Bester Konstruktionstechniker
Dennis Heimann – Macher mit Herz und Hand„Der Empfang nach dem Sieg war überwältigend“, sagt Dennis Heimann. Der 22-Jährige kam zu den Bundesmeisterschaften an das Bundesfachzentrum Metall und Technik nach Nordheim, weil er die Gesellenprüfung als Bester abgeschlossen hatte. „Da wurde ich direkt per E-Mail eingeladen.“
„Ich packe an, wo ich kann!“ sagt Dennis Heimann aus Hünfelden (Hessen), ein leidenschaftlicher Metallbauer, der seine Umgebung aktiv gestaltet. Mit einem strahlenden Lächeln erzählt der Sieger der Deutschen Meisterschaft im Bereich Konstruktionstechnik von seinem Engagement in der Freiwilligen Feuerwehr und seinem tatkräftigen Einsatz im von der Familie geführten Ackerbaubetrieb und der Schnapsbrennerei sowie von gemeinsamen handwerklichen Projekten mit seinen Freunden.
Der Weg zum Konstruktionstechniker
Die Lehre zum Konstruktionstechniker war seine zweite – in der ersten wurde er Landbaumaschinenmechatroniker. Doch die Arbeit am heimischen Hof ließ sich auf Dauer nicht gut mit der im Lehrbetrieb vereinbaren. So schloss er die Lehre dort ab und sat telte um. „Mein jetziger Chef wusste, was ich kann. Aber er konnte mich auch nicht gleich als Konstruktionstechniker einstellen. So bat er mich, eine zweite Lehre zu machen, allerdings bot er an, mich entsprechend meiner Qualifikation besser zu bezahlen. Das fand ich sehr fair.“
Herausforderungen und Erfolge
Dennis Heimann konnte die Lehre im zweiten Lehrjahr beginnen. „Was die anderen im ersten Lehrjahr gelernt haben, das musste ich mir alles selbst über ein Buch beibringen, z.B. technische Zeichnungen erstellen.“ Trotz dieser Herausforderung schloss er die Zwischenprüfung in der Konstruktionstechnik mit einer Eins ab, was die Dauer seiner Ausbildung weiter verkürzte. Und so kam er auch zu den Landesmeisterschaften.
Die Treppe zum Partykeller
Ein beeindruckendes Projekt war der Einbau einer Treppe in den zu Coronazeiten eingerichteten Partykeller. „Die Großeltern waren skeptisch: Neee, da war noch 100 Jahre keine Treppe in den Keller, lass das mal“, erinnert sich Dennis. Doch mit Entschlossenheit setzte er sein Vorhaben um und montierte sogar einen Edelstahlhandlauf, den er nach Feierabend in der Firma anfertigte. Heute zeigen seine Großeltern die Treppe stolz jedem Besucher.
Wurzeln in der Heimat
Sein Lebensmittelpunkt ist sein Heimatort Hünfelden, wo er fest verwurzelt ist. „Hier bin ich wirklich daheim – in der Feuerwehr, mit meinen Freunden und meiner Arbeit, die ich in ein paar Minuten mit dem Rad erreichen kann. Wir unterstützen uns hier alle gegenseitig. Ich bin bei den Bauprojekten meiner Freunde dabei, sie helfen mir auch mal in der Landwirtschaft.“
Triumph bei den Meisterschaften
Der Nervenkitzel beim Bundesleistungswettbewerb war für Dennis greifbar. „Ich hätte nie gedacht, dass ich einen der vorderen Plätze machen würde – schließlich hatte ich mein Werkstück falsch berechnet und dann auf 135 Grad gebogen, 125 hätten es sein sollen.“ So dachte er schon, dass er keinen der vorderen Plätze belegen würde, auch wenn er bei drei der vier Aufgaben ein gutes Gefühl hatte. „Letztlich hat wohl gezählt, dass ich meinen Fehler nicht versteckt habe. So bekam ich Punkte für die saubere Ausführung der Folgeschritte“, denkt er.
Zukunftsträume und Ambitionen
„Zum Sieg haben mir bestimmt über 30 Leute gratuliert, die haben zum Teil extra mit dem Auto auf der Straße angehalten. Und die Bürgermeisterin war eine der ersten Gratulanten auf meinem WhatsApp-Status.“
Dass es für ihn durch den Bundesverband nicht weiter zu den „World Skills“ geht, findet Dennis Heimann schade: „Ich würde schon gern noch weitermachen!“ Doch so oder so besteht kein Zweifel daran, dass er weiter engagiert zahllose Projekte anpacken wird – für sich und seine heimatliche Gemeinschaft.