Schweissen & Schneiden
Vom 9. bis 15. September in EssenNach sechs Jahren Pause kehrt die Schweissen & Schneiden in die modernisierten Hallen der Messe Essen zurück. Nach so langer Zeit verzichtet keiner der marktführenden Hersteller für Schweißtechnik auf die Chance, sich zu präsentieren und Branchengespräche zu führen. Im MesseSpezial auf den folgenden Seiten machen wir vorab auf einige Exponate für den Metall-/Stahlbau aufmerksam.
Viele Messeveranstalter haben die Nachwehen der Pandemie trotz vielfältiger Mühen noch nicht hinter sich gelassen. „Keine der bislang durchgeführten Messen konnte auch nur annähernd an den Erfolg von vor Corona anknüpfen“, sagt Ralf Vetter, bei Rehm Geschäftsführer für Vertrieb und Marketing. Und Ingrid Soyer, Marketingleitung des gleichnamigen Unternehmens aus Wörthsee schließt sich an: „Die Nachwirkungen von Corona sind noch immer auf den Messen zu spüren. Die Besucherzahlen sind zurückgegangen und es gibt mehr Zurückhaltung bei Kaufentscheidungen.“ Soyer moniert, dass die Bürokratie bei der Messevorbereitung und -abwicklung deutlich zugenommen hat und die Kosten insgesamt enorm gestiegen sind.“ Nach Ansicht des Unternehmens für Bolzenschweißtechnik ist das Verhältnis zwischen Aufwand und Ergebnis nicht mehr ausgewogen. Stephan Pittner, CEO der Cloos-Group, hat nach der Teilnahme an der EuroBlech Konsequenzen gezogen: „Da im Jahr 2022 die Besucher- und Ausstellerzahlen der Messe insgesamt stark rückläufig waren und wir auch mit der Hallenzuordnung unzufrieden waren, stellen wir beim Messetermin 2024 in Hannover nicht aus.“
Gefragte Schweißtechnik
Für welche Geräte sich die Metall-/Stahlbaubranche interessiert? Für das vergangene Quartal stellt Soyer eine verstärkte Nachfrage nach akkubetriebenen Bolzenschweißgeräten fest. Auch bei Rehm gilt das Kaufinteresse mobiler Technik. Vetter von Rehm teilt mit: „Unser tragbares WIG-Gerät Tiger mit 7,5 kg Gewicht wird gerne auf Baustellen eingesetzt.“ Aber auch das Flaggschiff des Herstellers aus die Focus.Arc P finde sich inzwischen in vielen Werkstätten des Metall-/Stahlbaus. Mit dieser Maschine lassen sich Schweißrauch und Spritzer vermeiden, zudem arbeite sie schneller als 30 Prozent der konventionellen Maschinen. Cloos verzeichnet immer mehr Branchenkunden, die ihre Schweißabteilungen automatisieren. Pittner erläutert: „Aufgrund von Bauteiltoleranzen und einer großen Produktvielfalt ist der Programmieraufwand für das automatisierte Schweißen von kleinen Losgrößen, wie im Stahl- und Metallbau, oft unverhältnismäßig hoch.“ Auf den speziellen Bedarf, Werkstücke in Losgröße 1 effizient automatisiert zu schweißen, hat der Hersteller aus Haiger mit der Maschine Qirox RoboScan geantwortet. Der Aussteller hat die Roboteranlage auf der Messe in Essen dabei, Schweißtechniker führen das Potenzial der Maschine am Stand vor.
Traditionell finden die Schweissen & Schneiden sowie die Blechexpo/Schweißtec im selben Jahr statt. „Die beiden Messen sind für uns die wichtigsten in diesem Jahr“, so Soyer. Rehm, Cloos oder Soyer, die sowohl in Essen als auch auf der Blechexpo/Schweisstec in Stuttgart ausstellen, haben unterschiedliche Zielgruppen im Blick. Während zur Messe nach Stuttgart Fachbesucher vor allem aus der Region und den D-A-CH-Ländern kommen, wie Pittner sagt, sei die Schweissen & Schneiden ein Magnet für internationales Publikum, insbesondere aus dem asiatischen Raum.