Sommergärten im System
Balkonbau Telschow & al bohnDer Systempartner Sinsheimer Alfred Bohn, ein Systemanbieter für Sommer- und Wintergärten, versteht sich als Komplettdienstleister für die Montagebetriebe: Neben dem Zuschnitt und der Vorkonfektionierung der Aluminiumprofile übernimmt der Anbieter auch die Werkplanung.
Die Systembauteile von al bohn: „Sie sind vergleichbar mit einem großen Puzzle: Ich muss nur noch alles auspacken und zusammenbauen“, erklärt Matthias Telschow, Inhaber von Balkonbau Telschow in Wallhausen. Wie der Name bereits andeutet, hat der Betrieb mit drei Mitarbeitern im Balkonbau seinen Schwerpunkt. Aber schon der Vater des Firmenchefs nahm zum Balkonbau Kaltwintergärten und Terrassendächer in das Leistungsportfolio hinzu. Er begann auch mit der ausschließlichen Verarbeitung der Systemprofile sowie der ergänzenden Produkte der Firma Sinsheimer Alfred Bohn.
Matthias Telschow montiert mit seinen Mitarbeitern ausschließlich Kaltwintergärten, die auch „Sommergärten“ genannt werden, sowie Terrassendächer. Beheizte Wintergärten, also gedämmte Einheiten mit Wohnraumqualität bietet Telschow hingegen nicht an, da dies in der Planung, der Ausführung und in den Nebengewerken zu aufwändig für seinen Betrieb ist.
Der Hauptunterschied zwischen Sommer- und Wintergärten liegt – wie bereits erwähnt – in der fehlenden thermischen Trennung bei Ersteren. Diese sind vor allem ein Wind-, Regen und Sonnenschutz gerade für die Übergangszeit. Sie sind natürlich nicht beheizt und auch nicht absolut schlagregendicht. Das Besondere an Sommergärten ist ihre bodenhohe Vertikalverglasung, die aus etwa türgroßen, rahmenlosen Glaselementen besteht. Bei entsprechendem Wetter kann man diese als Komplettpaket zur Seite schieben und erhält einen unverstellten Ausblick nach draußen.
Weil die Kaltwintergärten nicht gedämmt und insbesondere nicht thermisch mit der Wohnung verbunden sind, besitzen die ESG-Scheiben zueinander leichte Abstände. Diese ermöglichen ein einfaches Zusammenschieben, lassen aber auch eine gewisse Luftzirkulation zu. Daher ist ein Aufenthalt in einem Sommergarten sehr von den Elementen abhängig: Schiebt sich eine Wolke vor die Sonne, wird es direkt kühler. Sobald die Sonne wieder scheint, wird es sofort wärmer. Das spüren die Bewohner an den kühleren Tagen eines Jahres deutlich.
Grundsätzlich führt Matthias Telschow mit seinem Betrieb jede Art von Kaltwintergarten mit dem System von al bohn aus. In der Regel handelt es sich um eingeschossige Ergänzungen an bestehenden Ein- oder Mehrfamilienhäusern, für die er nicht selten zuvor einen Balkon angebracht oder ein neues Balkongeländer montiert hat. Dabei ist es schon vorgekommen, dass er im Erdgeschoss einen Kaltwintergarten errichtet hat, der dann im Obergeschoss in einen Balkon übergeht. Das kommt immer mal wieder vor, z.B. wenn auch die Kinder im Haus wohnen und das frühere Einfamilienhaus in zwei separate Wohneinheiten umgebaut wird. Manchmal wird dazu dann noch eine außen liegende Verbindungstreppe gewünscht, die er ebenfalls ausführt. Genauso kommt es vor, dass ein zweigeschossiger Sommergarten mit innenliegender Treppe bestellt wird. Balkonbau Telschow führt seine Kaltwintergärten und den überwiegenden Teil seiner Balkone in Aluminium aus. Nur wenn die Tragkonstruktion, etwa bei mehrgeschossigen Balkonen, oder die Auskragung das erfordern, verwendet er eine stählerne Unterkonstruktion.
Auftragsabwicklung
So oft müsse er gar nicht zu einem Kunden herausfahren, berichtet Telschow: das erste Mal für eine Beratung und das daraus hervorgehende Angebot. Dabei fertigt er eine erste grobe Volumenskizze des Bauvorhabens an. Dafür ermittelt er die Breite/Höhe/Tiefe, die Neigungsart der Dachflächen, die Art und Lage der Öffnungen, die Position der Festverglasung, die Verschattungsart und notiert die Beschaffenheit der Bodenplatte. Wieder daheim im Büro füllt er ein Formblatt seines Systemgebers aus und reicht dieses ein. Auf dieser Basis führt die Planungabteilung von al bohn eine Massenermittlung durch und benennt einen Preis für die Herstellung der vorkonfektionierten Ware. Das bildet die Grundlage für die Angebotskalkulation.
Kommt es zu einem Auftrag, fährt Telschow ein weiteres Mal zu dem Kunden, erstellt ein genaues Bestandsaufmaß und gibt die exakten Dimensionen des Kaltwintergartens an. Aufgrund dieser Angaben erstellt al bohn eine exakte Werkplanung, die Telschow zur Freigabe vorgelegt wird. Erst wenn diese geprüft und freigegeben ist, beginnt der Systemgeber mit der Produktion.
Lieferzeiten
Telschow räumt ein, dass es durch die Pandemie zu Verzögerungen kam, die bis zum heutigen Tag immer noch nicht vollständig abgearbeitet sind, sodass Kunden aktuell sicherlich weit mehr als einen Monat warten müssen. Aber sobald al bohn die vorkonfektionierte Halbware bei ihm in der Werkstatt anliefere, beginne er meist innerhalb von zwei Wochen mit der Montage. Für diese brauche er mit seinen drei Mitarbeitern dann meist zwei Tage. Eine letzte Fahrt zu dem Kunden sei mit der Abnahme des Glashauses verbunden.
Lackierung
Die Aluminiumprofile des al bohn-Systems werden nie blank, sondern ausschließlich pulverbeschichtet angeboten. Dazu legt Telschow seinen Kunden eine Farbpalette von über 200 RAL-Tönen vor, aus denen die Wunschfarbe ausgewählt wird. Auch wenn Pink vielleicht in anderen Bereichen gerade sehr angesagt sei, überwiegen bei den Wintergärten vor allem die Farben hell- und dunkelgrau sowie Anthrazit, erzählt der Metallbaumeister mit einem verschmitzten Lächeln.
Sonnenschutz
So wie Telschow beim Bau von Kaltwintergärten exklusiv das al bohn-System verarbeitet, so baut er zur Verschattung derselben ausschließlich Produkte von Warema ein. Ein Sonnenschutz für die Dachfläche ist eigentlich bei jedem Wintergarten unverzichtbar, während dies an den Vertikalflächen immer wieder eine Einzelentscheidung ist – je nach Bedarf.
Grundsätzlich gibt es die Möglichkeit einer äußeren oder einer inneren Dachflächenverschattung. Das Absatzverhältnis liegt etwa bei 70 % zu 30 %. Die beliebteren äußeren Verschattungen, die auch Telschow favorisiert, haben den Vorteil, dass die Sonneneinstrahlung überhaupt nicht die Glasfläche erreicht und damit wirkungsvoller eine Aufheizung verhindert wird. Ihr Nachteil sei, dass der Sonnenschutzstoff – es sind in der Regel Textilien – der Witterung direkt ausgesetzt ist und damit leichter verdreckt. Auch sind die außenliegenden Führungsschienen wartungsintensiver.
Bei dem Stoff handelt es sich meist um eine spezielle Anfertigung für Wintergärten, an deren geführten Außenkanten Stahlbänder eingenäht sind. Dies minimiert den Verschleiß. Nichtsdestotrotz sollte aber die Verschattung einmal im Jahr gewartet werden. Die Führungsschienen der Markisen befinden sich in der Regel an deren Außenkanten. Sie werden von einem Elektromotor angetrieben und im Allgemeinen über eine Fernbedienung gesteuert. Bei den Vertikalflächen arbeitet Telschow entweder mit Raffstores oder mit Vertikalmarkisen.
Gut ausgerüstet
Obwohl al bohn die fertig vorkonfektionierte Ware per Lkw anliefert und Telschow – wie eingangs erwähnt – eigentlich nur noch auspacken und montieren muss, verfügt er über eine 300 m² große Werkstatt, in der sich u.a. eine Kappsäge befindet. Es sei einfach gut, darauf schnell zugreifen zu können, wenn einmal etwas nicht passt und man einen wirklich präzisen Schnitt braucht. Nachdem er sich lange Zeit für die größeren Montagearbeiten einen kleinen Kran geliehen hat, hat er Anfang dieses Jahres in einen eigenen investiert. Den Anhängerkran Modell PTK 31 der Herrmann Paus Maschinenfabrik hat er mit einer Glassauganlage ausstatten lassen. Die Anschaffung hat sich bereits jetzt – nach nur kurzer Zeit – für ihn absolut gerechnet.