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Leserbrief

Zum Interview mit Ingo Lederer

Sehr geehrte Frau Manger,

Ihr Beitrag über den Unternehmer Ingo Lederer hat mich sehr beeindruckt und gleichzeitig auch erschüttert. Herr Lederer hat seine Probleme sehr offen und nachvollziehbar aufgeführt. Ich bin allerdings davon ausgegangen, dass nach 11 Jahren, in denen ich im Ruhestand bin und meinen Handwerksbetrieb zwei Nachfolgern übergeben konnte, die Zahlungsmoral der Kunden sich zwischenzeitlich zum Positiven entwickelt hat. Ich war 8 Jahre zu DDR-Zeiten und 24 Jahre zu gesamtdeutschen Zeiten (mit 6 Angestellten) als Glasermeisterin selbstständig. Ich bin definitiv keine Anhängerin der vergangenen DDR-Zeit, aber es gab dort absolut keine Zahlungsausfälle. Nach der ,Wendezeit‘ habe auch ich im Laufe der Jahre Zahlungsausfälle in erheblicher Anzahl hinnehmen müssen. Es hat viele schlaflose Nächte und Überlebenskämpfe gekostet. Wie istes daher möglich, dass so ein gut florierender Metallbetrieb von der Handwerkskammer und der Politik im Stich gelassen wird? Nach so einem Desaster wäre ich sicherlich nicht mehr mit so einem freundlichen Gesicht wie Herr Lederer vor Ihrer Kamera aufgetreten. Dem Textinhalt von Herrn Lederer zur desolaten Politik und den inkompetenten Vertretern stimme ich voll und ganz zu. Man sollte vielleicht öfter mal beim ,Fuß-Volk‘ nachfragen und sich Informationen vor Ort einholen, um nachvollziehbare Entscheidungen treffen zu können. Nicht jeder studierte Berater der Politiker hat je die Praxis gesehen. Ich wünsche mir daher, dass alle rechtschaffenen Handwerker und Gewerbetreibenden ein ebenso entspanntes und friedliches Rentnerdasein – wie ich es erlebe – genießen können.

Mit den besten Grüßen – Doris.

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Ingo Lederer.
Foto: Lederer Group

Ingo Lederer.
Foto: Lederer Group

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