sich nach eigener Aussage in einem gesunden Marktumfeld, bei einem geschätzten Fassadenvolumen von cirka 450 bis 500 Millionen CHF. „Die Bautätigkeit ist in der Schweiz noch immer hoch. Den EU-Markt hingegen sehen wir wegen des schwachen Euros kritisch. Und für mehr Engagement im Ausland schränkt uns der starke Schweizer Franken ein“, sagt Harry Bienz. Er plant, die Bereiche Metallbau, Brandschutz, Holz-Metallbau sowie den Kundendienst weiter zu stärken. Konkrete Umsatzsteigerungen hat er nicht im Blick. Die Investitionen konzentrieren sich auf ein neues ERP-System und für 2020 ist der Ausbau der 3D-Projektierung vorgesehen. Zur Profilverarbeitung stehen Doppelgehrungssägen sowie mehrere 4- und 5-Achs-Stabbearbeitungszentren zur Verfügung.

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