Schnell verzettelt

Dass es trotz voller Auftragsbücher heute Metallbauunternehmen gibt, die an den Grenzen der Wirtschaftlichkeit laborieren, ist leider bittere Realität. Metallbauer stehen wie kaum ein anderer Berufszweig im Spannungsfeld zwischen fast grenzenloser Produktvielfalt und den daraus resultierenden vielseitigen Anforderungen. Detailliertes Fachwissen, der Umgang mit modernen IT-Instrumenten und Automatisierungstechniken in Büro und Werkhalle sowie umfassende Kenntnisse von Normen, Gesetzen und Vorschriften erfordern kontinuierlich fachliche und rechtliche Weiterbildungen. All dies ist teuer. Und der Metallbauer läuft schnell Gefahr, sich im ebenso umfassenden Angebot der Fortbildungen zu verzetteln und Zeit und Geld für Dinge auszugeben, mit denen sich kein Umsatz generieren lässt.

Clever informieren und sparen

Trotzdem: Wer up-to-date sein will und muss, sollte genaue Kenntnisse haben. Fachanwalt Prof. Niemöller stellt immer wieder fest, dass bestimmte normative Vorgaben in der Sekundärliteratur teils verkürzt oder fehlerhaft dargestellt werden und daher für den Unternehmer nicht maßgeblich sein können. Normen sollten ihm also im Original vorliegen. Die rechtliche Lage stellt Prof. Niemöller klar: „Meinem Verständnis nach kann ein Unternehmer sich nur dann mit den Vorgaben einer Norm beschäftigen, wenn ihm diese auch tatsächlich vorliegt. Werden beispielsweise bestimmte Vorgaben in der Sekundärliteratur verkürzt oder fehlerhaft dargestellt, kann sich der Unternehmer hierauf nicht berufen. Man kann und darf von ihm die Kenntnis der maßgeblichen Normen verlangen.“ Normen sind allerdings nicht billig. Eine vergleichsweise günstige Lösung bietet das ift Rosenheim: Gegen eine Jahresgebühr können aktuelle Normen rund um den Metallbau auf der Homepage des Prüfinstitutes heruntergeladen werden – eine spezielle Kooperation mit dem Beuth-Verlag, der alleinig berechtigt ist, Normen zu publizieren.

Quo vadis, Metallbau?

Das bleibt eine zentrale Frage. Wer als Unternehmer gut informiert ist, schnell Wichtiges von Unnützem unterscheiden kann und mit modernen Produktionsmitteln seine Fertigung effizient voranbringt, steht mit Sicherheit weiterhin auf dem Goldenen Boden, den das Handwerk meiner Ansicht nach immer noch hat.

Wir möchten Sie darin unterstützen!

Dipl.-Ing. Ulrike Hensel
Fachjournalistin

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