Interview

Unternehmensnachfolge

TS-Aluminium unterstützt Metallbauer

TS-Aluminium mit Zentrale in Großefehn beliefert in der D-A-CH-Region ca. 1.100 Metall-/Wintergartenbauer und Fachhändler mit Systemlösungen für Winter- und Sommergärten sowie Terrassendächer. Im März hat der Zulieferer eine Seminarreihe zum Thema Nachfolge gestartet. Die Initiative dazu hat Vertriebsleiter Harald de Witt ergriffen, er arbeitet seit 1995 für den Zulieferer. Wir haben ihn beim Start der Weiterbildung nach den Gründen fragen können.

metallbau: Weshalb bieten Sie Metall-/Wintergartenbauern eine Weiterbildung zum Thema Betriebsnachfolge an?

Harald de Witt: Wir sind mit einigen Fachpartnern in Kontakt, die das Thema Nachfolge in den nächsten fünf Jahren für ihren Betrieb lösen müssen. In den Gesprächen stellen wir immer wieder fest, dass die Vorstellungen sich sehr von dem unterscheiden, was der Markt hergibt.

metallbau: Haben Sie dafür ein Beispiel?

de Witt: Einige Betriebe meinen etwa, dass sie das goldene Ei haben und bei einem Verkauf ihres Betriebs auch für ihren Kundenstamm einen Preis von mehreren Hunderttausend Euro veranschlagen können. Das funktioniert meist nicht, weil das kein Käufer bezahlen kann. Steigt ein Metallbaumeister als Unternehmer ein, hat er meist nicht das Betriebsvermögen dafür.

metallbau: Das ist ernüchternd.

de Witt: Richtig, und wenn diese Ernüchterung erst in der akuten Verkaufsphase eintritt, dann kann das Erwachen ziemlich negative finanzielle Folgen haben für den Verkäufer.

metallbau: Dann geht es Ihnen mit der Weiterbildung um Aufklärung?

de Witt: Ja, zum einen. Aber natürlich geht es auch um unser Betriebsmanagement.

metallbau:: Inwiefern ist TS-Aluminium betroffen, wenn die Nachfolge der Metallbaubetriebe nicht erfolgreich geregelt wird?

de Witt: Wir haben in Deutschland ein jährliches Umsatzvolumen von ca. 36 Mio. Euro. Wir machen mehrere Millionen Euro Umsatz mit Metall-/Wintergartenbauern, die in den nächsten fünf Jahren die Nachfolge ihres Unternehmens regeln müssen. Das betrifft uns!

metallbau: Wie viele Betriebe sind das konkret?

de Witt: Wir haben auf unserer Kundenliste in Deutschland 122 Unternehmen gezählt, die es betrifft. Das ist erschreckend und aus Erfahrung wissen wir ja, wie problematisch die Nachfolgeregelung im Handwerk häufig verläuft.

metallbau: Können Sie das Umsatzvolumen, das beim Auflösen eines Unternehmens in den Markt zurückfließt, nicht wieder über andere Kanäle für TS-Aluminium akquirieren?

de Witt: Nein, das funktioniert nicht. Mehrere Millionen Euro mithilfe von Neuakquise aufzubauen, das ist sehr schwierig.

metallbau: Welche Inhalte haben Sie für Ihre Kunden in der Weiterbildung vorgesehen?

de Witt: Beispielsweise informieren wir über die Förder-/Zuschussmöglichkeiten. Wir haben festgestellt, dass die Handwerkskammern nicht so kooperativ sind und wir Zulieferer mehr Support leisten müssen.

metallbau: Auf dem Tagungsprogramm stehen Vorträge von Rechtsanwälten und Unternehmensberatern.

de Witt: Ja, wir bringen unsere Kunden mit Experten in Kontakt, die Expertise zum Thema Nachfolge haben. Es geht um steuerliches, vertragliches und unternehmerisches Fachwissen. Die Experten stehen für individuelle Anfragen der Teilnehmer zur Verfügung.

www.ts-alu.com

Unternehmensnachfolge – ­Serienteile 1-5

Teil 1: Steuerliche Aspekte bei der Übergabe

Teil 2: Steuerliche Aspekte bei Verkauf

Teil 3: Vertragsrechtliche Aspekte bei der Übergabe

Teil 4: Vertragsrechtliche Aspekte bei Verkauf

Teil 5: Betriebsmanagement / Fördergelder & Zuschüsse

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