Thomas Lührmann zu den Energiekosten
"Keine Teuerung für Metallbau Lührmann"Wir haben bei Metallbau Lührmannn nachgefragt, wie das Unternehmen mit den gestiegenen Energiepreisen umgeht und überraschende Antworten erhalten. Der Familienbetrieb konnte seine Kosten in den letzten Jahren beträchtlich senken. Thomas Lührmann beschäftigt 103 Mitarbeiter und hat einen Jahresumsatz von ca. 10 Mio. Euro. Lührmann beliefert die ganze Welt mit Bauteilen aus Stahl, Edelstahl und Alu – vom kleinen Laserzuschnitt bis hin zu komplexen Baugruppen.
metallbau: Um wie viel Prozent haben sich die Energiepreise von Metallbau Lührmann von 2020 auf 2021 und dann auf 2022 erhöht?
Thomas Lührmann: Die Energiekosten unseres Betriebs sind von 2020 auf 2021 nicht gestiegen, sondern um ca. 34% gesunken und von 2021 auf 2022 um weitere 25%. Wir haben angesichts der gestiegenen Energiepreise zahlreiche Einsparungen vorgenommen. Vor allem haben wir strategisch Strom und Gas beschafft, um von günstigen Preisen zu profitieren. Dadurch konnten wir eine Erhöhung der Energiekosten vermeiden. Wir haben jedoch keine eigene Energieerzeugungslösung gefunden.
metallbau: Welche Preissteigerungen – z.B. Materialkosten oder Energiekosten – werden an die Kunden weitergegeben?
Lührmann: Einige Preissteigerungen von Fremdfertigung und Materialkosten haben wir an unsere Kunden weitergegeben, insbesondere wenn keine langfristigen Verträge bestanden. Die höchsten Preissteigerungen seit 2020 traten bei Fremdvergabeleistungen wie Verzinken und Pulverbeschichten auf. Hier haben wir jährlich steigende Kosten verzeichnet und mussten teilweise unsere Lieferanten wechseln bzw. neu verhandeln.
metallbau: Wie reagieren Ihre Stammkunden auf die Preissteigerungen?
Lührmann: Unsere Stammkunden reagieren unterschiedlich auf die Preissteigerungen. Durch persönliche Gespräche, offene Kalkulation und Strukturanalysen versuchen wir, ihnen die Gründe für die Preissteigerungen zu erläutern und so ein Verständnis dafür zu schaffen.
metallbau: Gab es weitere spezielle Herausforderungen, die die Zeiten hoher Energiekosten für Ihren Betrieb mit sich brachten?
Lührmann: Die Verfügbarkeit von Materialien, insbesondere Blechen, war ein großes Problem. Glücklicherweise hat sich diese Situation Ende 2022 wieder normalisiert.
metallbau: Welche Angebote und Fördermaßnahmen des Staates für die Transformation in der Energiewende nutzen Sie?
Lührmann: Wir nutzen keine spezifischen Angebote oder Fördermaßnahmen des Staates.