Sieghard Thomas von Cloos
„Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen und zahlreichen Restriktionen, haben wir das Jahr gut gemeistert“, sagt Cloos-Geschäftsführer Sieghard Thomas. Nach einem starken ersten Quartal spürten auch die Spezialisten für Schweiß- und Automatisierungstechnik aus Haiger die Folgen der Pandemie. Die Kurzarbeit lag am Standort bei bis zu 15 Prozent, da der Auftragseingang im Frühjahr zunächst deutlich zurückging. Doch längst hat Cloos sich erholt. Das vierte Quartal werde sogar stärker als im Vorjahr, schätzt Thomas. Unterm Strich werde man weniger als fünf Prozent Rückgang beim Auftragseingang haben. Angesichts des turbulenten Jahres ein mehr als ordentliches Ergebnis. 2019 hatte Cloos mit seinen insgesamt 820 Mitarbeitern weltweit einen Auftragseingang von 130 Millionen Euro generiert. Cloos war im Oktober 2019 von der chinesischen Estun-Gruppe übernommen worden. Nur wenige Wochen nach dem Verkauf begann in Fernost die Corona-Pandemie. Als sie in Europa losging, reagierte Cloos frühzeitig mit Maßnahmen, um entgegenzusteuern. Etwa 180 der rund 540 Mitarbeiter am Stammsitz in Haiger arbeiteten zwischenzeitlich von zu Hause aus. Das Unternehmen werde aus dem Jahr auch Positives mitnehmen. So wurden interne Prozessabläufe noch stärker digitalisiert. „Sicher lässt sich der persönliche Kontakt nicht komplett ersetzen, doch laufen digitale Meetings in vielen Fällen effektiver ab“, betont Thomas. Deshalb seien Skype-Besprechungen und Home-Office-Lösungen für die Mitarbeiter in Zukunft wohl nicht mehr wegzudenken. Auf der Produktseite ist die Digitalisierung seit vielen Jahren ein zentrales Thema und wird in der Entwicklung immer stärker vorangetrieben: Angefangen bei der individuellen Bauteilidentifikation über Offline-Programmierung, 3D-Vermessung, automatisches Betriebs- und Produktionsdatenmonitoring über einfach skalierbare Dashboards bis hin zu vorbeugender Wartung und Instandhaltung. Zwischen Automatisierung und Digitalisierung gibt es traditionell kaum Berührungsängste. Auch bei den Geräten für den einfachen Handwerker sind digitale Features, etwa zur Fernwartung, längst Stand der Technik. Die Bereitschaft der Kunden, in diese Ausstattung zu investieren, habe im vergangenen Jahr sicher noch mal zugenommen, so Thomas.
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