Fassadenbauer über die Corona-Krise
Hölscher: "Corona trifft uns bislang nur bedingt!" 07.04.2020 |
Am 3. April gab Dipl.-Ing. Jochen Hölscher, Geschäftsführer von Hölscher in Kleve, der Redaktion metallbau folgendes Statement: „Bislang trifft uns die Corona-Krise nur bedingt, da können wir auf Holz klopfen. Individuelle, mobile Arbeitsplätze hatten wir bereits soweit vorbereitet, dass der Umzug von einem großen Teil der Mitarbeitern ins Homeoffice schnell über die Bühne ging. Konferenzen via Video und Telefon klappen so gut, dass wir auch nach Corona die eine oder andere Struktur aus der Krisenzeit beibehalten werden. Wir werden uns künftig viel Zeit im Auto und viele Kilometer sparen können. Das haben wir in jedem Fall aus der Krise gelernt.
Auf den Baustellen wird aktuell noch montiert, bei den Materiallieferungen gibt es keine Verzögerungen. Die Montage unserer Elemente decken wir ausschließlich über Subunternehmen ab, bislang arbeiten diese problemlos. In unserer Fertigung sind 15 Mitarbeiter tätig, dort läuft mit neuen hygienischen Vorgaben alles wie bisher.
Stornierungen von Aufträgen gab es bislang nicht. Wir sind mit unseren Objekten bis zum Ende des Jahres ausgelastet. Müssen wir im Worstcase die Montage und Fertigung einstellen, haben wir für die Leute im Homeoffice genug vorbereitende Arbeiten zu tun. Wenn wir allerdings länger als zwei Monate stillgelegt würden, dann würde es richtig schmerzen.
Schade ist es vor allem, dass die Corona-Krise in den Aufschwung der vergangenen sechs Jahre hineingeplatzt ist. Die Kreativität und Kooperation zwischen Architekten, Forschung und Bauausführenden hatte ein tolles Level erreicht, es wurden interessante architektonische Bauobjekte umgesetzt. Bricht die Baubranche ein, wird es sicherlich nicht mehr so viele hochwertige Bauprojekte geben und noch nicht genehmigte Projekte werden auf Eis gelegt werden. Ich kann mir vorstellen, dass es nach Corona ein bis eineinhalb Jahre dauern könnte, bis die Krise in vollem Ausmaß zu spüren ist.“