Vorzüge von Stahl
... für die Dekarbonisierung der europäischen Wirtschaft stellte Guido Kerkhoff kürzlich im Interview mit der Wirtschafts Woche heraus. Der Vorstandsvorsitzende von Klöckner & Co. räumte ein, dass die europäischen Stahlproduzenten mit der Transformation hin zur Herstellung von grünem Stahl große Herausforderungen zu meistern hätten, doch danach seien die Aussichten für das Geschäft gut. Nur eine Belastung von drei Tonnen CO2-Gehalt falle bereits derzeit – „sauber gerechnet mit Scope 3“ – bei der Produktion einer Tonne Stahl an. Bei einer Tonne Aluminium seien es hingegen 5–20 Tonnen und bei einer Tonne Kohlenstofffaser 18–40 Tonnen. Zudem könne Stahl künftig leichter werden als Aluminium und sich der CO2-Gehalt im Vergleich zu Aluminium und Kohlenstofffasern zu einem günstigeren Preis-Leistungs-Verhältnis drosseln lassen. Im Zuge der Umstellung auf grünen Stahl wird das Geschäft mit Schrott weiter florieren; der Trend, dass Stahlhersteller Schrotthändler und -sammler aufkaufen, wird sich fortsetzen. In punkto Preissteigerung von Stahl bedingt durch den Krieg in der Ukraine, informierte Kerkhoff, dass sich die europäischen Stahlpreise seit Ende Juni wieder auf dem Niveau von vor der Ukraine-Krise stabilisieren.
Inhouse-Beschichtung bei TS-Aluminium
„Mit einer Investition, die alles Bisherige übersteigt“ hat Rainer Trauernicht durch den Bau einer neuen Anlage die Pulverbeschichtung am Firmenstandort Großefehn ins Unternehmen geholt und das Personal um ca. 40 Mitarbeiter aufgestockt. Zuvor hat er sechs Dienstleister mit der Beschichtung der Aluminiumprofile beauftragt. Der Systempartner für Terrassendächer, Sommer- und Wintergärten generiert ca. 90 Prozent des Umsatzes hierzulande und beliefert in Deutschland ca. 1.000 Fachpartner mit Alusystemprofilen. In den vergangenen Jahren hat der Betrieb, der vor 40 Jahren mit zwei Mitarbeitern gestartet ist, signifikante Umsatzzuwächse erzielt: vom Jahr 2019 auf 2020 um 5 Mio. Euro auf insgesamt rund 43 Mio. Euro. Für das Jahr 2021 gibt Geschäftsführer Trauernicht ca. 50 Mio. Euro Jahresumsatz an. -> hier zum Beitrag
Chronischer Nachwuchsmangel
Die WorldSkills 2022 waren für Oktober in Schanghai geplant und wurden coronabedingt abgesagt; aber die Zeiten werden sich ändern und auch die internationalen Berufswettbewerbe wieder stattfinden. Ob künftig deutsche Teilnehmer aus dem Metallhandwerk in der Sparte „metal work construction“ international antreten dürfen, das entscheidet der Bundesverband Metall (BVM) im Bildungsausschuss und im Präsidium nächstes Jahr neu. Warum der BVM trotz seiner Sorgen um den Nachwuchs und das Image des Gewerks den Fachkräften des konstruktiven Metallbaus das lebensprägende Erlebnis Euro- und WorldSkills bislang nicht ermöglicht, erklärt Diether Hils im Interview — er leitet für den BVM den Bereich Berufsbildung. Welche Bedeutung die Goldmedaille der Berufsweltmeisterschaft für den Österreicher Florian Salhofer hat, darüber haben wir im Juni berichtet.
Eine hilfreiche Lektüre!
Stefanie Manger
Chefredakteurin