Allwetter Korrosionstechnologie

High-Solid-Produkte machen es möglich

In der Regel werden bei einer relativen Luftfeuchte von über 80 % und Temperaturen unter 5°C Stahlbauteile nur in Ausnahmefällen beschichtet. Damit Stahlbaubetriebe flexibler ihre Beschichtung auftragen können, hat das Unternehmen Geholit + Wiemer einkomponentige High-Solid-Produkte entwickelt. Einige Stahlbauer haben die neue Technologie bereits getestet und berichten.

Bei Nebel, hoher Luftfeuchtigkeit oder winterlichen Temperaturen kann auf Stahlbauelemente die Beschichtung für Korrosionsschutz meist nicht aufgetragen werden. Nach der DIN EN ISO 12944 „Korrosionsschutz von Stahlbauten durch Beschichtungssysteme“ Teil 7 sollen Beschichtungsstoffe nicht bei Temperaturen aufgetragen werden, die 3 K unter dem gemessenen Taupunkt liegen. Liegt die Temperatur darunter, kann es zur Kondensatbildung auf dem Substrat kommen und dadurch zu einer Haftungsminderung zwischen Substrat und der ersten Schicht bzw. zwischen den einzelnen Schichten des Beschichtungssystems.

In der Regel wird also bei einer relativen Luftfeuchte von über 80 % und Temperaturen unter 5°C nur in Ausnahmefällen beschichtet. Diese Witterungsverhältnisse gibt es häufig in den Übergangsmonaten im Frühjahr und Herbst, dann befindet sich gerade in den Morgenstunden ein nasser Film auf der zu beschichtenden Oberfläche. In diesen Fällen müssen bei der Baustellenbeschichtung lange und unproduktive Wartezeiten eingehalten werden, bis das „Verarbeitungsfenster“ das Beschichten wieder zulässt. Die Verzögerungen bei Montageabläufen sind ärgerlich und stören die Planung. Deshalb hat sich das Unternehmen Geholit + Wiemer der Herausforderung gestellt, eine neue flexiblere Beschichtungstechnologie zu entwickeln. Nach vierjähriger Entwicklungszeit wurde eine Allwetter-Technologie in den Markt eingeführt:

Die einkomponentigen High-Solid-Produkte können im System mit Grund- und Deckbeschichtung oder als Einschichter bei Umgebungs- und Objekttemperaturen von -5°C bis +40°C eingesetzt werden. Eine sehr gute Streichfähigkeit, ein optimaler Verlauf und ein sehr gutes Standvermögen der Materialien ermöglichen eine einfache und sichere Applikation auf verschiedene Untergründe, wie gestrahlte Stahl- sowie feuerverzinkte Flächen, aber auch auf Altbeschichtung oder Restrost (St2). Die Aushärtezeit der Beschichtungsstoffe mit einem VOC-Anteil von nur 5 Masse-% ist weitgehend temperaturunabhängig. Selbst bei einer Temperatur von nur 5°C ist die Beschichtung bereits am nächsten Tag betretbar. Die Eignung für die Korrosivitätskategorien C3 bis C5 mit der Schutzdauer hoch für verschiedene Beschichtungssysteme wurde durch das Prüfinstitut Fraunhofer Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) in Bremen bestätigt.

Fazit

Die Auswertung von Klimadaten mit den beschriebenen Verarbeitungsparametern der Allwetter-Technologie ergab eine Verlängerung des Beschichtungszeitraums von bis zu vier Monaten pro Jahr. Auf dieser Grundlage wurde im Jahr 2019 in Zusammenarbeit mit den großen Energieversorgungsunternehmen von Februar bis Dezember die Beschichtung von Freileitungsmasten unter den unterschiedlichsten und widrigsten Wetterverhältnissen durchgeführt. Sowohl die Verantwortlichen als auch die Verarbeiter waren begeistert. Seitdem werden die Produkte für diverse Anwendungen – z.B. bei der Beschichtung von Fallrohren von Pumpwasserkraftwerken, Rohrbrücken, Tanklager usw. – eingesetzt. Auch in Skihallen, Bergwerken, Schwimmbädern oder Tropenhäusern und an weiteren Objekten, bei denen sich die klimatischen Bedingungen nicht oder nur mit erheblichem Aufwand und Kosten ändern lassen, kann die Allwetter-Technologie die richtige Lösung sein. ⇥red ◊

Kostenlose Flüssigtestproben: www.geholit-wiemer.de

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