Schau’n wir mal …
… dann sehen wir schon. Der Deutsche Vergabe- und Vertragsausschuss für Bauleistungen (DVA) hat sich wohl das Motto vom bayerischen Fußballkaiser Franz Beckenbauer abgeguckt. Anstatt die VOB/B an das neue gesetzliche Bauvertragsrecht anzupassen, will der Ausschuss erst mal Erfahrungen sammeln. Das geht allerdings nur auf Kosten der Baubeteiligten. Denn solange der DVA die Anpassung nicht vornimmt, müssen die Unternehmen mit der fehlenden Harmonisierung leben und im Ernstfall rechtliche Klarheit vor Gericht erwirken. Vorprogrammierte Konflikte kosten die Wirtschaftsakteure Zeit und Geld.
Rechtsanwalt Prof. Christian Niemöller fordert im Interview den Deutschen Vergabe- und Vertragsausschuss auf, die VOB/B unverzüglich an das neue gesetzliche Bauvertragsrecht anzupassen und „die Phase der nur schwer erträglichen Rechtsunsicherheit zu beenden“.
Gartner in St. Petersburg
Der Bauherr Gazprom hat in den höchsten Turm Europas investiert, der in seiner Mitte die größte und nach oben hin eine abnehmende Nutzfläche bietet. Aktuell ist der Turm des Lakhta Centers sowohl wegen seiner Höhe von 462 Metern als auch wegen der komplexen Fassadengeometrie ein einmaliges europäisches Objekt. Mit dem Bau der Fassade und der Turmspitze wurde Josef Gartner beauftragt. Der Metallbauer schließt den Auftrag bis Mitte des Jahres ab, bis Ende 2018 plant der Bauherr die Gesamtfertigstellung.
Seit dem Jahr 2015 waren mit der Ausführung etwa 100 Mitarbeiter in den Büros und ca. 300 Mitarbeiter in der Fertigung von Gartner in Gundelfingen beschäftigt. Von Gartner Russland waren ca. 170 Mitarbeiter für die Abwicklung des Projektes, in der Produktion und auf der Baustelle in St. Petersburg tätig. Um die Fassade des Skyscrapers zu verkleiden, wurden auf einer Fläche von etwa 14 Fußballfeldern Glas-Alu-Elemente montiert – über 16.500 Unikate, die meisten im Format von Rhomboids. Wegen der Fassadengeometrie wurden viele Scheiben im Rahmen kaltgebogen.
Winzling für Architekturträume
Glasabstandhalter sind eher unscheinbare Bauelemente. Bei großformatigen Glaselementen mit filigranen Profilen lassen sich damit die bestmöglichen Energiewerte erzielen. Auf was es bei der Verarbeitung ankommt, darüber hat Gerhard Schimpl aus St. Johann am Walde informiert. Den Beitrag hat Fachjournalistin Dipl.-Ing. Ulrike Hensel recherchiert.
Ein anregendes Heft!
Stefanie Manger
Chefredakteurin