Markt

Schweizer Stahlproduktion unter Druck


Foto: Manger

Foto: Manger
Der Schweizer Stahlerzeuger Stahl Gerlafingen mit rund 540 Mitarbeitern hat Medienberichten zufolge „als wohl erste große Firma“ wegen der Energiepreise Kurzarbeit von Oktober bis Dezember beantragt. Tatsächlich rechnet die Geschäftsführung mit Energiekosten von 45 Millionen Franken allein im Oktober. Vor der Krise hätte man diesen Betrag selbst in einem ganzen Jahr nicht erreicht. Diese Kosten könne die Baubranche als Abnehmer kaum stemmen. Vor diesem Hintergrund hat der Kanton Solothurn die vorsorglich von Stahl Gerlafingen angemeldete Kurzarbeit Unternehmensangaben zufolge für Oktober bis Dezember bewilligt.

Zum Schmelzen von Schrott seien jährlich rund 360 Gigawattstunden Strom nötig, was dem Verbrauch von etwa 70.000 Haushalten entsprechen soll. Der Bedarf von 450 Gigawastunden Gas, vor allem um den den Stahl zu walzen, sei in etwa der Verbrauch von rund 16.000 gasbeheizten Einfamilienhäusern.

Der Stahlkocher Steeltec benötigt in Emmenbrücke ungefähr so viel Strom wie die ganze Stadt Luzern. Das Unternehmen mit rund 800 Angestellten prüft ebenfalls Kurzarbeit. Ein Produktionsstopp wegen der Energiepreise ist denkbar.

Thematisch passende Artikel:

Stahlproduktion im Keller

Nur 2009 war die Produktion geringer

Die Menge des in Deutschland produzierten Stahls ist auf ein historisches Tief gefallen. So wurden im vergangenen Jahr 32,8 Millionen Tonnen Rohstahl hergestellt – nur im Zuge der großen Finanzkrise...

mehr
Ausgabe 10/2022

Die Schweizer Branche

Keine Erholung der Konjunktur in 2022

Der Schweizer Metallbau kam Anfang des Jahres wie im Vorjahr glimpflich durch die Corona-Welle. Die Corona-Maßnahmen des Bundesrats gingen für die Baubranche mit verhältnismäßig wenig...

mehr

Sauberer Stahl

Produktion mit Wasserstoff

Die Europäische Union möchte nun durchsetzen, dass nur noch "sauberer Stahl" mithilfe von Wasserstoff als Energieträger hergestellt wird. Auf diesen "Green Deal" bis 2050 haben sich die Staats- und...

mehr
Ausgabe 11/2021

Nachhaltiger Stahl

Der am meisten rezyklierte Rohstoff

„Uns begegnet häufig die Frage, wie ein Baustoff, der bei seiner Produktion so hohe CO2- Emissionen verursacht wie Stahl, nachhaltig sein kann. Uns stellt sich umgekehrt die Frage: Wie kann ein...

mehr

ArcelorMittal stellt Anlagen ab

Aus für zwei Anlagen in Bremen beschlossen

Im Stahlwerk in Eisenhüttenstadt fährt ArcelorMittal seit August Kurzarbeit, inzwischen ist auch der Standort Duisburg betroffen. Jüngst hat nun der Konzern informiert, wegen der hohen...

mehr