Nominiert zum Unwort …

... des Jahres, ja – so weit hat es das Wort Nachhaltigkeit öfters schon geschafft, aufs Siegerpodest hat es nicht gereicht. Das darf wohl auch nicht sein, immerhin ist unser aller Zukunft ohne nachhaltige Wirtschaft nicht mehr vorstellbar; von den Bruchlandungen der Autoindustrie kann die Bauwirtschaft nur lernen.

Wie auf den Messen zu sehen ist, haben nicht wenige Branchenzulieferer für nachhaltige Märkte hohe Investitionen getätigt, ihre Vorfreude auf die Folgen der EU-Taxonomie ist groß. Und auch im Metallbau gibt es Vorbilder und -reiter. Ein Beispiel ist die Firma Gassert, die ausschließlich Systemprofile mit mindestens 75% aus recyceltem Aluminium verarbeitet. Der Geschäftsführende Gesellschafter Matthias Kunze befürwortet, dass nachhaltige gesetzliche Vorgaben im Bausektor verschärft werden. Der politische Druck sei noch zu gering, als dass sich sein vorbildliches Verhalten in konkrete Umsatzzahlen umsetzen lässt. Das Unternehmensporträt über Gassert in Schriesheim lesen Sie ab Seite 44.

Das Themenspezial Nachhaltigkeit startet ab Seite 36. Wenn die Deutsche Bank ihre Mitarbeiter von der DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) in Sachen Nachhaltigkeit weiterbilden lässt, sollten Unternehmer der Baubranche in keinem Fall genervt abwinken.

Stahlhändler haben inzwischen viele verfügbare Güten und Oberflächenbeschichtungen an CO2-reduzierten Stählen auf Lager. Die konkrete Nachfrage nach sogenanntem grünen Stahl hält sich jedoch in Grenzen, wie auf der EuroBlech (S. 25) zu erfahren war – vor allem, weil pro Tonne 100 bis 200 Euro mehr gezahlt werden muss. Langfristig wird sich das mit anziehender CO2-Bepreisung ändern.

Auch auf der glasstec (S. 12) kamen die nur rund 32.000 Besucher nicht umhin, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit zu beschäftigen. Ein Messe-Clou in Sachen ReUse gelang Hegla mit der neuen IG2Pieces-Maschine, die Zweifachisolierglas aus demontierten Fenstern zerlegt. Nach Information von Hegla-Geschäftsführer Dr. Heinrich Ostendarp sind Recyclingkonzepte für den Scheibenrandverbund in Arbeit und demontierte Fenster türmen sich tonnenweise. In Kooperation mit Schüco soll im Januar auf der BAU in München gezeigt werden, wie sich an diese Recyclinglinie eine Maschine anbauen lässt, die aus den unbeschädigten Einfachgläsern wieder neue Fenster herstellt. Welche Messeneuheiten Metall- und Fassadenbauer auf der BAU (13.–17. Januar 2025) besichtigen können, darüber informieren wir im Dezember.

Es grüßt Sie,

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