Zaunbau

Zäune am DB-Schienennetz

Vorsicht bei Projekten im Oberleitungsbereich


Foto: Bahnbilder

Foto: Bahnbilder
In Deutschland haben die Oberleitungen entlang von Eisenbahnstrecken eine Spannung von 15 Kilovolt. Bei einem Kurzschluss können Ströme von bis zu 40 Kiloampere auftreten, die zu tödlichen Unfällen führen können.

Die DB Netz als Eigentümerin des deutschen Schienennetzes hat deshalb in der Richtlinie 99702 definiert, wie nahe nicht geerdete Objekte am Gleis liegen dürfen - oder wie Objekte geerdet werden müssen, wenn sie näher am Gleis liegen. Uwe Resch aus der Abteilung Oberleitungstechnik und Instandhaltung sagt: "Wir haben festgestellt, dass diese Richtlinie den Zaunbauern nicht sehr gut bekannt ist. Außerdem wird der Zaunbau in der Richtlinie noch nicht gesondert erwähnt."

Resch stellt weiter klar: "Zäune befinden sich im Oberleitungsbereich, wenn sie auf Schienenhöhe näher als 4 Meter beziehungsweise in Ausnahmefällen 5 Meter von der Achse der Eisenbahnlinie entfernt sind. Betriebe, die solche Aufträge ausführen, sollten sich frühzeitig mit der örtlichen Abteilung von DB Netz in Verbindung setzen."

Zäune, die in den definierten Bereich der Oberleitung fallen, müssen geerdet werden. Das bedeutet, dass alle stromleitenden Teile des Zauns - in der Regel die Gittermatten und die Pfosten - miteinander verbunden (in Reihe geschaltet) sein müssen und dass in regelmäßigen Abständen eine Verbindung zur Bahnerdung hergestellt werden muss. Darüber hinaus müssen alle Kabel und Leitungen, die diese Erdung bereitstellen, dick genug sein, um Kurzschlussströmen von 40 Kiloampere standzuhalten.

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 1-2/2022

Marktpotenzial Zaunbau

Gitterzäune beliebter als Maschendraht

Deutschland grenzt sich offenbar gerne ab. Heinz-Joachim Osterkamp spricht vom „Land der Zäune“. Als Inhaber der Firmen Osterkamp Draht und Zaun im rheinland-pfälzischen Walterschen und...

mehr

Zaunbau in Österreich

Steigende Umsätze für Metallzäune

Der Markt für industriell erzeugte Zaunsysteme wuchs in Österreich im Jahr 2019 um rund drei Prozent. Vom Zuwachs profitierten ausschließlich Metallzäune, zeigen aktuelle Daten einer Marktstudie...

mehr
Ausgabe 06/2014

Zäune aus Metall

Vom System bis zum Schmiedewerkstück

In Deutschland gibt es hinsichtlich des (Garten-)Zaungeschmacks einen Nord-Süd-Unterschied: Im Norden verwendet man bevorzugt Metallzäune, im Süden Holzzäune. Holzzäune sind im Anschaffungspreis...

mehr
Ausgabe 05-06/2020 ÖsterreichSpezial

Anton Resch von der AMFT

„Gelder erreichen die Betriebe zu spät!“

metallbau: Welche Hilfsmaßnahmen hat die AMFT für die Branche ergriffen? Anton Resch: Sowohl hygienetechnische als auch wirtschaftliche Maßnahmen sind laufend in Veränderung, sodass wir damit...

mehr
Ausgabe 06/2018 Interview

Anton Resch, Geschäftsführer AMFT

„Wir haben Insolvenzen trotz guter Konjunktur“

metallbau: Wenn Sie einen Abgleich machen, welche Erwartungen Sie in der Leitungsfunktion von Metallbauunternehmen an die AMFT hatten und in welcher Lage Sie den Verband übernommen haben, wie fällt...

mehr