Zulieferer

ArcelorMittal stellt Anlagen ab

Aus für zwei Anlagen in Bremen beschlossen

Im Stahlwerk in Eisenhüttenstadt fährt ArcelorMittal seit August Kurzarbeit, inzwischen ist auch der Standort Duisburg betroffen. Jüngst hat nun der Konzern informiert, wegen der hohen Energiepreise zum Oktober zwei Anlagen in Bremen stillzulegen und ab Q4/2022 im Hamburger Langstahlwerk die Direktreduktionsanlage außer Betrieb zu nehmen. In Vorbereitung auf die Maßnahmen wurde auch an den Standorten Hamburg und Bremen bereits Kurzarbeit eingeführt.

„Die hohen Kosten für Gas und Strom belasten unsere Wettbewerbsfähigkeit stark. Dazu kommt ab Oktober die geplante Gasumlage der Bundesregierung wird“, erklärt Reiner Blaschek, CEO von ArcelorMittal Germany und ebenfalls verantwortlich für das Werk in Bremen. „Als energieintensive Industrie sind wir davon extrem betroffen. Mit einer Verzehnfachung der Gas- und Strompreise, die wir innerhalb weniger Monate hinzunehmen hatten, sind wir nicht mehr wettbewerbsfähig in einem Markt, der zu 25% aus Importen versorgt wird. Wir sehen dringenden politischen Handlungsbedarf, um die Energiepreise umgehend in den Griff zu bekommen“, ergänzt Blaschek.

 

Dr. Uwe Braun, CEO von ArcelorMittal Hamburg, sagt: „Wir haben den Verbrauch von Gas bereits sehr stark reduziert. Unter anderem haben wir das Vorprodukt Eisenschwamm extern aus Amerika zugekauft, wofür wir sonst vor Ort Erdgas genutzt hätten. Die Anlage hat den Betrieb bereits um rund 80 Prozent reduziert. Der extreme Preisanstieg bei Gas und Strom Pressemitteilung macht es uns unmöglich, weiter profitabel zu arbeiten – weshalb wir Eisenschwamm nun mit höherem CO2-Fußabdruck komplett importieren müssen, um zumindest weiter produzieren zu können.“ 

ArcelorMittal Germany fordert einen europäischen Industriestrompreis. Ein erster Schritt muss sein, das Strommarktdesign anzupassen, damit nicht der Erdgaspreis allein ausschlaggebend für die Strompreisbildung ist. Die geplante Gasumlage darf außerdem nicht noch zusätzlich auf die bereits sehr hohen Spotmarktpreise angewandt werden. Diese Maßnahmen müssen mit höchster Priorität vorangetrieben werden.


Foto: ArcelorMittal

Foto: ArcelorMittal

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