Schleifsysteme
Keine halben Sachen mehr: Ein neues Schleifsystem von Eisenblätter, Geretsried, ermöglicht bei der Rohrbearbeitung erstmals eine Zwei-Drittel-Umschließung.
Herkömmliche Schleifmaschinen zur Rohrbearbeitung können Werkstücke selbst unter hohem Kraftaufwand immer nur Stück für Stück bearbeiten. Ein ständiges Drehen des Rohres oder ein wiederholter Wechsel der Arbeitsposition ist notwendig. Sind die Rohre auch noch fest verbaut, zum Beispiel in einem Geländer, wird die maschinelle Rundumbearbeitung nahezu unmöglich. Die Gerd Eisenblätter GmbH im oberbayerischen Geretsried hat jetzt ein Schleifsystem speziell für Rohre entwickelt. Die neuen Geräte mit ihrer optimierten Zangengreiftechnik erlauben erstmals eine Zwei-Drittel-Umschließung und somit eine 360°-Bearbeitung aus einer einzigen Arbeitsposition: Wird das Gerät dann angehoben oder gesenkt, ist die vollständige Bearbeitung des Rohres möglich, ohne die Arbeitsposition zu wechseln. Eine Hebelvorrichtung sowie Gasdruckdämpfer verringern zudem den Kraftaufwand um ein Vielfaches.
Patentierte Lösung. Mit herkömmlichen Rohrbearbeitungssystemen wird über Spannfedern und unter hohem Anpressdruck in der Regel lediglich eine Umschließung von 50 Prozent erreicht. Hinzu kommt, dass die Maschinen meist recht unhandlich sind und viel Platz benötigen. Der patentierte Rohr-Sniper von Eisenblätter ist so konstruiert, dass er zum einen besonders gut und ausbalanciert in der Hand liegt und zum anderen nur eines geringen Kraftaufwandes bedarf, um bei 30 bis 42 Millimetern Rohrdurchmesser eine Zwei-Drittel-Umschließung der Greifarme zu erzielen. Selbst bei 70 Millimetern Durchmesser ist noch ein 50-prozentiges Umgreifen des Rohres möglich. Die Technik des neuen Rohrbearbeitungssystems beruht auf einem Prinzip, das nach Angaben von Eisenblätter bisher einzigartig ist: Beide Greifarme sind beweglich und werden mittels eines Hebels gesteuert. Dieser ist so angebracht, dass er bequem mit der Führungshand zu bedienen ist. Für die exakt synchrone Bewegung sorgt eine Zahnradmechanik. Das Schleifband, das über Umlenkrollen zwischen den Auslege-Armen gespannt ist, lässt sich passgenau um das Rohr legen. Gasdruckdämpfer gewährleisten einen konstanten Druck und eine kontinuierliche Straffung des 40 Millimeter breiten Bandes. Die Umlenkrollen sind zudem verstellbar, sodass Rohrdurchmesser von 30 bis 70 Millimetern bearbeitet werden können – je geringer der Rohrdurchmesser, desto größer die Umschließung. Umfasst das Band zwei Drittel des Rohres, kann mit einer leichten Schwenkbewegung eine Rundumbearbeitung erzielt werden.
Ein spezielles Lüftungssystem am Antriebsmotor bringt doppelten Nutzen: Es lenkt die angesaugte Luft zum Kopf der Schleifmaschine, der damit gekühlt wird. Gleichzeitig wird der Luftstrom so geführt, dass er den entstehenden Schleifstaub vom Nutzer wegbläst.
Lange Lebensdauer. Der neue Antriebsmotor mit 1750 Watt macht den Rohr-Sniper zur leistungsstärksten Schleifmaschine für die Rohrbearbeitung, die es derzeit auf dem Markt gibt. Er sorgt für ein hohes Drehmoment und für eine auch im Dauereinsatz konstante Leistung. Zudem lassen sich die Drehzahlen über ein Daumenstellrad stufenlos von 900 bis 3700 Umdrehungen pro Minute regeln, ein „intelligenter“ Tachogenerator hält sie auch unter Last konstant.
Die Komponenten des Rohr-Sniper sind aus Aluminium oder Edelstahl gefertigt und damit korrosionsfrei. Die Umlenkrollen bestehen aus Aluminium mit mehreren wechselbaren O-Ringen. Diese können bei etwaigem Verschleiß einzeln ausgetauscht werden, ein kostenintensiver Wechsel der gesamten Umlenkrollen wird überflüssig. Zusätzlich zum gummierten Stiel-Handgriff gibt es einen Bügel-Handgriff, der ein ausbalanciertes Schleifen in jeder Arbeitsposition - auch 90° verdreht - ermöglicht. Selbst die Bearbeitung von Eckbereichen und schwer zugänglichen Teilen fällt damit leichter. Alle Griffkomponenten sind mit weichem Zellschaum und einer Gummierung für vibrationsgedämpftes Arbeiten gepolstert. Für den Rohr-Sniper gibt es zahlreiche Schleifbänder, die vom Grobschliff bis zur Spiegelglanzpolitur alle Arten der Rohr-Bearbeitung zulassen.
Kleinere Variante. Für die Bearbeitung geringerer Rohrdurchmesser hat Schleifmaschinen-Experte Eisenblätter den Rohr-Fix Smart entwickelt. Dieses Gerät ist die kleinere Variante des Rohr-Sniper und eignet sich für Rohre und Rundstäbe mit einem Durchmesser von zehn bis maximal 40 Millimetern. Auch hier ist eine Zwei-Drittel-Umschließung möglich, wenngleich die Technik sich insofern von der des größeren Modells unterscheidet, als nur ein Ausleger-Arm beweglich ist. Dieser wird mit einem Seilzug gesteuert, der über einen Hebel am Handgriff leicht zu bedienen ist. Der komplette Auslege-Kopf lässt sich verstellen, indem die Arme stufenlos weiter nach hinten gezogen werden. Dadurch vergrößert sich der Umschließungswinkel, da zwischen den Umlenkrollen mehr Band zur Verfügung steht. Die Führungsrollen, in die das Band eingespannt ist, sind abgerundet, was für eine schonende Bearbeitung des Werkstückes sorgt.
Mit einer Bandbreite von neun Millimetern und einer Leistung von 850 Watt eignet sich der Rohr-Fix Smart hauptsächlich für das Strukturschleifen und die Nachbearbeitung von Schweißnähten. Da er sehr handlich ist, lassen sich auch eng stehende Stäbe gut bearbeiten. Die lediglich 3,6 Kilogramm schwere Maschine arbeitet in einem Drehzahlbereich von 1300 bis 5900 Umdrehungen pro Minute.
Doppelt abgesichert. Für Härtefälle wie das Abtragen von Schweißnähten eignet sich der Rohr-Max, ein weiteres Schleifsystem von Eisenblätter. Er ist technisch so aufgebaut, dass er auch für die Bearbeitung von planen Flächen angewendet werden kann. Auch hier bewirkt ein Gasdruckdämpfer konstanten Druck und optimales Aufliegen des Schleifbandes auf dem Werkstück. Eine spezielle Bandführung gewährleistet, dass das Band selbst bei seitlicher Bearbeitung sicher auf den Umlenkrollen verbleibt. Dafür sorgen zusätzlich Gummi-O-Ringe. Für die Umlenkrolle wurde das bewährte Pur-Material gewählt. Damit kann die Maschine besonders weich auf dem Werkstück aufgesetzt werden. Durch die permanente Elastizität des Materials lässt sich ein homogenes Schleif- und Polierergebnis erzielen. Der Bandwechsel erfolgt schnell und einfach, indem die Umlenkrolle zurückgeschoben und ein neues Band in die Führung eingelegt wird. Der fünffach verstellbare Handgriff wird um einen weiteren Griff ergänzt, der sich nach Belieben vorne an der Maschine anbringen lässt. Damit ist der Rohr-Max für die Anwendung in allen Arbeitspositionen geeignet. Mit 1540 Watt und Drehzahlen von 950 bis 3500 Umdrehungen pro Minute gehört er nach Angaben des Herstellers zu den leistungsstärksten Rohrbandschleifern auf dem Markt und ist selbst für den harten Dauereinsatz zu verwenden.
Info + Kontakte
Gerd Eisenblätter GmbH
Jeschkenstraße 10
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