Wohnhaus am Plauer See
Nachhaltiges und transparentes WohnenDas Einfamilienhaus am Plauer See in Mecklenburg-Vorpommern zeigt, wie sich moderne Fenster- und Fassadentechnik einsetzen lässt. Es gibt keine durchgängigen Ebenen - sämtliche Nutzungszonen werden über Treppen erschlossen. Ausführendes Metallbauunternehmen war H.O. Schlüter in Lübz.
Das auf einem stark geneigten Grundstück mit Seeblick errichtete Wohnhaus mit Einliegerwohnung ist nach dem für Hanglagen entwickelten Split-Level-Prinzip geplant. Anders als bei der konventionellen Geschossbauweise gibt es zonierte Räume auf mehreren Ebenen, die in Verbindung mit unterschiedlichen Raumhöhen eine terrassierte, abwechslungsreiche Wohnatmosphäre schaffen.
Der Wunsch des Bauherren, das Gebäude zum See hin maximal zu öffnen und im Bereich der straßenseitigen Eingangsfassade deutlich geschlossener und diskreter erscheinen zu lassen, war entwurfsbestimmend. So präsentiert sich das Gebäude straßenseitig eingeschossig und nutzt seeseits die Hangsituation zur Ausbildung eines zweigeschossigen Bereichs. Die Doppelung der beiden obergeschossigen Bauteile macht die Hauptnutzung des Baukörpers mit den Funktionen Wohnen und Arbeiten auch nach außen hin deutlich. Verbunden werden die eigenständigen Bauteile durch eine offene, zweigeschossige Wohnhalle, die über eine filigran profilierte Structural Glazing-Fassade einen freien Blick auf den See ermöglicht. Zudem wird diese Glasfuge um ein Oberlicht ergänzt, das zusätzliches Tageslicht in das Zentrum das Hauses leitet.
Kalksandstein, viel Glas und filigrane Profile
Das Gebäude ist vollständig aus massiven Kalksandsteinen errichtet. Dabei erhielten die Außenwände einen zweischaligen Aufbau aus KS-Steinen, die eine innere Kerndämmung einschließen. So konnte auch die Außenhülle massiv ausgeführt und mit einem feinkörnigen Kaltzementaußenputz versehen werden. Das untere Geschoss erhielt eine Vorhangfassade aus Naturstein. Der Natursteinton "Granit Impala Anthrazit" wurde mit der Schüco PowColor Metallic 04-Beschichtung der Aluminiumprofile abgestimmt.
Ausgestattet mit einer in allen Räumen verlegten Fußbodenheizung wird das Haus über eine Wärmepumpe mit Erdwärme geheizt. Hierfür wurden zwei Tiefenbohrungen ausgeführt. Die für die Wärmepumpe und die weiteren Abnehmer im Haus benötigte Strommenge beträgt ca. 2.000 KWh / pro Jahr. Durch die vollständige Nutzung der Flachdachfläche mit einer optimal ausgerichteten Photovoltaikanlage wird im gleichen Zeitraum eine Strommenge von ca. 7.500 KWh erzeugt - nahezu das Vierfache der Verbrauchsmenge.
Breites Spektrum transparenter Systemlösungen
Auf dem Weg zur Umsetzung einer positiven Energiebilanz spielt neben der Heiztechnik und Photovoltaik die transparente Systemtechnik in der Fassade eine wichtige Rolle. Bei allem Wunsch nach größtmöglicher Transparenz sollte ausschließlich nachhaltige Technik zum Einsatz kommen, die den energetischen Zielsetzungen zuträglich ist. Höchste Transparenz bei sehr guten Wärmedämmwerten bietet das hoch isolierte Fassadensystem Schüco FW 50+.HI, das hier als Structural Glazing-Fassade mit ausgebildeten Ganzglasecken eingesetzt wurde.
Um den Fassadencharakter mit schmalsten Profilansichten bei den zum Teil über Eck laufenden Fenstern im Obergeschoss weiterzuführen, wurde dort das System Schüco AWS 70 WF.HI verwendet. Bei diesem System wird im Bereich der Öffnungselemente die minimale Ansichtsbreite von 27 mm zur Aufnahme der Blockflügel erreicht. Auch bei den Fenster-Systemelementen sind die Ecken als Ganzglasecken ausgeführt. Im Bereich der seeseitigen Terrasse ist in der Fassade ein Faltschiebetürsystem Schüco ASS 70 FD.HI integriert. Der Küchenbereich kann über die gesamte Front geöffnet werden und es entsteht ein unmittelbarer Übergang zur angrenzenden Terrasse.
Komfort, Selbstreinigung und Sonnenschutz
Alle Fenster- und Fassadenelemente sind mit selbstreinigendem Glas ausgestattet und berücksichtigen die Anforderung zusätzlicher Sicherheit durch einen VSG-Isolierglasaufbau der Widerstandsklasse RC 2. Die Eingangstür mit flächendeckender Füllung und verdeckt liegenden Bändern wurde mit dem Zutrittssystem Fingerprint ausgestattet. Für den sommerlichen Wärmeschutz sind auf der Südseite außenliegende Raffstore verbaut worden. Ergänzt wird das Sonnenschutz- und Belüftungskonzept durch eine automatische Steuerung der Senkklappflügel und Dachluken. Das Ergebnis dieser kombinierten Maßnahmen ist optimaler Sonnenschutz und eine ausreichende sommerliche Querlüftung, die dafür sorgen, dass das Gebäude keine Klimaanlage braucht.