Neue Schneidtechnologie für Rohre
Rohre besser im Wasser schneidenBei der Bearbeitung von Rohren mit der Plasma- oder Laserschneidtechnik fällt Schlacke ins Rohrinnere und haftet dort an, sodass häufig eine kostenintensive Nacharbeit nötig ist. Abhilfe schafft der Plasmarohrschnitt unter Wasser. MicroStep hat hierfür Lösungen entwickelt, die im Laufe der Jahre in unterschiedlicher Ausführung bei Kunden weltweit umgesetzt wurden – als reine Rohrschneidanlage wie auch als kombiniertes Schneidsystem zur Rohr- und Blechbearbeitung.
Anlass war ein Spezialauftrag einer Firma, die mit ihrer Plasmaschneidanlage Probleme mit der Maßhaltigkeit beim Fasenschneiden hatte und einen hohen Aufwand für die Kalibrierung des Brenners benötigte. Gewünscht wurde eine Plasmaschneidanlage, die Blechformate von 2 x 4 m unter Wasser in zwei trennbaren Tischbereichen bearbeiten kann. Zudem sollte ein von der Firma eigens gebauter Bodenbearbeitungstisch integriert werden, bei dem ein besonderes Augenmerk auf die Bearbeitung von Behälterböden (Klöpperboden) – mit Spezial-Sprühdüse für eine saubere Unterseite – gelegt wurde. Zudem sollte die neue CNC-Maschine zu einer effektiveren Lösung der Entfernung der Schlacke beitragen, die nach Schnitt der Rohre sowohl auf der Laserschneidanlage wie auch auf der Plasmaschneidanlage nötig war.
Mit all diesen Anforderungen im Blick wurde in Zusammenarbeit mit dem Kunden eine Rohrbearbeitungsmöglichkeit unter Wasser entwickelt. Das Ergebnis ist eine multifunktionale und individuell auf die Bedürfnisse des Kunden abgestimmte MicroStep-CNC-Plasmaschneidanlage der MG Baureihe.
Rohrschneiden unter Wasser:
Eine Rohrschneidvorrichtung ermöglicht das Plasmaschneiden von Rohren mit einem Durchmesser von 30 bis 300 mm und einer Länge von max. 8.000 mm (zentriert). Die Vorrichtung zum Rohrschneiden steht außerhalb des Schneidbeckens und eine wasserdichte Verbindung zum innenliegenden Vier-Backenfutter sorgt für einen sauberen Arbeitsplatz. Die Rohre werden unter Wasser geschnitten, das Wasserniveau kann automatisch angehoben und gesenkt werden. Im Backenfutter befindet sich eine Strömungsdüse die während des Schneidens die richtige Menge an Wasser durch das Rohr strömen lässt. Durch das Rohrschneiden unter Wasser bzw. die integrierte Strömungsvorrichtung kann die Schlacke bereits beim Schneiden ausgetragen und abtransportiert werden, was eine äußerst effektive und auch kosteneffiziente Alternative zu einer sonst sehr aufwändigen Nachbearbeitung darstellt.
Auf einem Wasserschneidtisch mit einer Bearbeitungsfläche von bis zu 8.000 x 2.000 mm ist das Unterwasser-Plasmaschneiden mit bis zu 440 A und einer maximalen Materialstärke von bis zu 100 mm möglich.
Behälterbodenbearbeitung:
Durch eine verlängerte Z-Achse und eine angepasste Maschinenkonstruktion können mit der Anlage Behälterböden mit bis zu 2.850 mm Durchmesser bearbeitet werden.
Fasenschneiden:
Dank des endlos drehenden Rotators können zusätzlich bei allen Bearbeitungsarten Fasenschnitte bis zu 50° vorgenommen werden. „Für uns ist beispielsweise die Möglichkeit, Schweißnahtvorbereitungen für Stutzenlöcher in Mantelbleche von Druckbehältern einbringen zu können, sehr wichtig. Mit der neuen Plasmaschneidanlage ersparen wir uns das manuelle Anschleifen und damit jede Menge Lärm und Dreck“, so der Fertigungsleiter des Unternehmens, der nicht namentlich genannt werden möchte. Alle gewünschten Bearbeitungsschritte seien in einer Schneidmaschine vereint. Somit gibt es ein effektives und kosteneffizientes System zur Bearbeitung von Blechen, Rohren und Behälterböden. Zudem sei der Rotator einfach und so zeitsparend zu kalibrieren.